Ortsverband Mellrichstadt

CSU Mellrichstadt

CSU nominiert Frank Vetter

Der CSU-Kandidat für das Amt des Mellrichstädter Bürgermeisters Frank Vetter, fotografiert bei seiner Selbstvorstellung in der Stadtversammlung der CSU

 

Mellrichstadts CSU hat die Weichen für die Zukunft gestellt. Der Ortsverband kürte zusammen mit dem CSU-Ortsverband von Eußenhausen ihren Kandidaten für das Bürgermeisteramt bei den Kommunalwahlen am 15.03. 2020. Der Auserwählte ist Frank Vetter. Im Anschluss an die Kandidatenkür hielt der Mellrichstädter Ortsverband seine Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen des Vorstands ab. Somit war der vergangene Montag im großen Saal von „Raum 7“, dem ehemaligen Soldatenheim, ein bedeutsamer Tag in der Ortsgeschichte der Mellrichstädter Christdemokraten.

Wie es die Statuten vorsehen hatte der Mellrichstädter Ortsvorsitzende Bernhard Ledermann als Vertreter des stärkeren Ortsverbands den Vorsitz bei der Stadtversammlung. Ledermann begrüßte dafür seinen Amtskollegen Emil Hoch von den Eußenhäuser CSUlern besonders herzlich, nicht weniger herzlich aber auch die anderen Gäste: allen voran den Bayerischen Landtagspräsidenten a. D. Johann Böhm, den Landrat von Rhön-Grabfeld Thomas Habermann und dessen Stellverteter Peter Suckfüll, das Ehrenmitglied des CSU-Ortsverbands Senator a. D. Karl Groenen, Mellrichstadts Altbürgermeister Helmut Will, den 3. Bürgermeister von Mellrichstadt Frank Vetter, die Vorsitzende der Frauenunion Rhön-Grabfeld Marion Ledermann und die CSU-Kreisvorsitzende Birgit Erb, Bürgermeisterin von Oberelsbach.

Habermann richtete ein Grußwort an die Versammlung. Er thematisierte das Ehrenamt als einen Eckpfeiler der Demokratie, wie es gerade auch von den politischen Parteien aus der Mitte der Gesellschaft heraus ausgeübt wird. Leider vergesse man das politische Engagement oft, wenn vom Ehrenamt die Rede ist. „Der freiheitliche Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann“, zitierte Habermann den Rechtsphilosophen Ernst-Wolfgang Böckenförde. Damit sei all das gemeint, was ehrenamtliche Bürger tagtäglich zum Funktionieren des Gemeinwesens beitragen. Auch die politischen Parteien gehörten dazu. Als Landrat müsse er politisch neutral bleiben, sagte Habermann, aber „ich bin kein politischer Eunuch und ich bekenne mich zur CSU“. Für die anstehenden Kommunalwahlen wünschte sich der Landrat eine hohe Wahlbeteiligung. Mellrichstadt sei in den letzten Jahren gut mit ihrem Bürgermeister und dem Stadtrat gefahren. Für deren Nachfolger wünschte er der Stadt tüchtige Kandidaten, die das schwierige Amt des Stadtoberhaupts und der Stadtväter gut ausüben können.

Die Versammlung bildete dann einen Ausschuss zur Wahl des CSU-Bürgermeister-Kandidaten. Beauftragt wurde Birgit Erb als Wahlleiterin, ihr assistierten Helmut Will als Schriftführer und Kurt Herbert sowie Horst Zoch als Beisitzer. Unaufgeregt und zugleich mit großer Korrektheit rief Frau Erb die anwesenden 34 Stimmberechtigten zur Abgabe ihrer Stimme auf. Bernhard Ledermann hatte den amtierenden 3. Bürgermeister von Mellrichstadt Frank Vetter als einzigen Kandidaten zur Wahl vorgeschlagen. Vor der Abstimmung aber gab Erb dem Bewerber die Gelegenheit, sich vorzustellen (vgl. dazu die Zusammenfassung seiner Selbstvorstellung). Da nur ein Wahlvorgang (in geheimer Abstimmung) durchzuführen war, ließ das Ergebnis nicht lange auf sich warten. Frank Vetter wurde einstimmig von den CSU-Mitlgiedern aus Mellrichstadt und Eußenhausen zum Kandidaten für das Bürgermeister-Amt gekürt. Das Ergebnis wurde mit großem Beifall von den Anwesenden aufgenommen.

Im Nachklang wurden weitere Wahlen durchgeführt: zwei Beauftragte für den Wahlvorschlag sowie zwölf wahlberechtigte Untezeichner des Wahlvorschlags, ebenso drei Unterzeichner der Wahlniederschrift. Frau Erb wünschte nach Abschluss aller Formalitäten Frank Vetter Fortune für seinen Wahlkampf und ggf. auch für seine Arbeit als Mellrichstadts neuer Bürgermeister. Sie sicherte dem Kandidaten die volle Unterstützung „Seite an Seite“ mit der Kreis-CSU zu.

