Artikel vom 11.08.2022
Klimaschutz vor Ort!
Nahwärme Jägersruh – Handeln, statt beraten!
Ein teurer Winter steht uns bevor – Während man in Hof noch berät, werden in Wunsiedel, Marktredwitz, Tirschenreuth oder auch Bamberg bereits Nägel mit Köpfen gemacht!
Die Einsparung von Strom und Energie - nicht nur im bevorstehenden Winter - ist wichtig und richtig. Auch das Forcieren von Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden und ggf. Flächen ist ein guter Ansatz, um die Kosten der Stadt zu senken und das Überleben unserer Stadtwerke zu sichern.
Doch wo bitte bleibt eine langfristige Strategie für die Stadt Hof, welche auch die Sorgen und Nöte der Bürger und Bürgerinnen einbezieht?
Der Bedarf an Strom wird, nicht nur durch das aktuell geradezu hysterisch durch die Bundesregierung verbreitete Thema Wärmepumpen und die Elektro Mobilität, massiv steigen. Sicherlich leisten Wärmepumpen mittel- und langfristig einen großen Beitrag zum Umbau unserer Wärme- und auch Kälteversorgung. Zumal sie mit der EVU-Sperre unsere Stromnetze entlasten. Doch bis dahin müssen wir erst die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte aufholen. Gerade jetzt brauchen wir auch eine umsetzbare Lösung für die vielen mit Gas versorgten Mietwohnungen und mit Öl befeuerten Altbauten!
Woher sind sich unsere Stadtwerke und Herr Petrahn eigentlich so sicher, dass sich die Gaskrise in wenigen Jahren wieder normalisieren wird? Die Preise explodieren in allen Bereichen und Fördermittel für eine Umstellung der Energieversorgung werden momentan eher nach unten korrigiert. Viele Hofer wissen nicht, wie sie ihre Energiekosten im kommenden Winter, geschweige in den kommenden Jahren, bezahlen sollen. Gerade in unserer Stadt mit unterdurchschnittlichen Haushaltseinkommen ist dies ein massives Problem in allen Schichten unserer Gesellschaft, welches viele weitere Problemstellungen nach sich ziehen wird.
In anderen größeren und kleineren Städten und Gemeinden in unserer Region fließt längst bezahlbare und klimafreundliche Wärme in private Haushalte und öffentliche Gebäude. Und in wieder anderen rollen derzeit die Bagger, um Nahwärmenetzte auszubauen oder Photovoltaikanlagen mit Bürgerbeteiligung zu errichten. Mit der ZENOB – Zukunfts-Energie Nordostbayern schließen sich derzeit viele Verwaltungen zusammen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Denn keiner wird die vor uns liegenden Probleme allein lösen können. Doch in Hof diskutiert man immer noch wie man die Stadtwerke und die Verwaltung zum Handeln bewegen könnte.
Dieses Vorgehen ist nahezu symptomatisch für unsere Stadt!
Aller spätestens seit dem 25. Januar 2021 hat die Stadtverwaltung einen ganz klaren Auftrag zum Handeln erhalten.
Mit dem einstimmig im Stadtrat beschlossenen Klimaschutzkonzept für die Stadt Hof existiert seit über 1,5 Jahren ein Fahrplan für eine klimaneutrale und auch versorgungssichere Zukunft in unserer Stadt. Doch leider ist, außer der Produktion eines fast 400 Seiten starken Papiertigers, bisher kein signifikanter Nutzen für das Klima oder die Lebensqualität in unserer Stadt entstanden.
Ist es eigentlich bezeichnend oder erfreulich, dass sich die Fraktion Bündnis90/Die Grünen um den 3. Bürgermeister Auer erst jetzt bei den Stadtwerken in Wunsiedel nach Möglichkeiten erkundigt? Die Wunsiedler Stadtwerke verfolgen bereits seit Jahrzehnten eine solide Strategie im Bereich der Energieversorgung für ihre Bürger.
Wir freuen uns auch, dass die SPD darum bittet in Hofer Stadtteilen, in denen noch mit Öl geheizt wird, das Interesse an einem Nahwärmenetz abzufragen. Liebe Genossen, die Abfrage liegt in Jägersruh – auf Initiative unseres CSU-Ortsverbandes - bereits seit Anfang 2022 vor. Doch bisher wurde den rund 140 Interessenten nicht einmal der Eingang ihrer Bekundung durch die Stadtwerke bestätigt. Eure Bitte sollte sich eher an Frau Döhla richten, um dem Klimaschutzmanagement endlich die Bedeutung zu geben, welche es in diesen Zeiten bedarf. Wir brauchen kein Management für einen Aktionstag, sondern für eine Strategie von Maßnahmen im Bereich des bezahlbaren und an den Bedürfnissen der Bürger orientierten Klimaschutzes!
Nur mit einem Gesamtkonzept können wir möglichst viele Hofer und Hoferinnen sowie unsere gesamte regionale Wirtschaft entlasten und dem Klimawandel nachhaltig entgegenwirken.