Artikel vom 14.12.2021
B23 neu
Die Trassenentscheidung

Liebe Oberauerinnen und Oberauer,
am 30.11.2021 fand in der Turnhalle Oberau die Sondersitzung zur Verlegung der B23 statt. Die CSU-Fraktion im Gemeinderat sprach sich dabei einstimmig und geschlossen für die Variante 1A-Neu aus. Der CSU-Ortsverband kam zu selbem Ergebnis und unterstützt diese Ansicht vollumfänglich und auf ganzer Linie. Unsere Beweggründe dazu stellen wir Ihnen nachfolgend vor.
Im Januar 2020 stellte das Staatliche Bauamt Weilheim im Rahmen einer Bürgerversammlung im Kulturpark seinen aktuellen Planungsstand für eine Verlegung der B23 auf unserem Gemeindegebiet vor. In seiner Präsentation favorisierte das Straßenbauamt von den vorgestellten Möglichkeiten die Trasse 1C. Es handelt sich hierbei um eine Hangtrasse mit Talbrücke, die nahe des neuen Nordportals beginnen und entlang des Mühlbergs bis zur unteren Kehre der bestehenden B23-Bergstraße führen soll.
Dabei stützte sich das Straßenbauamt im Wesentlichen auf folgende Punkte:
- eine aus seiner Sicht höhere Verkehrssicherheit,
- auf geringere Baukosten,
- auf eine höhere Wartungsfreundlichkeit verglichen zu den weiteren untersuchten Trassen,
- und, dass für diese Trasse kein Tunnel im Bereich am Gipsbruch und über dem Trachtenheim erforderlich ist.
Die Angaben des Bauamts waren für den Gemeinderat nicht überprüfbar. Dies galt insbesondere für die aus damaliger Sicht des Bauamts zu erwartenden bautechnischen Probleme im Zusammenhang mit einem Tunnel statt einer Brücke. Aus diesem Grund gab die Gemeinde eine Überprüfung der Trassenvorschläge durch ein fachkundiges Planungsbüro in Auftrag.
Die CSU-Fraktion sowie der CSU-Ortsverband sind davon überzeugt, dass die Beauftragung der Firma GeoConsult zur Erstellung eines unabhängigen Gutachtens die absolut richtige Entscheidung war. Die Investition in dieses Gutachten mit Blick auf die Tragweite und Bedeutung der Verlegung der B23 für Oberau und die gesamte Bevölkerung war unbedingt erforderlich, um dem Gemeinderat eine geeignete Entscheidungsgrundlage zu geben. Das nun vorliegende Gutachten liefert wesentliche Erkenntnisse zur Optimierung der Gesamtsituation mit Blick auf die ursprüngliche Planung des Staatlichen Bauamts Weilheim. Dazu kommt, dass die beauftragten Fachleute von den laufenden Arbeiten an den Röhren der neuen B2-Tunnel profitieren konnten. Denn wegen der laufenden Tunnelarbeiten lagen genauere Informationen zur geologischen Situation im fraglichen Bereich vor, die in die Erstellung des Gutachtens für unsere Gemeinde berücksichtigt werden konnten.
In seiner Untersuchung kommt Fa. GeoConsult dabei zu dem Ergebnis, dass die Trasse 1A-Neu die zu favorisierende Trasse ist. Es handelt sich hierbei um eine optimierte Hangtrasse ohne Brücke, mit Tunnel auf Basis der Trasse 1A, die das staatliche Bauamt vorgestellt hatte. Sein Ergebnis stützt das Fachbüro dabei im Wesentlichen auf folgende Punkte:
- Die Trasse 1A-neu liegt am entferntesten von der Wohnbebauung. Damit sind die zu erwartenden Emissionen der Trasse (wie z.B. Lärm) am geringsten einzuschätzen. Die offenen Abschnitte der Trasse würde im Bereich Gipsbruch ca. 90 m von der bestehenden Bebauung und im Bereich des Schwimmbades ca. 80 m von diesem entfernt liegen.
- Entgegen der Trasse 1A des staatlichen Bauamts wären keine bautechnischen Probleme wegen der Nähe zu den Bestandstunnels der B2-neu zu erwarten. Die Trasse wäre damit realisierbar.
- Die Trasse 1A-Neu fügt sich wegen des Tunnels statt der offenen Straße mit Brücke besser in das Orts- und Landschaftsbild ein.
Das Planungsbüro kam außerdem zum Ergebnis, dass bei der Trasse 1A-Neu technisch zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen möglich wären, sollten diese erforderlich sein.
Uns allen muss klar sein, dass unsere Gemeinde es nicht alleine in der Hand hat, ob, wann und welche konkrete Trasse gebaut wird. Was wir aber machen können, ist, dass wir uns für die aus unserer Sicht beste Lösung einsetzen und ein entsprechendes Signal an das Staatliche Bauamt senden. Darin sieht die CSU Oberau eine riesige Chance. Wir sollten jetzt nicht der Hemmschuh sein, der die Lösung des Problems verzögert.
Wenn wir uns in Oberau umsehen, dann stellen wir fest, dass der alltägliche Verkehr den Menschen in Oberau seit Jahrzehnten viel abverlangt. Das gilt insbesondere für diejenigen, die unmittelbar an den Bundesstraßen leben. Lärm und Schmutz haben für die Mehrheit der Oberauerinnen und Oberauer das Maß des Erträglichen überschritten. Die Prognosen der Experten lassen eine Erhöhung des Verkehrsaufkommens erwarten und damit eine weitere Verschlechterung der Situation.
Aus unserer Sicht besteht daher jetzt Handlungsbedarf. Gleichzeitig haben wir als Gemeinde nicht die Möglichkeit, das bestehende Verkehrsproblem aus eigener Kraft zu lösen. Die von GeoConsult ermittelte Trasse 1A-Neu stellt einen realisierbaren Lösungsvorschlag dar, der so viele verkehrsbedingte Probleme in unserem Ort beseitigen könnte und nach unserer Auffassung auch realistische Chancen hätte, von zuständiger Stelle umgesetzt zu werden. Alternativen zu den Hangtrassen wurden nicht nur vom Staatlichen Bauamt, sondern auch von der eigens beauftragten GeoConsult intensiv geprüft und im Ergebnis als schlicht nicht machbar beurteilt. Wir haben ein Problem, wir haben eine passende Lösung und wir haben die Chance, uns für eine gute Lösung einzusetzen. Genau das sollten wir jetzt auch machen.
Deshalb wollen wir in dieser Angelegenheit unseren politischen Auftrag und unsere Verantwortung wahrnehmen und uns für eine möglichst zeitnahe und vollständige Verkehrsentlastung für die Oberauer Bürgerinnen und Bürger einsetzen.
Die CSU-Fraktion im Gemeinderat Oberau sprach sich deshalb, genauso wie der CSU-Ortsverband Oberau, geschlossen für die Variante 1A-Neu aus.