Artikel vom 06.07.2021
Nachruf
Reinhard Nein verstorben
Ein Stück Stadtgeschichte Hilpoltsteins hat uns verlassen.
Reinhard Nein war uns allen gut bekannt als der "Boder". Sein Beruf gab ihm auch seinen Spitznamen. Als Friseur konnte er hautnah die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger aufnehmen. Stets hatte er ein offenes Ohr für die Bedürfnisse und "Aufregerthemen" der Bürgerinnen und Bürger der gesamten Stadt Hilpoltstein.
Vieles wurde in seinem Friseursalon besprochen, manche wichtigen Entscheidungen wurden hier vorbereitet und basisdemokratisch durchdiskutiert.
Sein erstes Mandat bekam er 1978 als jüngstes Mitglied der CSU-Fraktion. So konnte er von seinen Vorgängern, den Fraktionssprechern Josef Karch, Ludwig Reiter und auch Dieter Popp lernen, bevor er selbst zum Fraktionssprecher gewählt wurde. Diese Aufgabe nahm er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Stadtrat Hilpoltstein 2008 mit gr0ßem Engagement wahr. Seine Rededuelle mit Frau Rodarius von der SPD-Fraktion sind heute noch vielen in lebhafter Erinnerung.
Altbürgermeister Helmut Neuweg wurde von ihm, als Talentsucher für die Hilpoltsteiner CSU, für eine Kandidatur gewonnen. Und beide gemeinsam schafften es, gegen den amtierenden Bürgermeister in der Stichwahl zu gewinnen.
Wie er sich selbst verstand, zeigt sehr schön sein Bild, aufgenommen im Rathaussaal, als Ratsherr beim Burgfest, seiner neben der Kommunalpolitik zweiten großen Passion. Als langjähriges Mitglied des Burgfestausschusses gestaltete er das Burgfest jahrelang mit. Natürlich wirkte er als Ratsherr auch beim Fesspiel mit.
Als Mitglied der Kolpingsfamilie war er Mitbegründer des Kolpingzeltlagers. Über Jahrzehnte arbeitete er zudem mit großem Einsatz im Vorstand.
Eine große Berühmtheit erlangte er auch als Schauspieler des Kolpingtheatergruppe. Aber was ihn besonders auszeichnete, war seine Bereitschaft, immer Verantwortung zu übernehmen und für seine Heimatstadt Hilpoltstein, für die er viel Zeit und Herzblut einbrachte, zu arbeiten.
Er war immer bereit, seine Erfahrungen zu teilen, ohne aufdringlich zu sein.
Die CSU Hilpoltstein und Stadtratsfraktion werden sein Andenken stets als Ansporn für die Arbeit zum Wohle der Hilpoltsteiner Bürger sehen.