Ortsverband Kirchseeon

Aufgabe für die Marktgemeinde

Kommunale Wärmeplanung

Die Wärmewende läuft, aber sie läuft zu langsam. Auch die Marktgemeinde Kirchseeon muss sich diesem Problem stellen und durch eine nachhaltige Wärmeplanung Hilfe und Vorgaben bereitstellen. Ein wesentliches Thema ist die professionelle Analyse der Möglichkeiten für lokale Wärmenetze (Fernwärme). Entscheidend dabei ist die Verfügbarkeit detaillierter Daten zum zukünftigen Wärmebedarf. Dieser ist unter anderem sehr stark von den meist in privater Initiative durchgeführten Wärmedämmungen der Gebäude abhängig und damit nur bedingt vorhersehbar.

Für die Planung von Aufbau und Betrieb von Wärmenetzen stellen sich noch viele weitere Fragen um am Ende zu einer sinnvollen und nachhaltigen Entscheidung zu kommen. Wesentliche davon haben die beiden Referenten Klaus Steiner und Simon Rothmoser in ihren Vorträgen am 1.10.24 angesprochen und mit Informationen aus eigener Erfahrung untermauert. 

Die Energiequelle für ein Wärmenetz ist ein zentraler Punkt und die Nutzung von Biomasse als Alternative muss sehr genau betrachtet werden. Insbesondere Holz, d.h. Hackschnitzel, ist nicht CO2-neutral und kann als Alternative ausgeschlossen werden. Biogas bietet sich grundsätzlich als Alternative an, allerdings muss die Versorgung und vertretbare Kosten dauerhaft gesichert werden. Die Erfahrungen zeigen hier viele Probleme im Detail.

Lokale Photovoltaik und Windenergie können einen Beitrag zur Energie für ein Wärmenetz liefern, allerdings ist hier eine Lösung für die stark schwankenden Erträge erforderlich, die sich dann deutlich in den Kosten niederschlägt.

Bei allen Überlegungen muss die Wechselwirkung mit dem Stromnetz berücksichtigt werden und die Unterstützung des Netzbetreibers Bayernwerke frühzeitig eingefordert werden.

Im Ausblick ist uns wichtig, dass der privaten Initiative Vorrang gegeben wird und vorgegebene zentralisierte Lösungen nur geschaffen werden, wenn der nachhaltige Nutzen offensichtlich ist.