Artikel vom 24.07.2021
CSU Lohr zur B26 n
Stellungnahme der Lohrer CSU zur B26 n
24.07.2021
CSU Lohr zur B26 n
Stellungnahme der Lohrer CSU zur B26 n
Stellungnahme der CSU-Fraktion zur B 26n im Stadtrat von Lohr am 21.07.2021
Die Fraktion der CSU befürwortet aus ihrer Sicht eindeutig den Bau der B 26n mit allen geplanten Bauabschnitten (BA 1 und BA2 und zwingend BA 3+4), wobei der Grundsatz der Umweltverträglichkeit höchste Priorisierung hat!
Begründung:
Der Bau der B 26n ist für Lohr von großer Bedeutung und wird, wie von der Bernard Gruppe als auch von BrennerPlan aufgezeigt, eine erhebliche Entlastung des Verkehrs für die Stadtteile Steinbach, Sendelbach und für die Innenstadt mit sich bringen. Durch den Straßenbau unter Berücksichtigung aktueller Emissions- und Immissionsauflagen (Schallschutz, Abstand von Wohnbebauung, Auswahl des Fahrbahnbelages…) werden die betroffenen Gemeinden durch die Verkehrsreduzierung nicht nur erheblich an Lebensqualität gewinnen, sondern mit dem Neubau von Trassen nur noch im durchaus erträglichen Bereich belastet. Natürlich steht außer Frage, dass jeder Straßenbau einen erheblichen Eingriff in die Natur darstellt (Ökosystem, Versiegelung, Rodung von Wäldern und Wiesen…), jedoch eine Verweigerung dieser Trasse unausweichlich zu einem Verkehrskollaps, vor allem in den angesprochenen Gemeinden, mit einer Gefahr für Leib und Leben führen wird. Der „worst case“ wird sein, wenn eine Realisierung der weit vorangeschrittenen Bauabschnitte 1 + 2 erfolgt, in Karlstadt endet und wir dann zum „bottle-neck“ des Landkreises in Lohr werden. Die Zahlen unseres (besonders von der Grünen-Fraktion über Jahre gefordert…) in Auftrag gegebenen Verkehrsentwicklungsplanes manifestieren dies eindeutig!- Obendrein sei darauf hingewiesen, dass auch unsere Heilsbringer, die so verherrlichten E-Automobile, Straßen zum Fahren benötigen!
Daher muss BA 3+4 fertig geplant sein, um nahtlos die B 26n zu vollenden. Es darf jedoch keine MSP-Spange und den Zubringer nach Lohr auf Biegen und Brechen geben. Die Raumwiderstände müssen entsprechend aufbereitet und umweltverträglich abgearbeitet werden.
Beim Thema Raumwiderstand möchten wir erneut darauf hinweisen, dass es mittlerweile kein Problem mehr darstellt, Wege, Fahrbahnen, Gleisverbindungen u.ä. unterirdisch zu bauen. Mit Unterführungen, Röhren bzw. Tunnels werden schwierige Gebiete und landschaftliche Gegebenheiten (z.B.: Wälder, Berge…) umgangen bzw. durchbohrt, um die Landschaft an der Oberfläche nicht zu zerstören, sondern zu erhalten. Deshalb wollen wir wiederholt unsere Vorschläge „Tunnel unter dem Buchental“ und „Tunnel Wombach bis hinter Rechtenbach“ ins Spiel bringen. Wir glauben, dass man auch so eine Lösung einmal berechnen und ins Auge fassen sollte bzw. muss, denn mit diesen beiden Lösungen, stünden die schöne Landschaft, die Wälder und Wiesen weiterhin zur Erholung zur Verfügung und es wäre auch das Thema „Verkehrsstau an den Knotenpunkten in Lohr und das Thema Ortsdurchfahrt in Rechtenbach somit gelöst.
Egal ob Tunnel oder Spange, wir müssen rechtzeitig einen Weg finden, wie man unsere prognostizierten Tangenten-Problemzonen Ost + West lösen kann. Die vorgeschlagene Umwidmung der Verbindung „Oberes Tor-Partensteinerstr. bis zum OBI als B 276, stellt zumindest eine positive, finanzielle Weiche für unsere Stadt.
