Artikel vom 21.04.2021
Linke Idee: Umbenennungswunsch von Straßennamen
Hat denn Ingolstadt keine anderen Probleme?
Wie im Donaukurier zu lesen war, planen SPD, Grüne und Linke die Umbenennung einer ganzen Reihe von Straßen in Ingolstadt. Eine Kommission soll dafür eigens eingesetzt werden und weitere umzubenennende Straßennamen sollen noch folgen.
Die CSU spricht sich klar gegen eine solche flächendeckende Umbenennung von Straßennamen aus. Diese beträfe tausende Bürgerinnen und Bürgern.
„An die Bürger hat hier wohl keiner gedacht. Sie müssen monatelange Mühen in Kauf nehmen, wenn ihre Adresse umbenannt wird. Sie müssen jeden Mietvertrag, jeden Versicherungsvertrag, jeden Handyvertrag, die gesamten Vereinsmitgliedschaften umbenennenden lassen. Ein Schriftverkehr sondersgleichen. Klingelschilder und Adressschilder an den Häusern müssen neu angefertigt werden, die alten abmontiert und neue angebracht werden. Ältere und beeinträchtigte Bürgerinnen und Bürger brauchen dazu eigens Handwerker. Ausweise und Dokumente müssen von den Leuten mühsam neu beantragt oder ergänzt werden.“, so Alt-Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel.
„Bürgerfreundlich und bürgernah ist was anderes! Daher ist die CSU klar gegen diesen Antrag von SPD, Linken und Grünen.“, so Lösel. Die CSU erhielt in den vergangenen Tagen Anrufe und Mails entsetzter Bürger. In den Sozialen Medien gibt es hunderte Kommentare - allesamt gegen die Umbenennungs-Aktion. Unsere Stadträte werden angesprochen, man möge doch eine flächendeckende Umbenennung von Straßen verhindern. Oft ist zu hören: „Hat denn Ingolstadt nach Corona und Wirtschaftsflaute keine anderen Probleme?“
Die CSU weist daher nochmals auf ihre Stellungnahme hin, die Stadtrat Dr. Matthias Schickel für die CSU-Stadtratsfraktion formuliert hat: im Einzelfall seinen Erläuterungstafeln an den Straßenschildern anzubringen, aber wir können nicht die ganze Stadtgesellschaft zur Änderung ihrer Daten zwingen.
Die CSU vertritt die Position, dass wir - ob uns das gefällt oder auch nicht - zu allen Höhen und Tiefen unserer Geschichte stehen müssen. Eine politisch motivierte Geschichtsklitterung durch Umbenennung von Straßen halten wir nicht für hilfreich. Sollte im konkreten Einzelfall
jedoch eine Straße nach einem Kriegsverbrecher benannt sein, halten wir es selbstverständlich für unumgänglich, diese umzubenennen.
Alfred Grob, Fraktionsvorsitzender
Dr. Christian Lösel, Alt-Oberbürgermeister
Dr. Matthias Schickel, Stadtheimatpfleger
Albert Wittmann, Stadtrat Alt-Bürgermeister
Ehrenvorsitzende Walburga Majehrke
Vergangenheit, also Geschichte kann nicht mehr verändert werden. Sie war nicht nur gut. Das stimmt. Aber sie kann auch als Warnung für die Zukunft gesehen werden und muss auch so gesehen werden, denn wie sollen sonst Veränderungen möglich sein? Wichtig ist daher auch deshalb die Erklärungen zu den Straßennamen. Straßennamenänderungen vorzunehmen heißt gleichzeitig nichts verstanden zu haben!