Ortsverband Grafing

CSU Ortsverband Grafing

Pressemeldung

„Bildungspolitik ist Wirtschafts- und Sozialpolitik von morgen“

CSU Grafing informiert

In ihrer Reihe „CSU informiert“ veranstaltete der CSU-Ortsverband Grafing am 29. Januar 2019 im Landhotel Kastenwirt in Grafing einen Abend zum Thema „Bildungsstandort Grafing“ – der Bayerische Weg in der Bildungspolitik. In dem gut besuchten Saal stellte Ortsvorsitzender Florian Wieser in seiner Begrüßung zunächst die Ausgangsposition in Grafing dar: Volkshochschule, Kindergarten, Musikschule, Grundschule, Sonderpädagogisches Förderzentrum, Mittelschule, Gymnasium. Nun gehe es um die Realisierung des Berufsschulzentrums in Grafing Bahnhof, welches aufgrund eines Antrags der CSU-Stadtratsfraktion „aufs Gleis gesetzt“ wurde. Hier dankte er Thomas Huber für die Initiative.

Als erster Hauptreferent des Abends trat der Rosenheimer Landtagsabgeordnete Otto Lederer - ehemaliger Gymnasiallehrer und Landesvorsitzender des Arbeitskreises Schule, Bildung und Sport- ans Rednerpult. Er führte aus, dass in einem Land, dessen Wirtschaft nicht auf heimische Bodenschätze zurückgreifen kann, der Rohstoff „Bildung“ von ausschlaggebender Bedeutung ist. Bildungspolitik sei die Wirtschafts- und Sozialpolitik von morgen. Ihr Ziel ist darauf gerichtet, mündige Bürger hervorzubringen, die ihr Leben im Sinne des christlichen Menschenbildes eigenverantwortlich gestalten und nach ihren Talenten zur Weiterentwicklung der Gesellschaft beitragen. Schon innerhalb der Familien merke man, dass die Begabungen und Fähigkeiten verschiedenartig ausgeprägt sind; dem könne mit einem differenzierten Schulsystem am besten Rechnung getragen werden. Wichtig sei dabei: für jeden Abschluss einen Anschluss anbieten zu können, die Durchlässigkeit zwischen den Schularten zu fördern und die Individualisierung des Unterrichts auszubauen. Als die zwei wichtigen Säulen hob Otto Lederer die akademische und die berufliche Bildung hervor. Leidenschaftlich warnte er vor einem „Akademisierungswahn“ und betonte mit großem Nachdruck die Gleichwertigkeit der akademischen und der beruflichen Bildung.

Zum Thema Inklusion wandte sich der Redner gegen die Auflösung von Förderzentren und trat für individuelle Lösungen ein, die auf die einzelne Schülerpersönlichkeit zugeschnitten sind. Grundvoraussetzung für gute Bildungsergebnisse seien aber immer hochwertige Lehreraus- und Fortbildung sowie qualitätsorientierte Lehrpläne. Das gelte natürlich besonders für den richtigen Umgang mit der Digitalisierung. Der Redner belegte durch Zahlen, dass Bayern hierbei auf einem sehr guten Weg sei und an der Spitze der Länder rangiere.

Darauf baute Kreisvorsitzender Thomas Huber, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Arbeitskreises Arbeit und Soziales, Jugend und Familie in seinem Beitrag auf und stellte eindrucksvoll und anschaulich die positiven Entwicklungen dar, die sich aus dem Berufsschulprojekt in Grafing Bahnhof ergeben werden, ohne zu vergessen, dass es natürlich auch Belastungen geben werde. In einem kurzen Rückblick skizzierte er, wie die CSU in enger Abstimmung mit dem Landrat die Initiative ergriffen und erreicht habe, dass im Stadtrat alle Fraktionen das Vorhaben befürworten. Dem Fortgang des Projekts komme die hervorragende ÖPNV-Anbindung sehr zu Gute. Überzeugt zeigte sich Huber, dass von dem geplanten Berufsschulzentrum zukunftsweisende Impulse für Grafing Bahnhof, Nettelkofen und darüber hinaus für Grafing und die Nachbarorte ausgehen; in diesem Zusammenhang nannte er beispielhaft die Kooperation mit dem Berufsbildungswerk Sankt Zeno in Kirchseeon und die einmalige Chance für die Sportvereine durch die Schaffung 2 zusätzlicher Turnhallenkapazitäten. „Dies alles sei aber nur mit den Bürgerinnen und Bürgern in Grafing-Bahnhof umsetzbar“, so der stv. CSU-Fraktionsvorsitzende im Grafinger Stadtrat. Huber dankte der als Vertreterin des Landratsamtes Ebersberg anwesenden Brigitte Keller und dem Grafinger Bauamtsleiter Josef Niedermaier für die zielführenden Verhandlungen und dem ebenfalls teilnehmenden Leiter des Referats „Berufliche Bildung“ im Bayerischen Kultusministerium, Leitenden Ministerialrat Werner Lucha, für die nachhaltige Unterstützung.

Zahlreiche Teilnehmer beteiligten sich mit Fragen und Anregungen an der überaus regen Saaldiskussion, bei der als Experten neben den Genannten auch Kreishandwerksmeister Johann Schwaiger und Stadtkämmerer Christian Bauer zur Verfügung standen. Dabei ging es u.a. um die Verköstigung der Schüler, um die Beteiligung des Landkreises München an der Finanzierung (Gastschulbeiträge), um die Sportstättenausstattung (Mehrfachturnhalle, Schwimmbad) sowie um die Bau- und Personalplanung. Florian Wieser Ortsvorsitzender Grafing

Florian Wieser
Ortsvorsitzender CSU Grafing