Artikel vom 30.01.2025
Aus Innovation wird Tradition
1. Neujahrsempfang des CSU und FU OV Fahrenzhausen


Die CSU und Frauen-Union (FU) Fahrenzhausen haben mit ihrem ersten Neujahrsempfang in Großeisenbach eine neue Tradition begründet. Die Ortsvorsitzenden Christian Hermann und Monika Hermann konnten über 80 Gäste begrüßen, darunter hochrangige politische Vertreter. Als Ehrengast sprach die stellvertretende Ministerpräsidentin und Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf. Ebenso nahmen der Leiter der Staatskanzlei Dr. Florian Herrmann, Bundestagskandidat Christian Moser sowie Listenkandidatin Silvia Bergmann an der Veranstaltung teil.
Silvia Bergmann betonte die drängenden wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen Deutschland nach drei Jahren Ampel-Koalition steht. "Wir befinden uns im dritten Jahr einer Rezession, tausende Arbeitsplätze gehen verloren, und die Deindustrialisierung schreitet rasant voran", warnte sie. Unternehmen seien durch überbordende Bürokratie und steigende Energiekosten belastet. „Ohne eine starke Wirtschaft gibt es keinen starken Sozialstaat“, mahnte Bergmann und warb für einen politischen Richtungswechsel.
Bundestagskandidat Christian Moser lenkte den Blick auf die regionalen Herausforderungen. Insbesondere die Sicherstellung einer grundlastfähigen Energieversorgung, bezahlbarer Wohnraum und Hochwasserschutz seien dringende Anliegen für den Wahlkreis. "Die Menschen vor Ort brauchen eine starke Stimme in Berlin, die ihre Anliegen konsequent vertritt", so Moser. Wer, außer der Wahlkreisabgeordnete, kann dies besser tun?
Ulrike Scharf betonte trotz aller Kritik eindringlich, welche Errungenschaften Deutschland in den vergangenen 80 Jahren erzielt hat. Sie erinnerte daran, dass Deutschland in dieser Zeit eine beispiellose Phase des Friedens, der Freiheit, des Wohlstands und der Demokratie erleben durfte. Insbesondere Bayern sei ein Bundesland, in dem es ein Privileg sei, zu leben. Dies sei jedoch kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit, kluger politischer Entscheidungen und des unermüdlichen Engagements vieler Generationen. Den Menschen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben, müsse man noch heute mit tiefster Dankbarkeit begegnen.
Mit Blick auf die bevorstehende Wahl hob Scharf deren weitreichende Bedeutung für die Zukunft Deutschlands hervor. Sie verwies auf aktuelle gesellschaftliche Stimmungen Deutschland sei zweifellos ein sozialer Staat, doch mittlerweile habe das Land die Grenzen seiner Belastbarkeit erreicht. Sozialpolitik müsse darauf abzielen, Arbeit zu schaffen, anstatt sie zu vernichten. In den vergangenen drei Jahren habe Deutschland unter einer hausgemachten Krise gelitten, die sich in verschiedenen wirtschaftlichen und sozialen Bereichen bemerkbar mache. Die Inflation in Deutschland liege aktuell bei 2,8 %, während sie in Italien nur 1,4 % und in Frankreich 1,6 % betrage. Dies zeige, dass dringender Handlungsbedarf bestehe.
Scharf sprach sich zudem für eine steuerliche Entlastung aus: Die Bürgerinnen und Bürger müssten mehr Netto vom Brutto erhalten, um wirtschaftlich leistungsfähig zu bleiben. Sie forderte gezielte Anreize für Arbeitnehmer, die über das Rentenalter hinaus arbeiten möchten, da in diesem Bereich viel wertvolles Fachwissen verloren gehe. Gleichzeitig seien die Energiekosten in Deutschland zu hoch, was Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen belaste. In der Bildung müsse Fleiß wieder stärker belohnt werden – unter anderem durch Maßnahmen wie den Meisterbonus. Auch das deutsche Arbeitszeitgesetz sei nicht mehr zeitgemäß: Es stamme aus einer längst vergangenen Ära und müsse dringend flexibler an die modernen Lebensrealitäten angepasst werden.
Ein weiteres alarmierendes Problem sei die demografische Entwicklung. Auf eine Million Rentner kämen lediglich 618.000 junge Menschen im Alter von 18 Jahren – eine deutliche Diskrepanz, die die wirtschaftliche Tragfähigkeit Deutschlands langfristig gefährden könnte. Hier müsse man keine komplizierten Berechnungen anstellen, um zu erkennen, dass ein Umdenken notwendig sei. Scharf kritisierte in diesem Zusammenhang auch das Bürgergeld, das sie als einen der größten Fehler der Ampel-Regierung bezeichnete. Dieses koste Deutschland jährlich 50 Milliarden Euro – eine Summe, die effizienter investiert werden könnte. „Wir müssen Menschen zur Arbeit aktivieren, anstatt sie durch das Bürgergeld dauerhaft zu alimentieren“, stellte sie klar.
Scharf verwies zudem auf die düsteren Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung. Ursprünglich habe man mit einem Wachstum von 1,1 % gerechnet, doch diese Prognose sei auf nur noch 0,3 % gesenkt worden. Dies verdeutliche, dass wirtschaftliche Stärke die Grundlage für sozialen Wohlstand sei. Denn nur wenn Deutschland wirtschaftlich stark bleibe, könne es sich auch eine soziale Absicherung leisten. „Das Geld muss ja irgendwo herkommen“, betonte Scharf. Leistung und Solidarität seien eng miteinander verknüpft.
Sie erinnerte daran, dass Bayern einst als „Armenhaus“ galt und in der Vergangenheit vom Länderfinanzausgleich profitierte. Heute hingegen sei Bayern das wirtschaftlich stärkste Bundesland und unterstütze den Rest Deutschlands finanziell. Um diesen Erfolg nachhaltig zu sichern, brauche es eine starke junge Generation als zukünftige Leistungsträger. Diese jungen Menschen seien motiviert und bereit, Verantwortung zu übernehmen – allerdings müsse man sie auch lassen, anstatt sie durch übermäßige Bürokratie und Reglementierungen auszubremsen.
Aktuell seien die Kommunen spürbar überfordert. Die Herausforderungen durch Migration seien allgegenwärtig: Es fehle an Wohnraum, Schulplätzen und einer belastbaren Infrastruktur. Zudem führten kulturelle Unterschiede häufig zu zusätzlichen Problemen. In dieser Situation brauche es einen klaren politischen Kurs – beispielsweise den Fünf-Punkte-Plan von Friedrich Merz.
Die aktuelle geopolitische Lage und die Bedrohung der europäischen Friedensordnung durch den Krieg in der Ukraine waren ebenfalls Thema. Dr. Florian Herrmann betonte die Notwendigkeit einer wehrhaften Demokratie und warnte vor politischen Kräften, die die Grundwerte der Gesellschaft infrage stellen. „Die CSU tritt mit einem klaren Versprechen an: Politik mit Verantwortung und Weitblick, um unsere Zukunft zu sichern.“
Zum Abschluss riefen die Redner die Gäste dazu auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. „Es ist unsere Pflicht, Verantwortung zu übernehmen und eine Politik zu unterstützen, die Bayern und Deutschland voranbringt", so Scharf. Die CSU stehe für eine Politik, die wirtschaftliche Vernunft mit sozialer Verantwortung verbindet – für eine starke Zukunft unseres Landes. Da seit der Wahlrechtsreform die Zweitstimme für die Partei von großer Bedeutung ist, baten die Redner um beide Stimmen für die CSU!
Fotos: Sonja Aigner