Ortsverband Mering

OV Mering

Bessere Vorbereitung auf Naturkatastrophen

Bild (Benjamin Gottwald, von links): Kommandant Andreas Regau, Bürgermeister Florian A. Mayer, Thomas Henl und Stefan Geiger (Bauhof Mering) inspizieren die Situation beim Hochwasser an der Friedenauunterführung.

Beim kommunalpolitischen Dämmerschoppen des CSU Ortsverbandes steht die Nachbesprechung des Hochwassers im Mittelpunkt

Zweimal im Jahr bietet der Ortsverband der CSU Mering einen Themenabend für Mitglieder und interessierte Bürgerinnen und Bürger zu aktuellen kommunalpolitischen Themen an. Den letzten vor der Sommerpause nutzte Ortsvorsitzender und Bürgermeister Florian A. Mayer dazu, Bilanz über das Hochwasser Anfang Juni zu ziehen und das Pubilkun zu informieren. Dabei stimmte Merings Bürgermeister seine Zuhörer darauf ein, dass man in Zukunft vermehrt mit derartigen extremen Wettersituation rechnen müsse. Alleine im letzten Jahr habe der Bauhof dreimal den hohen Grundwasserstand in Sankt Afra am Donauschwabenring und der Breslauer Strafe abgepumpt. Der Grundwasserstand sei grundsätzlich, vor allem aber bei Extremsituationen rasch stark angestiegen. Mayer lobte das Bauhof-Team für die herausragende Arbeit. Vor allem beim letzten Hochwasser sei man im Vergleich zu anderen Kommunen sehr gut vorbereitet gewesen. Im Rahmen der Planungen für einen möglichen Strom Black-out habe der Markt Mering zahlreiche Notstromaggregate beschafft, die mobil auch für die beheizung so genannter Wärmestuben genutzt werden können. Hier stehe zwar noch ein erster Test aus, die Aggregate hatten aber während des Hochwassers schon einen entsprechenden Mehrwert geboten. Sowohl in der Marktgemeinde als auch der Nachbargemeinde Kissing kamen diese zum Einsatz, da durch die Überflutung der Pumpstationen zum Beispiel an der Friedenauunterführung ein Abpumpen nur mithilfe der Aggregate möglich war. Gleichzeitig habe man auch zwei leistungsstarke Pumpen für den Bauhof beschafft, um gleich selbst einsatzfähig zu werden.

Mayer lobte vor allem den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen, angefangen von der örtlichen Feuerwehr, dem Roten Kreuz und dem THW über private Initiativen wie die WhatsApp Hilfsgruppe von Julia Stöckl und Katja Trommer. Auch Landwirt Wolfgang Teifelhart half mit seiner Güllepumpe, die Firmen Schreiner Abbruch und der Baggerbetrieb Ortlieb sowie viele mehr zeigten die unglaubliche Hilfsbereitschaft bei diesem Unwetter. Hierfür soll es im Oktober noch ein Helferfest seitens der Marktgemeinde geben. In dem Zuge kritisierte Mayer aber auch, dass manche Betroffene lieber der öffentlichen Hand die Verantwortung zuschieben als Eigenvorsorge zu treffen. Dies habe man an dem Vorwurf, der nicht sachgerechen Pflege des Hörlgrabens zuletzt gesehen. Der Bürgermeister wieß diesen Vorwurf nochmals entschieden zurück, denn der Bauhof kontrolliere den Durchfluss regelmäßig und habe dies auch kurz vor dem Unwetter noch getan. „Wer im Hochwassergebiet baut, der wird bei solchen Extremsituationen auch immer vom Hochwasser betroffen sein. Aber es gibt Eigentümer, deren Keller durch eigene bauliche Maßnahmen fast trocken geblieben sind.“

Trotz der allseits gelobten Kommunikation will Mayer die Informationen auf der Webseite verbessern und zahlreiche Initiativen ergreifen. Dazu gehören vor allem Gespräche mit den Nachbargemeinden und den übergeordneten Behörden zur Verbesserung der Situation in Katastrophenfällen z.B. durch einen Notbypass bei St. Afra und beim Schwabhof. Gleichzeitig will Mayer und sein Fraktionsvorsitzender Georg Resch ein Umdenken bei der Bauleitplanung. Sowohl in Bestandsüberplanungen als auch bei Neubaugebieten müsse man Vorkehrungen treffen. Als Beispiele nannte der Bürgermeister die Vermeidung von unnötiger Flächenversoegelung sowie die Verpflichtung durch Gründächer oder Versickerung auf dem Privatgrundstück Wasser aufzunehmen bzw. abzuführen. Ein gutes Beispiel einer solchen Schwammstadt sei das neue Ortszentrum. Statt Asphalt sollte insbesondere auf den Gehweg im öffentlichen Bereich gepflastert werden und Privateigentümer müssten künftig verstärkt Eigenvorsorge treffen, indem sie Rückstauebenen und Rückstauklappen einbauen oder vernünftigerweise auch mal auf einem Keller verzichten.

Der Markt Mering ist gerade dabei, den Katastrophenfall Hochwasser verwaltungsintern aufzuarbeiten. Anschließend soll es sowohl im Marktgemeinderat eine Information dazu geben als auch eine öffentliche Bürgerinformationsveranstaltung, in dem über das letzte Hochwasser aufgeklärt und die Bürgerinnen und Bürger über private Schutzmaßnahmen informiert werden sollen. Dort soll auch das Wasserwirtschaftsamt zu Wort kommen und über die Steuerung der Becken informieren.