Ortsverband Heilsbronn

CSU Ortsverband Heilsbronn

Brief MdB Auernhammer an die Deutsche Bahn zum geplanten ICE-Werk

Sehr geehrter Herr Dr. Lutz,


als mögliche Standorte für ein ICE-Werk in Mittelfranken werden
zwei Standorte auf dem Stadtgebiet von Heilsbronn sowie einer in
unmittelbarer Nachbarschaft von Heilsbronn auf dem Gebiet von
Raitersaich, von der Deutschen Bahn in Betracht gezogen. Dass dies
auf breite Ablehnung der Heilsbronner Einwohner und
Einwohnerinnen sowie des Stadtrates trifft, ist Ihnen sicherlich
bereits bekannt.


Es ist nicht streitbar, dass ein Werk für die Instandhaltung der stetig
wachsenden ICE-Flotte in Süddeutschland notwendig ist.
Insbesondere vor dem Hintergrund mehr Verkehr von Straße auf
Schiene zu verlegen, wird neue Infrastruktur benötigt. Der
Flächenbedarf für ein ICE-Werk ist jedoch erheblich. Nach den erst
kürzlich in einer Sitzung des Arbeitskreises II der CSU-Landesgruppe
im Deutschen Bundestag von Herrn Josel vorgestellten Skizzen würde
das ICE-Werk zwischen 35 und 45 Hektar einnehmen.
Bei den vorausgewählten Standorten in und um Heilsbronn handelt
es sich um naturbelassene Refugien, die durch den Bau und Betrieb
des Werkes flächenmäßig, ökologisch und sozial im äußersten
belastet würden. Nicht nur würden Anrainer durch eine permanente
Geräuschkulisse selbst in der Nacht gestört werden, auch Natur und
Tierwelt würde durch den Einschnitt in das Gelände leiden. So müsste
beispielsweise für den Standort Müncherlbach ein
landwirtschaftlicher Hof samt Betriebsgebäude weichen. In der
Vorauswahl der Standorte sind zudem weitere mögliche Lokalitäten
vorgemerkt, an denen solche Beeinträchtigungen von Mensch und
Natur nicht in diesem Ausmaß bestehen würden. Die Standorte
würden die Entwicklungsmöglichkeit der Stadt Heilsbronn massiv
beeinträchtigen, da diese Gebiete die letzten möglichen planbaren
Flächen für Wohnbebauung und Gewerbe darstellen. Ein besserer
und verträglicherer Standtort, an dem auch eine kostengünstigere
Ansiedlung eines ICE-Werkes möglich sein mag, kann mit Sicherheit
gefunden werden.

Gemeinsam als Mandatsträger der Region erreichen uns zahlreiche
Zuschriften, die gegen die Ansiedlung des ICE-Werkes in Heilsbronn
gestimmt sind. Sie bringen valide Einwände vor und verdienen gehört
und berücksichtigt zu werden. Eine Ansiedlung kann aus den
genannten Gründen nicht gegen den Willen der örtlichen Bevölkerung
erfolgen.
Bereits vor wenigen Wochen haben wir uns daher an Staatsminister
Joachim Herrmann und den Bundestagsabgeordneten Christian
Schmidt, Mitglied des Aufsichtsrats der DB, gewandt und um
Unterstützung der Menschen in unserer Region gebeten.
Sehr geehrter Herr Dr. Lutz, wir möchten Sie bitten, die Auswahl des
Standortes des ICE-Werkes im Sinne der anliegenden Bürgerinnen
und Bürger zu treffen und daher von einem Werk im Gebiet von und
um Heilsbronn abzusehen.
Wir haben zudem Schreiben an Bundesminister Andreas Scheuer,
Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla und den
Konzernbevollmächtigten Klaus-Dieter Josel gerichtet, um dem
Anliegen der Heilsbronner Einwohnerinnen und Einwohner noch
mehr Gehör zu verschaffen.

Für Ihren Einsatz einen anderen Standort des ICE-Werkes zu finden,
danken wir Ihnen im Voraus und verbleiben


mit freundlichen Grüßen

Artur Auernhammer, MdB

Andreas Schalk, MdL
Alfons Brandl, MdL

Dr. Jürgen Ludwig, Landrat Landkreis Ansbach
Herbert Lindörfer, Bezirksrat
Hans Popp, Bezirksrat

Dr. Jürgen Pfeiffer, Erster Bürgermeister
Manfred Huber, CSU Fraktion im Stadtrat Heilsbronn
Stefan Horndasch, CSU Fraktion im Kreistag