 

Es ist guter und notwendiger Brauch, dass politische Kandidaten sich bei den Wählern vorstellen. Frank Vetter ließ es bei seiner Selbstvorstellung nicht an Ausführlichkeit fehlen. 45 Jahre ist Vetter zurzeit alt. Er wohnt in Sondheim/Grabfeld, geboren wurde er aber in Mellrichstadt. Die Grundschule hatte er in Hendungen besucht, danach 1993 das Abitur am Martin-Pollich-Gymnasium in Mellrichstadt erworben. Unserem Land diente er als Grundwehrdienstleistender ein Jahr lang in der damaligen Mellrichstädter Hainberg-Kaserne. Nach diesen zwölf Monaten begann er 1995 seine Ausbildung zum Sparkassenkaufmann bei der Sparkasse Bad Neustadt. Seit 1996 ist er bei diesem Geldinstitut als Privatkundenberater eingesetzt, ein Beruf, „bei dem Konsequenz und Genauigkeit genauso wichtig sind wie der Umgang mit Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und Mentalitäten“, wie Vetter sagte. Sein Beruf sei nicht alles, was ihn interessiere. An seinem Lebensumfeld und damit besonders an Mellrichstadt und seinen Ortsteilen nehme er nicht weniger Anteil. Darum sei er auch Mitglied als 1. Vorsitzender beim TV Sondheim/Grbf. und Mitglied bei der Feuerwehr in seinem Wohnort. Als Vorstandsmitglied bei der Mellrichstädter CSU übt Vetter das Amt des Schatzmeisters aus, dasselbe auch beim Förderverein des Martin-Pollich-Gymnasiums.

2002 ist er der CSU von Mellrichstadt beigetreten. Im selben Jahr wurde er auch Ortsprecher für Sondheim. Seine lokalpolitische Karriere setzte sich 2008 mit seiner Wahl in den Mellrichstädter Stadtrat fort. 2014 wurde er wieder gewählt, und es wurde ihm das Amt des 3. Bürgermeisters übertragen. Dadurch erhielt Vetter nach seiner Aussage viele Einblicke in die Angelegenheiten der Stadt. Er wisse dadurch, was auf ihn als Bürgermeister zukommen würde. Er stellt sich dieser Herausforderung, weil er, seinem Wahlkampfmotto getreu, auf seine Erfahrung baut. Wenn er Bürgermeister werden sollte,gälten für ihn seine Leitlinien, nämlich die Stadt zusammen mit den Bürgern zu gestalten, überparteilich und losgelöst von Fraktionen die Kräfte der Stadt zu bündeln, die Kreativität aller Stadträte zu nutzen und auch die loyale Zusammenarbeit mit der Verwaltung zu organisieren. Mellrichstadt brauche keinen parteipolitischen Machtkampf. Denn es gebe genug Problemfelder in der Stadt und ihren Ortsteilen, die eine fraktionsübergreifende Zusammenarbeit nötig machen, so wie sie schon in der Vergangenheit funktioniert. Das schließe auch die sachorientierte, transparente und nachvollziehbare Information der Bürger über die anstehenden Probleme mit ein.

An Beispielen für künftige Aufgaben fehle es nicht. Die Zukunft des Hallenbads sei eine solche, die ärztliche Versorgung, das Bildungswesen vom Kindergarten bis zum Gymnasium seien weitere. Den jungen Leuten müssten Angebote gemacht werden, die Feuerwehr braucht die Unterstützung der Stadt; Leerstände gelte es zu bekämpfen; im Rahmen von ILEK, dem Konzept der Streutalallianz, seien gemeinsame Projekte anzupacken. Das Loose-Areal-Projekt brenne ihm unter den Nägeln. Zu den Aufgaben zähle auch die Förderung von Industrie und Handel, die Sicherung des öffentlichen Personen-Nahverkehrs ebenso wie die Integration von Flüchtlingen und nicht zuletzt die Unterstützung der ehrenamtlich tätigen Vereine.

Jede Gruppe in der Bürgerschaft habe ihre eigenen Ziele und Ideen. Gemeinsame Ziel zu definieren, so dass alle an diesen mitarbeiten, ohne dabei die eigenen Interessen aufzugeben: darin sehe er die Hauptaufgabe eines Bürgermeisters. Vetter endete seine Vorstellung im Geiste politischer Fairness: Die Freien Wähler von Mellrichstadt hatten am selben Abend ihren Bürgermeister-Kandidaten gekürt. Mit diesem Kandidaten und mit der politischen Gruppe, die ihn trägt, und überhaupt mit allen Parteien wünsche er sich einen sauberen Wahlkampf und einen fairen Umgang miteinander. Die Anwesenden zeigten sich von diesen klaren Aussagen beeindruckt und spendeten langen, zustimmenden Applaus. Offenbar hatte Vetter überzeugend für sich und seine Kandidatur geworben, denn die anschießende Abstimmung ergab ein 100-Prozent-Resultat für ihn.