Artikel vom 07.11.2017
CSU/WG informiert!
Nachlese Bürgerversammlungen 2017
Nur mäßig besucht waren die diesjährigen Bürgerversammlungen in den drei Ortsteilen. Besonders die magere Resonanz in Hagelstadt gibt sehr zu denken, standen doch eigentlich die Megathemen der Gemeinde der letzten Jahre zur Diskussion, nämlich der Umbau des Bahnhofs in ein Rathaus und die Sanierung und Erweiterung der Grundschule.
Termine nicht ausreichend bekannt gemacht
In Hagelstadt verirrten sich am 6. Oktober neben den Gemeinderäten gerade einmal 13 Bürgerinnen und Bürger in eine leider auch leidlich improvisierte Veranstaltung. Nach den Worten von Bürgermeister Bausenwein musste „kurzfristig“ in die Schulaula ausgewichen werden musste, da die Mehrzweckhalle „überraschend“ nicht als Versammlungsstätte genutzt werden konnte. Zwar mag die Informationsoffensive aus dem Gemeinderat zu den aktuellen Themen unmittelbar vor der Bürgerversammlung sowie das Erscheinen eines Gemeindeblatts das Interesse der Bevölkerung schon hinreichend gestillt haben. Es gab aber auch Stimmen, die beklagten, dass die Termine durch die Gemeinde nicht ausreichend und zu kurzfristig bekannt gemacht worden seien.
Gailsbach: Dorfweiher im Mittelpunkt der Diskussion
Schlecht kommuniziert war insoweit auch die Verlegung der Bürgerversammlung in Gailsbach. Sie sollte ursprünglich am 11. Oktober stattfinden, musste aber wegen einer nachvollziehbaren Verhinderung des Bürgermeisters um eine Woche verlegt werden. Dennoch war die Versammlung im Limmersaal noch besser besucht als in Hagelstadt. Im Mittelpunkt der Diskussion stand der Gailsbacher Dorfweiher. Vor allem die Frage des Fischbesatzes und der notwendigen Pflege wurde debattiert. Während einerseits ein fischfreier Weiher gewünscht wurde, standen andererseits die Interessen der „Fischfreunde“. Notwendig sei es jedenfalls, so Bürgermeister Bausenwein, dass sich jemand um den Weiher kümmere, wie es auch in Hagelstadt durch die Fischerfreunde der Fall sei. Eine Lösung werde aber im Einvernehmen mit den Gailsbacher Bürgern gesucht.
Langenerling: Bauland im Mittelpunkt
Bei der gut besuchten Bürgerversammlung in Langenerling wurde die Diskussion vom Thema Bauland dominiert. Bei vielen Wortmeldungen wurde deutlich, dass sich die Langenerlinger eine moderate Planung wünschen, die ausreichend Platz für die Feuerwehr und die Dorfgemeinschaft lässt. Kritisiert wurde vor allem der bisherige Umgang mit dem Thema. Eine bessere Kommunikation und ein transparentes Planungsverfahren sind Anliegen der Langenerlinger. Die anwesenden Gemeinderäte versicherten dies im weiteren Prozess zu berücksichtigen. Der Bürgermeister kündigte ein Gespräch mit den Bauinteressenten innerhalb der nächsten beiden Wochen an. Weiterhin informierte der Bürgermeister, dass infolge der ökologischen Umgestaltung des Langenerlinger Bachs noch die Einweihung ausstehe und eine weitere Bachräumung innerorts für das kommende Jahr geplant sei. Auf sehr positive Resonanz stieß die Vorstellung des neu berufenen Seniorenbeauftragten Heribert Piwonka, der dieses Amt zusammen mit Herrn Zierhut für unsere Gemeinde ausübt. Herr Piwonka stellte kurz die Aufgaben und Ziele der Seniorenbeauftragten vor. Um den Bedarf unserer Senioren zu ermitteln, soll Anfang November ein Fragebogen an alle Haushalte gehen. Darüber hinaus ist der Aufbau einer Nachbarschaftshilfe geplant.
Bürgermeister informierte über den Stand der Dinge
In seiner Präsentation informierte Bürgermeister Dr. Bausenwein über die abgearbeiteten und laufenden Projekte der Gemeinde. Neben dem Breitbandausbau sei die ökologische Umgestaltung des Langenerlinger Bachs so gut wie fertig. Auch die Erneuerung der Johanneswegbrücke in Langerling und die Sanierung des einsturzgefährdeten Teils der Stützmauer an der Gailsbacherstrasse in Hagelstadt sei erledigt. Besonders erfreulich sei, so Bausenwein, die Fertigstellung des Kinderspielplatzes in Langenerling, der vor allem durch den großen Einsatz der Langenerlinger Bürger sehr schön geworden sei. Als laufende Projekte präsentierte Bausenwein die geplante Sanierung und Erweiterung der Grundschule sowie den Umbau des Bahnhofs. darüberhinaus hinaus gelte es die Dorferneuerung in Gailsbach (hier vor allem den noch fehlenden Hochwasserschutz) abzuschließen. Die Plangenehmigung liege vor. 2019 soll, so der Bürgermeister, alles fertig sein. Auch in Hagelstadt werde 2018 der Hochwasserschutz begonnen, nachdem die Leistungen 2017 vergeben werden konnte. Als zentrales Projekt bezeichnete Bausenwein die Bauleitplanung hinsichtlich des neuen Baugebietes Eheweg Süd. Schließlich stünden auch einige Strassenreparaturen an.
Fragen der Bürger
In Hagelstadt war der gesperrte Fußweg zwischen Sudetenstrasse und Eichenstrasse ein weiteres Thema. Nachdem die Situation bereits vom Bauausschuss besichtigt worden sei, suche man nach einer Lösung, sagte der Bürgermeister. Auch zu den Kosten der Sanierung der Mittelschule in Alteglofsheim wurde gefragt, besonders welche Kosten auf die Gemeinde zukämen. Ihm sei keine konkrete Kostenschätzung bekannt, so der Bürgermeister. Die Kosten würden über die laufende Umlage finanziert, was zu einer deutlichen Erhöhung der Umlage führen werde. Schließlich wurde auch die Bauplatzsituation in der Gemeinde angesprochen und die nur schleppende Entwicklung beklagt. Bausenwein kündigte an, hier in den nächsten Gemeinderatssitzungen die Dinge voranbringen zu wollen. Seiner Meinung nach ginge hier aber Sorgfalt vor Schnelligkeit. Man müsse gut planen und das dauere seine Zeit. Hier würden auch ein oder zwei Monate mehr nichts ausmachen. CSU-Ortsvorsitzender Michael Cencic kritisierte diese Haltung und machte deutlich, dass es darum gehe, vor allem den jungen Leuten in der Gemeinde jetzt eine Perspektive zu geben. Auch mit Blick auf die angestoßenen Investitionen in Schule und Rathaus dürfe man in Sachen Bauland keine Zeit mehr verlieren.