Ortsverband Issigau

Gedenktag für Verstorbene

Totensonntag

Simon-Judas-Kirche in Issigau

Immanuel Kant

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.

Allgemeine Informationen 
Am Totensonntag werden bereits seit dem Mittelalter in der Kirche, im Rahmen von Predigten oder Lesungen, die Themen "Tod", "Ewiges Leben" (Ewigkeitssonntag) und auch "Jüngstes Gericht" mit den Gemeindemitgliedern angeschnitten. Dies soll die Gläubigen dazu auffordern, den Verstorbenen mindestens einmal im Jahr zu Gedenken und sie eben nicht ganz zu vergessen. Dazu wird auch in manchen Gemeinden das sog. "Totengedenken" verlesen, eine Auflistung der im vergangenen Jahr verstorbenen Kirchenmitgliedern im Ort. Mehr noch soll dieser Tag auch dazu dienen, den Angehörigen der Verstorbenen Trost zu spenden.

Der Totensonntag gilt in Bayern als sog. "Stiller Tag" im Sinne des Art. 3 Abs. 1 Gesetz zum Schutz der Sonn- und Feiertage (FTG), d.h., dass es hier per Gesetz verboten ist, öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen, welche nicht den Charakter des stillen Tages wiederspiegeln, durchzuführen.

Gedanken zum Totensonntag 
Sicherlich kann man sich fragen, ob solche "althergebrachten" Stillen Tage in der heutigen schnelllebigen Zeit noch sinnvoll sind und überhaupt noch begangen werden sollten. Dies ist aber mit einem ganz klaren "JA" zu beantworten. 

Gerde wegen der schnelllebigen Zeit, in der eine Nachricht binnen Sekunden um die Welt geht, in der man innerhalb eines Tages an nahezu jedem Punkt der Erde sein kann braucht man eine solche Entschleunigung. Man braucht Zeiten, in denen dieses Tohuwabohu der neuen Zeit einfach einmal ruht, in denen der "Lärm der Großstadt" zumindest mal etwas nachlässt. 

Betrachtet man heute, wie viele Menschen nach der perfekten "Work/Life" Balance suchen, wie viele Menschen zur Entschleunigung neuere Methoden heranziehen (wie z.B. Einschlafmusik, Entspannungsübungen, Wellness, Yoga, Meditation etc.), so kann man sehen, dass das Bedürfnis der Menschen nach Entschleunigung präsenter ist als noch vor einigen Jahrzehnten, da eben die schnelllebige Zeit uns doch viel Kraft kostet. Kraft, die wir uns wiederholen müssen um in dieser Welt noch mitkommen und gut bestehen zu können. 

Viele sehen die Kirche mittlerweile als überflüssig, als veraltete Institution für solche Menschen, die abseits der Wissenschaft an einen im Himmel schwebenden Gott glauben, der mit ausgestrecktem Finger über die Menschen nach belieben richtet. Die christliche Kirche ist in Ihrer Summe aber viel mehr als nur dieses in den Köpfen vieler Menschen abgespeicherte Fehlbild. 

Sie ist maßgeblich daran beteiligt, welche Werte die Menschen haben, die in einem der Kirche entsprechend geprägten Land aufwachsen, wie die Menschen sich gegenseitig zueinander verhalten, wie bestimmte Werte und Einstellungen geschätzt und angenommen werden. Der Verlust einer die Gesellschaft prägenden Institution (hier natürlich der christlichen Kirche) ist immer auch ein Weg in eine Gesellschaft neuer Werte, welche eben nicht unbedingt immer gleichzeitg mit einer Verbesserung einhergeht. Nicht umsonst haben wir einerseits mit den Grundrechten und zum anderen mit den Strafgesetzen fast alle der "10 Gebote" als funktionierende Staatsgrundlage für die Bundesrepublik Deutschland aus dem christlichen Glauben übernommen. 

Man muss im Ergebnis also feststellen, dass diese "Stillen Tage", welche eben oft an den christlichen Glauben angelehnt sind, heute noch immer Sinn machen. Sinn um die Menschen, ganz gleich welchen Glaubens, an diesem Tag per Gesetz etwas einzubremsen, sie in gewisser Art und Weise an die Hand nehmen und Ihnen ganz klar zu sagen: "Achte mehr auf dich selbst, reflektiere Vergangenes und mache dir aber auch Gedanken über den weiteren Weg". 

Unser Gedenken
Wir Gedenken daher an dieser Stelle allen unseren bisher verstorbenen Mitgliedern des CSU Ortsverbandes Issigau sowie den in unserer Gemeinde verstorbenen Frauen und Männern und wünschen allen Angehörigen weiterhin viel Kraft im Rahmen der Trauerbewältigung.

Im Geiste des Totensonntags wollen wir dennoch mit einen weltlichen Zitat von Immanuel Kant schließen: 

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.

(Immanuel Kant * 22. April 1724  † 12.02.1804) 

CSU OV Issigau
Die Vorstandschaft