Artikel vom 24.04.2025
Besuch Wasserkraftwerk Tirol


Ein Blick über die Grenze hinaus
Nachbericht gemeinsame Fahrt Arbeitskreis Umwelt und Arbeitskreis erneuerbare Energien nach Tirol – Besuch Wasserkraftwerk.
Am Tag der Deutschen Einheit waren alle 24 Teilnehmer nachmittags im Bergsporthotel Antonie mit dem PKW im Sellraintal angekommen. Eingeladen hatte uns zunächst der Jagdpächter Alfons Rastner vom Waldrast Natur Resort in Matrei am Brenner. Wir wanderten am gleichen Tag zur Schönanger Alm und genossen dort die schöne Natur.
Am Folgetag wurde uns die Baustelle zur Erweiterung des Wasserkraftwerks Kühtai gezeigt. Im Tiroler Kühtai wird rund eine Milliarde Euro in die umliegenden Berge gebaut, um dort eine saubere und sichere Energie zu produzieren, wann immer man sie braucht. Die TIWAG das größte Energieversorgungsunternehmen Tirols produziert schon heute CO2 freien Strom aus heimischer Wasserkraft. Das ist in dem westlichen Bundesland Österreichs dank seiner Berge, Bäche und Flüsse umfassend möglich. Bis zum Jahr 2050 ist dadurch der Gesamtenergieaufwand mit erneuerbaren Energien gedeckt.
Die bereits bestehende herkömmliche Leistung von 531 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom wird um einen weiteren Speichersee und ein Pumpspeicherkraftwerk ausgebaut und kann somit um etwa vierzig Prozent mehr Strom produzieren. Mit der erweiterten Anlage kann nicht nur der steigende Bedarf effizienter abgedeckt, sondern auch zur Stabilität des europäischen Stromnetzes beigetragen werden.
Gebaut wird seit April 2021 für etwa fünf Jahre. Das klingt vorerst nach Routine. Die Komplexität wird auf den zweiten Blick sichtbar. 25 Kilometer Stollen werden im kontinuierlichen Vortrieb mittels Tunnelbohrmaschine bewältigt. 12,5 Kilometer Vortrieb wurden bereits erreicht und gebaut. In 2 Jahren der Vortrieb fertig. 7,9 Kilometer im konventionellen Vortrieb bei einem Gefälle von bis zu achtzig Prozent. Für den neuen Speichersee wird ein Naturschüttdamm mit einem Volumen von 6,9 Millionen Kubikmetern, einer Kronenlänge von 510 Metern und einer Dammhöhe von 113 Metern errichtet. Das Projekt liegt circa 2050 Meter über dem Meeresspiegel und circa 30 Kilometer westlich von Innsbruck. 450 Arbeiterinnen und Arbeiter arbeiten an dem Projekt laut dem Projektleiter.
Die Begeisterung der Teilnehmer an den Führungen in Matrei am Brenner und auf der Baustelle waren so groß, dass alle 24 Teilnehmer die Meinung vertreten, dass sich ein weiterer Besuch in Tirol in 2 Jahren vorgesehen ist.
Manfred Hein
CSU-AKU und CSU Arbeitskreis Umwelt & Verkehr