Artikel vom 24.07.2018
Besuch bei ex°Celsius in Lohr
Die Lohrer CSU bei einem Global Player
In Lohr gibt es mehr Global Players als man gemeinhin denkt: Das konnten einige Mitglieder des CSU-Ortsverbandes bei einem Besuch bei der Firma ex°Celsius Global an der Bürgermeister-Dr-Nebel-Straße erfahren. Viele fragen sich: Was steckt hinter diesem Betrieb? Frank Schwarzenau, Geschäfts¬führer der Firma klärte die Anwesenden auf: Es handelt sich hier um ein weltweit tätiges Unternehmen, das sowohl Industrieöfen aufheizt (tempert) als auch ablässt, damit z.B. Wartungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt werden können. Die Firma arbeitet nicht nur im Bereich der Glasöfen, sondern auch in der Stahl-, Zement-, Aluminium-, Nickel-, Zink-, Müllverbrennungs- und petrolchemischen Industrie.
Frank Schwarzenau gründete 2003 mit einigen ehemaligen Kollegen der Firma Hotwork Europe mit Standort in England 2003 die Firma ex°Celsius Global Services mit 20 Brennereinheiten. Heute arbeitet die Firma mit 260 Brennereinheiten, die weltweit verteilt sind, um vor Ort die entsprechenden Industrieöfen auf Temperatur zu bringen. 2006 gründete er zusätzlich die Firma ex°Celsius Rental Services, in der das Material verortet ist. Die Ausrüstung, die für den jeweiligen Einsatz benötigt wird, wird von Lohr aus in Containern verschickt und nach erfolgtem Auftrag hier auch wieder gewartet und für neue Einsätze gerüstet. Ex°Celsius versteht sich als reiner Dienstleister.
Am Standort Lohr, der auch der Hauptsitz und einzige Niederlassung ist, sind insgesamt 40 hochqualifizierte Mitarbeiter beschäftigt, welche aus Deutschland, aus der Ukraine, aus der Türkei, aus Polen und England kommen. In Thailand gibt es ein Materiallager mit zwei Technikern vor Ort, um den südostasiatischen Markt besser bedienen zu können. Als Geschäftsführer ist Frank Schwarzenau 260 -280 Tage im Jahr unterwegs, weil er jeden Einsatzort und jede Baustelle im Voraus besichtigt. Danach wird entschieden, wie die Monteure vor Ort während der Bauarbeiten untergebracht werden können. Nur im Ausnahmefall müssen sie mit Wohncontainern vorliebnehmen. Das Abwickeln einer Baustelle dauert etwa 14 Tage, selten auch bis zu 30 Tagen. Die Mitarbeiter müssen die Bereitschaft mitbringen, viel unterwegs zu sein, was natürlich nicht sehr familienfreundlich ist.
Frank Schwarzenau ist mit dem Standort Lohr sehr zufrieden, es ist alles vorhanden, was gebraucht wird. Allerdings beklagt er die hohen bürokratischen Hürden innerhalb Europas. Was vor 10 Jahren noch problemlos abgewickelt werden konnte, ist heute mit hohen bürokratischen Hürden verbunden. Unternehmer müssen immer wieder mit neuen gesetzlichen Anforderungen rechnen, deshalb wäre eine größere Verlässlichkeit auf diesem Gebiet mehr als wünschenswert. Er fordert mehr Klarheit und Verlässlichkeit in arbeits- und steuerrechtlichen Belangen auf europäischer und internationaler Ebene.
Die Besucher aus den CSU-Reihen wurden noch über viele technische Details der Branche aufgeklärt. Als Fazit kann man sagen, dass wir hier in Lohr einen Weltmarktführer vor Ort haben, der einen Nischenmarkt erfolgreich besetzt.