Artikel vom 05.02.2020
CSU aufgeschlossen für ostbayerischen Verkehrsverb
Projekt BoNi-Bus soll weiterverfolgt werden
Soll sich der Landkreis Straubing-Bogen nach der erst 2019 erfolgten Teilintegration in den Regensburger Verkehrsverbund (RVV) nun an den Kosten einer Grundlagenstudie für einen ostbayerischen Verkehrsverbund beteiligen? Mit dieser Frage befasste sich die CSU-Kreistagsfraktion neben weiteren Themen im Rahmen ihrer letzten Sitzung.
Die bisherige Kooperation mit dem RVV umfasst im Wesentlichen die Zugstrecke Straßkirchen- Sünching und die beiden Buslinien Wiesent – Wörth – Kirchroth – Straubing und Regensburg – Dürnhart – Rain – Straubing. Laut Sachgebietsleiterin Brigitte Tschimmel habe das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr Ende 2019 mitgeteilt, dass es eine vorbereitende Grundlagenstudie für die Gründung eines ostbayerischen Verkehrsverbundes fördere. Die Förderhöhe liege bei 85 Prozent. Tschimmel rechnete grob geschätzt mit einer Eigenbeteiligung des Landkreises von ca. 75.000 Euro auf drei Jahre. Die Förderung sei deshalb so hoch, weil es das erklärte Ziel des Freistaates Bayern sei, flächendeckend verkehrlich und wirtschaftlich sinnvolle Verkehrs- und Tarifverbünde zu etablieren. Die Beteiligung an der Grundlagenstudie für die ostbayerischen Landkreise Cham, Kelheim, Neustadt a.d. Waldnaab, Schwandorf, Tirschenreuth und die Städte Straubing und Weiden, so Tschimmel auf Nachfrage von Fraktionsvorsitzendem Ewald Seifert und Leiblfings Bürgermeister Wolfgang Frank, habe zur Folge, dass ohne weitere Kostenbeteiligung die mögliche Entwicklung der Verkehrsbeziehungen zu den anderen Nachbarregionen mit erarbeitet werde. Jeder Landkreis und jede kreisfreie Stadt hätten demnach eine Kostenbeteiligung an einer Studie zu leisten und würden in allen Studien, die ihre Nachbarregionen betreffen mit einbezogen. „Dann ist das in Ordnung. Denn unsere Ausrichtung geht eher Richtung Landshut, so Frank“, der sich mit Tschimmels Auskunft zufrieden zeigte. Auch für Kreisrat Hans Kienberger aus Konzell war dies die entscheidende Auskunft für seine Zustimmung. „Wir haben auch aus und in Richtung Viechtach wichtige Verkehrsbeziehungen. Wenn das dann auch alles mitberücksichtigt wird, dann sind die doch relativ hohen Kosten insgesamt darstellbar“, so Kienberger.
Grundlage für die Studie sei, so Landrat Josef Laumer, der vom Landkreis bereits in Auftrag gegebene Nahverkehrsplan.
Die Kreisräte Erwin Kammermeier und Karl Wellenhofer betrachteten die Teilnahme als eine Möglichkeit, den ÖPNV langfristig attraktiver zu gestalten. Als Nachteile der Beteiligung sahen Kreisrat Robert Fahrner die hohen Kosten und Andi Aichinger eine mögliche spätere Einschränkung bei eigenen ÖPNV-Entscheidungen an. Nach eingehender Beratung überwog schließlich deutlich die Ansicht, sich neuen Möglichkeiten, gerade im wichtigen Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs nicht zu verschließen.
Auch das Projekt BoNi-Bus war nochmals Gegenstand der Beratungen. Nach der Mitteilung des positiven Ergebnisses der Bedarfsabfragung bei den Betrieben durch Sachgebietsleiterin Tschimmel und der Zusage einer finanziellen Beteiligung der begünstigten Kommunen Bogen und Niederwinkling beschloss die CSU-Fraktion, dass das Projekt durch den Landkreis weiter verfolgt werden sollte.
Ewald Seifert
Ein Artikel hierzu ist am 05.02.2020 im Straubinger Tagblatt erschienen.