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Artikel vom 22.11.2022
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Bürgerstammtisch
Begeisternder Vortrag von Dr. Adrian Roßner
„Heimat hat viele Gesichter“ – mit „aweng am Kotzauer Zuschnitt“, so lautete das Thema, das im Rahmen eines CSU-Bürgerstammtisches nach zwei Jahren Corona-Zwangspause endlich dargeboten werden konnte. Es war ein unterhaltsamer und höchst interessanter Abend, an dem der Historiker und Kreisarchivpfleger Dr. Adrian Roßner alle Zuhörer in seinen Bann zog. Tausend Jahre Zeitgeschichte in neunzig Minuten kurzweilig präsentiert! Er spannte einen weiten Bogen über die kulturelle, industrielle und damit verbundene, infrastrukturelle Entwicklung unserer Region. Die Sprachgrenze durchs Fichtelgebirge sei bis heute erhalten geblieben. Auf die Frage: „Wo kommen wir eigentlich her?“ spannte Roßner den Bogen von unserer slawisch geprägten Vergangenheit, danach folgten die Zollern und deren Treiben im Mittelalter. Weiter berichtete er von Geschehnissen und wirtschaftlichen Entwicklungen, die unsere Heimat bis heute prägen. Hierzu zähle vor allem die Textilindustrie. In unserer Region war die Verkehrserschließung um 1900 hervorragend. Hof entwickelte sich mit dem Bau der „Ludwig Süd-Nord- Bahn“ zur wichtigsten Eisenbahnstadt Deutschlands! Auch Oberkotzau war eine bedeutende Drehscheibe für den Güterverkehr. Von der Subsistenzwirtschaft beginnend erzählte er vom ausgedehnten Handel mit konkurrenzfähigen Produkten der Handwebereien, hergestellt auf mechanischen Webstühlen. Jahre später wurden diese dann von Dampfmaschinen angetrieben, für die wiederum Kohle benötigt wurde, angeliefert mit der Eisenbahn. „In den 1880er Jahren wurden unzählige Vereine gegründet. Mit der Industriealisierung hatten Leute regelmäßige Arbeitszeiten und damit auch mehr Freizeit. Männer und Frauen haben gleichen Lohn bekommen!“, so Roßner. In diese Zeit fielen auch viele Krankenkassen-Gründungen. Die Menschen in der Region wollten für die damalige Zeit einfach das Beste aus ihrem Leben machen! „Bei uns lebt bis heute die Kultur unserer Vorfahren!“, resümierte der Historiker Adrian Roßner. CSU-Ortsvorsitzender Andreas Pöhlmann bedankte sich bei Adrian Roßner für seinen engagierten Vortrag, der mit lang anhaltenden Beifall quittiert wurde, mit einem Brotzeitkorb voller „Kotzauer Wärscht“ vom heimischen Metzger, damit er auf seinem „Heimweech nach Zell im Fichtelgeberch joar net verhungert“.
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