Artikel vom 21.02.2017
Traditionelles Fischessen der CSU Lohr 2017
Traditionelles Fischessen der Lohrer CSU-Ortsverbände
Beim gemeinsamen Fischessen der CSU Ortsverbände Lohr, Wombach und Halsbach warb Bundestagsabgeordneter Alexander Hoffman für die Union. Er lud die Zuhörer zu einer virtuellen Reise ein und streifte dabei Themen in der Region und in Europa.
Für den Landkreis sei es ein Meilenstein, so Hoffman, dass die B26 n in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wurde. Der Landkreis brauche eine solidarische Verkehrsentwicklung.“ Irgendwo müssen wir mal anfangen, deshalb wird zuerst bei Arnstein gebaut. Dabei steht das Werntal im Fokus. Hoffman warb bei den Kritikern um Verständnis. „Lohr und Rechtenbach werden nicht vergessen.“ bekräftigte Hoffman mit Blick auf die Angst, der westliche Landkreis würde im Verkehr ersaufen. Roland Ruf fragte nach der dritten Mainbrücke. Hier wollte der Abgeordnete noch keine Zusage machen. CSU-Ortsvorsitzender und Stadtrat Michael Kleinfeller meinte dagegen, dass nach dem Bau der Ortsumgehung Wiesenfeld an der MSP-Spange wohl kein Weg vorbeigehe, wenn Steinbach dauerhaft vom Durchgangsverkehr befreit werden soll Spediteur Armin Lachmann sieht auf den Landkreis dagegen weiteren Verkehr zurollen. Das Gewerbe sei knallhart und es gehe darum, Zeit zu sparen. Daher wird die Zahl der Brummis auf regionalen Straßen weiter zunehmen „Habt auch Nachsicht mit den Jungs, die draußen einen knallharten Job für uns machen“ meinte Lachmann.
Weil Hoffman beim Thema Nationalpark mehr Nachteile sieht, kann er sich mit diesem Projekt nicht anfreunden. Er habe Zweifel, besondere was den Tourismus anbelangt. Nur ein Schild hinzuhängen werde nicht genügen und riet zur Vorsicht. „Ich verstehe aber, dass auch Leute dafür sind“. Die Bevölkerung im Spessart bat er, sich seriös mit dem Thema auseinander zu setzen und herausarbeiten, ob es etwas gibt, das die Region voranbringt.
Der Begriff Soziale Gerechtigkeit ist nach Hoffman Einschätzung unter den TOP 3 der Wahlkampfthemen. Kanzlerkandidat Schulz hielt er vor, den Leuten mit seinen Aussagen einen falschen Eindruck zu vermitteln. Hoffman wollte nicht schönreden „Nicht alles ist optimal, aber aktuell ist die Rentenkrise überwunden. Es sei nun Zeit in Ruhe über künftige Herausforderungen nachzudenken. Seine Forderung: „Jeder muss von seiner Rente leben können. Wer das Ganze Leben eingezahlt hat, darf nicht benachteiligt werden.“
Mit Blick auf die aktuelle Asyldebatte macht Hoffman klar, dass Abschiebungen in sichere Drittländer unausweichlich sind. „Wir müssen das System entlasten, sonst ist kein Platz mehr da für diejenigen, die Asyl wirklich brauchen. Der SPD hielt er vor, dass sie mit ihrer Weigerung die Magrebstaaten zu sicheren Herkunftsländern zu machen, das falsche Signal gesetzt zu haben. In diesem Zusammenhang sieht Hoffman das Verhältnis zur Türkei stark belastet. Wahlkampf auf deutschen Boden „Es ist ein Punkt erreicht, an dem Auftrittsverbote unausweichlich sind, um die feindselige Stimmung nicht noch weiter anzuheizen. Trotz aller Meinungsverschiedenheiten müsse man weiterhin miteinander reden. Das sagte Hoffman auch mit Blick auf das schwierige Verhältnis zu Russland, Polen und Ungarn. „Wenn wir uns verweigern redet bald keiner mehr mit uns!“
Den Brexit sieht Hoffman als unausweichlich und fürchtet, dass damit den Rechtspopulisten in Europa in die Karten gespielt wird. „Ich bin aber fest der Überzeugung, dass England in 30 Jahren wieder Vollmitglied in der EU ist. Städtebaulicher Wettbewerb Die Entwicklung der nordwestlichen Altstadt nannte Michael Kleinfeller eine große Chance für Lohr. „Postgelände und Krankenhausareal, das in einigen Jahren frei wird, müssen in einem Guss entwickelt werden. In Verbindung mit dem Brauereigelände hat Lohr riesiges Entwicklungspotenial, das es zu heben gilt. Kleinfeller spricht sich für einen städtebaulichen Ideenwettbewerb aus.
Die Entscheidung zum Zentralklinikum war für Karlstadt und Marktheidenfeld bitter. Daher hat er als Kreisrat Verständnis für die Enttäuschungen, die Region wird aber auf Dauer einen nachhaltigen Nutzen haben.
Die CSU-Fraktion drängt im Stadtrat darauf, damit das Baugebiet „Südlich Steinfelder Straße“ zügig umgesetzt wird. „Da liegen wir nicht auf einer Linie mit dem Bürgermeister“ sagt Kleinfeller und ergänzt „Jahrelang haben wir alles getan damit das was wird und jetzt hat man den Eindruck, dass die Verwaltung das Projekt begraben will. Nur auf Innenverdichtung zusetzen ist für Matthias Schneider zu kurz gedacht, Bauwillige wandern sonst aus Lohr ab. Mit dem Klinikneubau braucht Lohr dringend neue Bauplätze betont Kleinfeller.
Dass die CSU-Fraktion nicht immer auf einer Linie mit dem Bürgermeister liegt, sei nur der Sachpolitik geschuldet. „Wir haben kein Interesse, den Bürgermeister „kaputt“ zu machen, wie uns immer vorgeworfen wird. Wenn wir anderer Meinung sind, ist es unser Recht diese sachorientiert zu vertreten.
Karlheinz Djoharian forderte Lohr als digitale Einkaufsstadt zu entwickeln. Wer als Händler überleben will, kommt um den Verkauf im Internet nicht herum. Daher soll sich die Politik mit der Werbegemeinschaft an einen Tisch setzen, Lohr hier voranzubringen.