Artikel vom 18.02.2021
Beteiligung am Projekt „DenkOrt Deportationen“
Beteiligung am Projekt „DenkOrt Deportationen“ in Würzburg
Beteiligung am Projekt „DenkOrt Deportationen“ in Würzburg
Im Rahmen der Februar-Sitzung des Ausschusses Bildung, Kultur und Sport haben wir ein sehr interessantes Thema behandelt. Auf Antrag unseres CSU-Fraktionsvorsitzenden Achim Albert wurde beschlossen, dass sich der Markt Kleinwallstadt am Projekt „DenkOrt Deportationen“ beteiligt. Unter diesem Namen erinnert in Würzburg vor dem Hauptbahnhof eine Gedenkstätte an die jüdischen Mitbürger, die von hier aus nach Osteuropa abtransportiert wurden, wo sie ermordet wurden.
Jede Kommune mit einer jüdischen Kultusgemeinde im Jahr 1932/33 soll am DenkOrt beteiligt werden. Als Medien des Gedenkens dienen Gepäckstücke. Die herrenlosen Koffer symbolisieren den Verlust, das Verschwinden jüdischer Mitbürger und ihren Kultusgemeinden. Und sie stellen eine Verbindung in die Herkunftsgemeinden her. Denn jeder Koffer wird doppelt hergestellt, einmal am Denkmal und einmal in der Kommune aufgestellt. Auch in Kleinwallstadt bestand bis 1938 eine jüdische Kultusgemeinde, worauf heute noch einiges hinweist (Altes Rathaus). Durch den systematischen Terror der Nationalsozialisten ab 1933 waren die jüdischen Mitbürger gezwungen, unsere Gemeinde frühzeitig zu verlassen. Aus diesem Grund wurde kein jüdischer Mitbürger aus Kleinwallstadt deportiert. Dennoch konnten wir das Schicksal von 28 Menschen nachvollziehen, die einmal in Kleinwallstadt gelebt haben und Opfer dieses Terrors wurden.
Kleinwallstadt wird mit zwei Koffern an die deportierten und ermordeten jüdischen Mitbürger erinnern. Als Material bieten sich Holzbalken aus einem kürzlich erworbenen Anwesen an, in dem bis Anfang des 20. Jahrhunderts eine jüdische Familie gelebt hat. Mit einem solchen Gepäckstück wäre eine direkte Verbindung von Kleinwallstadt mit dem DenkOrt geschaffen.
Unsere Bauhofmitarbeiter haben bereits zwei geeigneten lose Balken gesichert, aus denen man zwei Koffer herstellen kann.