Von Seiten der Industrie kommt eindeutig das Signal für den Bau einer kompletten B 26n, verbessert sich doch hier erheblich die Logistik von Ost nach West und Lohr gewinne einen signifikanten Standortvorteil oder wird deutlich an die bereits privilegierten Nachbargemeinden (Marktheidenfeld, Arnstein,…) aufschließen, sofern hier Industrieflächen auch verfügbar sein werden! Eine angemessene Infrastruktur ist absolut wichtig für alle Marktteilnehmer und Bürger dieser Stadt und sollte bei den aufgezeigten Möglichkeiten auch realisiert werden.
Fazit:
Wie bereits von BrennerPlan aufgezeigt bringt ein Komplettausbau der B 26n erheblich mehr Chancen für unsere Stadt Lohr durch die Entlastungswirkung einer dritten Mainbrücke für Steinbach, Sendelbach und der Innenstadt, als die Risiken einer Verweigerungspolitik und dem daraus resultierenden bzw. drohenden Verkehrskollaps. Eine Gemeinde sollte durchaus ihre Interessen vertreten, aber der Beitritt zu Bürgerinitiativen ist sicherlich nicht im Interesse aller Lohrer Bürger!
Schade ist einfach, dass politisch auf einem Flyer der Grünen entsprechende Umgehungsstraßen im Werntal gefordert werden, aber im Gegenzug überhaupt keine Vorschläge kommen. Ferner möchte ich mit Unverständnis darauf hinweisen, dass vor Jahren das Thema Umgehungsstraßen vehement abgelehnt wurde und nun wieder gefordert wird.
Weiterhin ist es aus unserer Sicht auch nicht gerade seriös, wenn darauf gepocht wird, dass Stellungnahmen unserer Verwaltung im Gremium vorgetragen werden sollen, die auf Trassenführungen beruhen, die nach aktuellem Schreiben des Herrn Hecke vom Staatl. Bauamt Würzburg vom 14.07.2021 obsolet sind! Somit ist auch für uns die aktuelle Stellungnahme der Stadt Lohr veraltet und weder haltbar noch vertretbar.
Ich denke es wurde bereits deutlich von Hr. Hecke vom Staatl. Bauamt am 30.06.2021 gesagt, dass aktuell bis Ende des Jahres eine Raumwiderstandskarte erstellt wird. Erst danach wird über eine mögliche Trassenführung nachgedacht und ein Vorschlag unterbreitet. Raumwiderstände ergeben sich aus Schutzgütern und diese werden im Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz „UVPG“ mit Einteilungen in Raumwiderstand-Kategorien definiert. Anschließend werden die Trassenvarianten definiert und ein Variantenvergleich durchgeführt. Vor Offenlegung der Ergebnisse Ende des IV. Quartals 2021 ist jegliche Bewertung nur Spekulation oder Stimmungsmache, an der wir uns nicht beteiligen werden!- deshalb benötigen wir erst dieses Ergebnis als Basis einer sachlichen Diskussion zu einem Zubringer nach Lohr.
Darüber hinaus ist das Verhalten unserer Nachbargemeinde Steinfeld mit ihrem Bürgermeister und gleichzeitigem Vorstandsmitglied in der Bürgerinitiative gegen die B26n, Herrn Koser, äußerst fragwürdig!- einerseits werden in seiner vertretenen Gemeinde diverse großflächige Gewerbe- und Baugebiete erschlossen ohne die dafür notwendige überörtliche Infrastruktur zu schaffen und zu gewährleisten, andererseits wird diese dann versucht, mit allen Mitteln zu verhindern (Beitritt zur Bürgerinitiative Gegen-B26n, angedachte Schaffung eines Biosphärenreservates). Leidtragende sind jetzt schon unsere Gemeinden Sendelbach und Steinbach, das Horror-Szenario für einen ausschließlichen Bauabschnitt 1 +2 wurde bereits ausführlich dargestellt.
Zusammenfassend möchte ich noch einmal meinen ersten Satz meiner Rede wiederholen:
Die Fraktion der CSU befürwortet aus ihrer Sicht eindeutig den Bau der B 26n mit allen geplanten Bauabschnitten (BA 1, BA 2 und zwingend BA 3+4), wobei der Grundsatz der Umweltverträglichkeit höchste Priorisierung hat!