Artikel vom 30.03.2025
CSU-Jahreshauptversammlung
Scheuerer tritt erneut an

Der CSU-Ortsverband Hagelstadt-Langenerling bestätigt Führungsteam und sieht sich für anstehende Kommunalwahlen sehr gut gerüstet. Bürgermeister Thomas Scheuerer möchte die Gemeinde weiter in eine gute Zukunft führen.
Die gut besuchte Jahreshauptversammlung im Feuerwehrhaus in Langenerling stand im Zeichen einer Standortbestimmung vor dem Wahljahr 2026. Scheuerer zog eine positive Bilanz seiner bisherigen Amtszeit, machte aber auch deutlich, dass sich die finanzielle Ausgangslage für die Gemeinde Hagelstadt dramatisch verändert habe.
Herausfordernde Haushaltslage der Gemeinde
Weniger Einnahmen stünden immer größer werdende Ausgaben gegenüber. Die von der Ampelregierung erzeugte wirtschaftspolitische Unsicherheit und das fehlende Wirtschaftswachstum wirkten sich unmittelbar auf die Haushaltslage aus. Die Gemeinde müsse einerseits mit rund 1/3 weniger Gewerbesteuereinnahmen auskommen, solle aber auf der anderen Seite die steigenden Ausgaben des Landkreises mitfinanzieren durch eine weitere Erhöhung der Kreisumlage. Für 2025 seien dies rund 1,25 Mio. Euro bei einem Gesamthaushalt von weniger als 5 Mio. Euro. „Uns werden damit im Grunde nahezu alle Möglichkeiten genommen, selbst weiter zu investieren.“ sagte Scheuerer.
Gemeinde übernimmt Kindergartengebäude
Dabei habe die Gemeinde mit der Sanierung und Erweiterung des Kindergartens nach Schule und Rathaus ein weiteres Großprojekt vor der Brust. Eine Pflichtaufgabe, wie Scheuerer betonte. Die Hausaufgaben dazu habe die Gemeinde bereits gemacht. Zum 1.4.2025 übernehme die Gemeinde Grundstück und Gebäude des Kindergartens im Wege eines Erbbaurechts von der Kirche und könne fortan selbst entscheiden, was gemacht wird, so Scheuerer. Für die Betriebsträgerschaft laufen derzeit Gespräche mit der Caritas. Im Gemeinderat herrsche Einvernehmen, Kita und Kindergarten mit Blick auf die klammen Finanzen der Gemeinde Schritt für Schritt zu erweitern und zu modernisieren. „Zunächst wollen wir die Kita erweitern. Die ersten Planungen dazu sind gemacht.“ sagte Scheuerer. Alles müsse aber zu den Finanzen der Gemeinde passen.
Neues Feuerwehrauto für Gailsbach
Scheuerer hob weiter die hervorragende Arbeit der örtlichen Feuerwehren hervor. Neben ihren unverzichtbaren Sicherheitsaufgaben machten sie eine großartige Jugendarbeit und seien wichtiger Anker des Zusammenhalts in der Gemeinde. Die Gemeinde sei in der Pflicht, die Wehren bestmöglich auszustatten. Das werde sie auch tun. In diesem Jahr sei ein neues Fahrzeug für die Gailsbacher Wehr bestellt worden. Für die Zukunft möchte er mit den Ortsfeuerwehren ein Investitionskonzept erarbeiten, um für beide Seiten Planungssicherheit herzustellen. Klar ist aber für den Rathauschef, dass „nicht alles, was wünschenswert wäre, auch finanzierbar sein wird.“
Gemeindestraßen müssen saniert werden
In seinem Ausblick auf die kommenden Aufgaben nannte Bürgermeister Scheuerer vor allem die Straßen- und Kanalsanierung, die die Gemeinde nach dem Wegfall der Straßenausbaubeitragssatzung vor enorme finanzielle Herausforderungen stelle. Der Beitrag, den der Freistaat hier den Gemeinden zur Verfügung stelle, sei bei weitem nicht ausreichend. Es sei ein großer Fehler gewesen, die Beitragssatzungen abzuschaffen, so Scheuerer. Zudem rächten sich hier die Versäumnisse der Vergangenheit, nicht laufend in die Infrastruktur investiert zu haben. „Sparen heißt an dieser Stelle, von der Substanz zu leben und die wird bekanntlich dann immer weniger.“
Keine Fläche für Supermarkt mit Vollsortiment
Für einen Supermarkt mit Vollsortiment in der Gemeinde sieht Scheuerer fast keine Möglichkeit mehr. „Wir haben alles versucht, eine Fläche zu bekommen“, sagte Scheuerer. Aber es war bisher nicht möglich, auch weil der Flächenbedarf eines Vollsortimenters enorm sei. Mittlerweile erachte er die Chance als sehr gering, dass Hagelstadt noch zum Zuge kommt, da im Umkreis die Supermarktdichte mittlerweile zu groß sei. „Wir werden schauen, dass wir bei unseren Plänen zum Grassinger-Grundstück kleinere Gewerbeeinheiten realisieren können“, so Scheuerer. Die Gemeinde müsse sich darüber hinaus auch nach Kräften bemühen, weitere Gewerbesteuereinnahme zu generieren und dazu ein weiteres Gewerbegebiet in den Blick nehmen. Allerdings sei es schwierig, entsprechende Flächen zu bekommen. Er werde hier am Ball bleiben.
Ehrenamtler wichtige Stützen der Gemeinde
Als großen Erfolg bezeichnete Scheuerer den Wiederaufbau der Gemeindebücherei. Hier zeige sich, was man mit ein wenig Anschubfinanzierung der Gemeinde erreichen könne, wenn Bürger im Ehrenamt engagiert und mit Herzblut dabei wären. Gleiches gelte für die Arbeit der Nachbarschaftshilfe und die der Seniorenbeauftragten der Gemeinde. Die Gemeinde werde hier weiter nach Kräften unterstützen.
Cencic als Ortsvorsitzender bestätigt
Michael Cencic berichtete von den Aktivitäten des CSU-Ortsverbands im vergangenen Jahr und erinnerte an den Kinderfasching, die Christbaum-Holaktion, die regelmäßigen politischen Stammtische und den Informations- und Diskussionsveranstaltungen zum Thema Windkraft sowie dem notwendigen politischen Neustart im Bund mit den örtlichen Mandatsträgern Peter Aumer und Patrick Grossmann. „Wir sind aktiv. Wir bringen uns ein. Wir wollen Ansprechpartner der Bürger sein.“ so Cencic. Bei den regulären Neuwahlen im Ortsverband wurde die Führungsmannschaft um Ortsvorsitzenden Michael Cencic jeweils ohne Gegenstimme in ihren Ämtern bestätigt. Markus Riedhammer bleibt stellvertretender Ortsvorsitzender. Wiedergewählt wurden außerdem Christine Pechtl als Schatzmeisterin, Manuel Schmidbauer als Schriftführer, Nicole Stompor als Social-Media-Beauftragte sowie Markus Bernhuber, Melissa Woller und Johannes Stompor als Beisitzer. Neu in die Vorstandschaft als Beisitzer gewählt wurde Florian Ott. Kassenprüfer bleiben Albert Kammermeier und Günther Zierhut.