Artikel vom 14.11.2024
Traditionelle Martinifeier CSU Haag mit
Bernhard Seidenath, MdL


Die CSU Haag veranstaltete auch in diesem Jahr wieder ihre traditionelle Martinifeier. Der Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit, Pflege und Prävention im Bayerischen Landtag, Bernhard Seidenath, MdL, war als Gastredner geladen und sprach über zentrale gesellschaftliche Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Pflege und medizinische Versorgung.
Ortsvorsitzender Benedikt Flexeder eröffnete die Veranstaltung und stellte das Vorbild des heiligen Martin von Tours in den Mittelpunkt: „Martin steht dafür, sich für andere einzusetzen. Das sind die Grundlagen für eine starke Gesellschaft und zugleich ein Vorbild für unser eigenes Handeln.“
Bernhard Seidenath widmete sich in seiner Rede den drängenden Herausforderungen in der Pflege und ärztlichen Versorgung, die sich durch den demografischen Wandel verschärfen. „Jetzt kommt der geburtenstärkste Jahrgang, 1964, in ein Alter, in dem Pflege und ärztliche Versorgung zu zentralen Themen werden“, erklärte Seidenath. Er warnte vor einer „humanitären Katastrophe“, da die Nachfrage nach medizinischer und pflegerischer Betreuung die aktuellen Kapazitäten weit übersteige: „Die Kerze brennt an beiden Enden.“
Bayern hat bereits Programme aufgelegt, um Pflegekräfte zu gewinnen und die ärztliche Versorgung durch Fachpersonal zu stärken. Seidenath verdeutlichte, dass jeder ausscheidende Arzt heute durch zwei Medizinstudenten ersetzt werden müsse, da moderne Arbeitsbedingungen eine Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft kaum noch erlauben.
Ein weiteres zentrales Problem sind die Lieferengpässe bei Medikamenten wie Insulinen, Fiebersäften, Anästhetika oder manchen Krebsmitteln. Apotheken sind zunehmend mit Logistikfragen statt mit der Patientenversorgung beschäftigt. Seidenath kritisierte die Untätigkeit des Bundes und lobte den ehemaligen bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek, der mit dem Pharmagipfel in Bayern und in Berlin wichtige Weichen gestellt habe. „Wir müssen die Medikamentenproduktion schnellstens zurück in die EU holen, um unsere Abhängigkeit von Indien und China zu reduzieren“, betonte er und forderte eine grundsätzliche Neuauflage der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach initiierten Reformen. Er zitierte Franz Josef Strauß: „Wenn ein Janker falsch zugeknöpft ist, muss er komplett auf- und wieder neu zugeknöpft werden.“
CSU-Bundestagskandidat Christian Moser nutzte die Martinifeier, um sich und sein Wahlprogramm vorzustellen. Er betonte die Bedeutung einer grundlastfähigen Energieversorgung für die deutsche Wirtschaft und speziell in unserer Region, gerade angesichts mehrtägiger Dunkelflauten. Dabei berichtete er auch von seinem Besuch im Steinkohlekraftwerk Zolling. Die aktuelle Bundesregierung wolle zur Versorgungssicherheit wasserstofffähige Gaskraftwerke ans Netz bringen. Dabei würden aber von den Energieunternehmen technische Anforderungen verlangt, die nach gegenwärtigem Stand nicht gewährleistet werden könnten. Vor diesem Hintergrund werde sich niemand finden, der dafür bereit ist, zu investieren. „Für unsere Region und deren Wohlstand wäre das ein Fiasko“, so Moser.
Zum Abschluss der Feier erhielt Christian Moser eine besondere Überraschung: Anlässlich seines 35. Geburtstags überreichte ihm Monika Hermann im Namen des Ortsverbands Fahrenzhausen eine liebevoll gestaltete Geburtstagstorte. Die Anwesenden stimmten gemeinsam auf einen erfolgreichen Wahlkampf ein und gratulierten: „Lieber Christian, alles Gute – wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!“
Fotos: Sonja Aigner