Stärkung des ÖPNV
Teil 2: Das Füssener Verkehrskonzept
Einer der vier Bausteine des Füssener Verkehrskonzept ist die Stärkung des ÖPNV.
Hierzu möchten wir die Planungen fraktionsübergreifend vorantreiben.
Ausgangslage
Die Erschließung mit Linienbussen stößt bei uns in Füssen mit Hopfen und Weißensee auf zahlreiche Probleme: Die Einwohnerzahlen der Ortschaften sind gering, wodurch die Wahl der Linienführung erschwert wird. Unwirtschaftliche Umwege sind notwendig, um wenige Einwohner zu bedienen. Die Mehrheit der Fahrgäste müssen lange Fußwege zur Haltestelle in Kauf nehmen. In den Rand- und Zwischenzeiten ist die Nachfrage klein und das Angebot entsprechend unattraktiv.
Schritt 1:
Digitalisierung der Busfahrpläne. Optimierung der Onlinefahrpläne und Schaffung der Grundlagen, um eine Reiseplanung mit Echtzeitdaten und das Ticketing für Regionalbusse zu ermöglichen. Gäste, Einheimische und vor allem aber auch Jugendliche, möchten das Ticket online buchen und auf „einen Klick“ wissen, wann der Bus kommt.
Schritt 2:
Ausbau der Fahrtfrequenz, beginnend in der Hochsaison und deren Abendstunden zwischen Füssen, Hopfen am See über Weißensee und zurück. Die Abendstrecke Füssen-Schwangau-Füssen wird beibehalten. Erste Gespräche mit der RVA haben bereits stattgefunden, eine Pilotierung könnte bereits im August & September 2020 stattfinden.
Schritt 3:
Bessere Kommunikation der Fahrgast Offensive Ostallgäu (FOO). Seit 1. Juli 2019 gibt es für Inhaber (w/m/d) von Abonnement-Karten (ehemals Umwelt-Abo), Schüler*innen und Senioren deutlich verbesserte Bus-ÖPNV-Tarifangebote. Beispiel ist das Abo für Erwachsene bei dem man nur 6 Monate bezahlen muss und 12 Monate fahren kann. Für Senioren die Monatskarte 63+* (9+ Netz) für nur 35 Euro im Monat (1,17€/Tag) um im ganzen Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren den ÖPNV benutzen zu können.
Schritt 4:
Ausbau des Haltestellennetzes. Wir werden die Einführung einer Testphase des sogenannten „Rufbusses“ detailliert vorbereiten und dem zukünftigen Stadtrat vorlegen, teilt Maximilian Eichstetter mit. Unser Ziel ist es, mit Hilfe von intelligenten Lösungen, wie dem digital buchbaren „Rufbus“, das Problem der ersten und letzten Meter zu reduzieren und die Bürger*innen schneller an ihr Ziel zu bringen. Auch in den Ortschaften Hopfen und Weißensee sollen Menschen ohne eigenes Auto einfach und schnell mobil sein. Rufbussysteme sind deshalb die optimale Alternative zum Linienbetrieb in dünn besiedelten Gebieten (unter 150 Einwohner/-innen pro km2).
Die ÖPNV-Transportkette wird zeitlich und geografisch vervollständigt. Der Rufbus auf Abruf ist nicht nur auf ländliche Gebiete beschränkt, sondern kann auch im kleinstädtischen Raum ein effizientes Beförderungskonzept darstellen.
Folgende Vorteile bietet das Rufbus-System:
- Anbindung nicht erschlossener Gebiete an den öffentlichen Verkehr
- Steigerung der Wohnraumattraktivität
- Gesteigertes Kosten-Nutzen-Verhältnis im Vergleich zum Linienverkehr bei vergleichbarer Erschließungsqualität
- Geringerer Energieverbrauch als im Linienverkehr
- Keine Leerfahrten, da Bus nur nach Voranmeldung mindestens 1 Stunde vor Abfahrt fährt
Testphase könnte zeitnah beginnen:
- Testphase von 24 Monaten
- Platzierung von 60 Bedarfshalten, so dass man eine Haltestellendichte von rund 200 Metern generiert.
Beispiel: V-Markt über Morisse bis Hopfener Dreieck, 4,3 KM mit
21 Bedarfshaltestellen. Weißensee-Benken über Brand, bis Weißensee Moos.
5 KM mit 25 Bedarfshaltestellen. Das gleiche System in Hopfen am See.
- Platzierung der Haltepunkte via Hinweisschild an Laternen.
- Keinegroßen Investitionskosten von neuen Bushaltestellen notwendig.
Schritt 5:
Umsetzung des Busparkkonzepts. Das Ziel des Busparkkonzeptes ist:
•Verkehrsbelastung in der Innenstadt zu entlasten
•gefährliche Stellen sicherer zu machen
•für Busfahrer ein klares Bild schaffen
•Reisezeit für Busse verkürzen
•Umwelt-und Lärmbelastung reduzieren