Artikel vom 17.02.2022
Wasserstoff als Impulsgeber
Diskussion mit Pfeffenhausens Bürgermeister zu den Chancen für die Region
CSU Hohenthann diskutiert mit Pfeffenhausens Bürgermeister Florian Hölzl die Chancen von Wasserstoff
„Wasserstoff in Pfeffenhausen kann zum Impulsgeber und zur Identifikationsfigur für die ganze Region am östlichen Tor zur Hallertau werden. Es liegt jetzt an uns Gemeinden, diese Chance aktiv zu gestalten“, erklärte CSU-Ortsvorsitzender Maximilian Ganslmeier gleich zu Beginn des digitalen Dämmerschoppens mit Bürgermeister Florian Hölzl aus Pfeffenhausen. Eingangs gab Hölzl einen Überblick über den aktuellen Planungsstand des nationalen Wasserstoffzentrums. Er erklärte, dass auch die neue Bundesregierung dem Koalitionsvertrag nach an den schon angestoßenen Wasserstoffinitiativen im Mobilitätsbereich festhalten möchte. Aktuell würden die Standortvertreter aus Bayern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und des maritimen Verbunds aus Hamburg, Bremerhaven und Staade unter Moderation eines unabhängigen Instituts an der Schwerpunktverteilung arbeiten.
Neben Teilen des nationalen Wasserstoffzentrums wird auch ein Elektrolyseur auf dem vorgesehenen Areal zwischen Pfeffenhausen und Schmatzhausen entstehen. Dieser soll aus erneuerbaren Energiequellen der Region betrieben werden und so grünen Wasserstoff herstellen. Geplant ist eine Freiflächen-Photovoltaikanlage in Burghart, außerdem möchte die BürgerEnergie Niederbayern eG zwei Windkraftanlagen errichten, wie Hölzl erläuterte. Der Elektrolyseur werde nach Inbetriebnahme in der Spitze innerhalb von 24 Stunden sechs Container Wasserstoff produzieren können, was mit bis zu sechs täglichen Abfuhren verbunden sei. „Das Ganze wird langsam und organisch wachsen. Wir haben vor allem über das Instrument der Bauleitplanung das Zepter in der Hand und setzen auf einen wirtschaftlichen und technologischen Impuls für die Gesamtregion und darüber hinaus“, sagte Hölzl.
Im Wasserstoffzentrum selbst werden nach der Grundidee mittelständische Unternehmen bei der Entwicklung, Prüfung und Zertifizierung von Produkten zur Anwendung von Wasserstofftechnologie beraten und unterstützt werden. „Bei uns in der Region wird dies beispielsweise für mittelständische Automobilzulieferer relevant sein“, so Bürgermeister Hölzl weiter. Ein gutes Miteinander über die Gemeindegebietsgrenzen hinweg mit Informationsangeboten liege ihm und dem Pfeffenhausener Marktgemeinderat besonders am Herzen: „Letztlich ist das Wasserstoffzentrum nämlich keine exklusive Angelegenheit des Markts, sondern der Region, von welcher wir alle bestmöglich profitieren wollen.“
Für Bürgermeisterin Andrea Weiß ist klar: „Wir sind offen für neue Technologien und wollen den Wandel aktiv gestalten. Es ist uns ein besonderes Anliegen, die Bürger aller Gemeinden gut zu informieren und aktiv zu beteiligen. Sobald es Corona wieder zulässt, werden wir mit einer Bürgerversammlung in Schmatzhausen auch ein eigenes Informationsangebot für die Hohenthanner Gemeindebürger machen.“ Für Gemeinderat Reinhard Faltermeier ist es auch wichtig, „die Feuerwehren im Umkreis für die neuen Aufgaben speziell zu schulen und entsprechend der Anforderungen auszubilden“. Gemeinderätin Nicole Pöschl sieht vor allem in der Ansiedlung mittelständischer Gewerbe eine Chance zur weiteren Stärkung der regionalen Wertschöpfung. Zudem könnten aus ihrer Sicht Gastronomie und Hotellerie in der Region durch das Wasserstoffzentrum profitieren.