Artikel vom 16.03.2023
Medizin der Zukunft
Organspende, Digitalisierung und Robotik in der Medizin
Unter dem Motto „Medizin der Zukunft“ begrüßte der JU-Kreisvorsitzende und Hohenthanner CSU-Ortsvorsitzende Maximilian Ganslmeier den GPA-Landesvorsitzenden und Vorsitzenden des Ausschusses für Gesundheit und Pflege im Bayerischen Landtag, Bernhard Seidenath, zusammen mit Thomas Hämmerl und Manfred Huber, die Einblicke in ihre eigenen Erfahrungen zum Thema Organspende gaben. In einem Impulsvortrag stellte der Landtagsabgeordnete Seidenath medizinische Innovationen vor, die sich vor allem durch die Chancen der Digitalisierung und Robotik eröffnen.
„Wir müssen dabei keine Angst haben, dass Roboter irgendwann Pflegekräfte ersetzen – aber sie haben großes Potential, Pflegekräfte zu entlasten“, arbeitete Seidenath gleich zu Beginn heraus. „Durch die Digitalisierung können wir erstmals in der Geschichte große Mengen an Gesundheitsdaten auswerten. Damit können wir Behandlungen verbessern und haben beispielsweise die Chance, die zweithäufigste Todesursache, den Krebs, wirksam zu bekämpfen“, zeigte er sich optimistisch.
Aktuell warten 12.000 Menschen in Bayern auf ein Spenderorgan. Manfred Huber, der selbst zehn Jahre auf Niere und Bauchspeicheldrüse gewartet hatte, wünscht sich eine „erweiterte Widerspruchslösung wie in Österreich oder Spanien. Das würde vielen Betroffenen helfen, schneller an ein Spenderorgan zu kommen und dadurch Lebensqualität zurückzugewinnen.“ Bisher sind jedoch alle Initiativen dazu im Bundestag gescheitert. Deswegen fordert Thomas Hämmerl, der 2018 selbst als Lebendspender in Frage gekommen wäre: „Jeder sollte für sich rechtzeitig und in Ruhe eine Entscheidung treffen, diese mit der Familie besprechen und in einem Organspendeausweis dokumentieren. Im Notfall hat man dafür oft keinen Kopf, deswegen sollte man das vorher regeln.“ Ihm ist es ein Herzensanliegen, das Thema in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu bringen. Nach Auffassung von Bernhard Seidenath könnten künftig auch Xeno-Transplantationen im Kampf gegen den Organmangel unterstützen. Dabei werden beispielsweise Schweineherzen gentechnologisch so verändert, dass sie vom menschlichen Körper angenommen werden. „Sechs Menschen sterben in Deutschland pro Tag auf der Warteliste. Durch die gezielte Förderung innovativer Forschung in diesem Bereich wollen wir das ändern und Betroffenen und ihren Familien kostbare Lebensjahre schenken“, erklärte der Ausschussvorsitzende abschließend.