Artikel vom 11.03.2025
FU Freising Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen
Rückblick und Ausblick in die Zukunft


Die diesjährige Jahreshauptversammlung der Frauen-Union (FU) Freising fand im traditionsreichen Hofbrauhauskeller statt. Die Vorsitzende Silvia Bergmann begrüßte zahlreiche Mitglieder und Gäste und führte durch einen Abend voller spannender Diskussionen, Rückblicke auf das vergangene Jahr sowie Ausblicke für die kommenden Monate. Die Veranstaltung bot eine wertvolle Gelegenheit, die Mitglieder der Frauen-Union über kommunal- und bundespolitische Themen zu informieren und darüber zu diskutieren.
CSU-Fraktionssprecher im Kreistag, Manuel Mück, präsentierte einen umfassenden Überblick über die aktuellen Herausforderungen des Landkreises Freising. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand die finanzielle Situation: Zwar konnte die Kreisumlage noch verträglich für die Kommunen gestaltet werden, doch angesichts wachsender Ausgaben seien Einsparungen und schwierige Entscheidungen unumgänglich. Besonders betroffen seien freiwillige soziale Leistungen, die zunehmend auf dem Prüfstand stünden. Ein weiteres zentrales Thema war der Sanierungsstau an den Schulen im Landkreis. Mit der Übernahme aller Freisinger Schulen durch den Kreis sei ein hoher Investitionsbedarf entstanden. Mück betonte, dass es eine große Herausforderung sei, alle Bildungsstätten auf einen modernen Stand zu bringen und dabei die Haushaltsdisziplin zu wahren.
Der CSU-Ortsvorsitzende und Stadtrat Jürgen Mieskes griff das Thema Finanzen auf kommunaler Ebene auf. Er verdeutlichte, dass die Stadt Freising auf Steuereinnahmen angewiesen sei, die wiederum nur durch eine florierende Wirtschaft gesichert werden könnten. Im Hinblick auf die Stadtratswahlen 2026 machte er deutlich, dass die CSU das Ziel verfolgen müsse, wieder stärker im Stadtrat vertreten zu sein. Besonders betonte er die Bedeutung weiblicher Kandidatinnen und rief dazu auf, engagierte Frauen aus der FU für eine Kandidatur zu motivieren.
Silvia Bergmann nutzte die Gelegenheit, um ein wichtiges gesellschaftspolitisches Thema hervorzuheben: die Vollendung der Mütterrente. Mit Stolz berichtete sie, dass dieses zentrale Anliegen der Frauen-Union nun endlich umgesetzt werde. Dies sei ein bedeutender Erfolg für alle Mütter, die in Zeiten fehlender Betreuungsmöglichkeiten auf eine Erwerbstätigkeit verzichten mussten und dadurch Nachteile in der Rente erfahren hätten.
Gleichzeitig machte sie deutlich, dass noch viel für die Gleichberechtigung zu tun sei. Insbesondere kritisierte sie das Frauenbild der AfD und wies darauf hin, dass deren Vorstellungen einen Rückschritt für Frauen bedeute. Sie wollen die Frauen wieder in alte Rollenbilder pressen und sehen Gleichberechtigung als eine Art „fixe Idee von progressiven Kräften“ an, die „woke“ sein wollen! Bergmann stellte hier klar: „Gleichberechtigung hat nichts mit woke zu tun – es ist ein Grundrecht!“ Sie ist froh, dass die CSU es den Frauen überlässt, welches Lebensmodell sie wählen und sie dabei unterstützt.
Ein weiteres wichtiges Anliegen war die Gewinnung junger Frauen für die Politik. Mit derzeit 61 Mitgliedern sei die FU Freising gut aufgestellt, doch mehr als die Hälfte der Frauen sei bereits älter. Es sei daher essenziell, die politische Beteiligung jüngerer Frauen zu fördern. Umso erfreulicher war es, dass die FU drei neue Mitglieder gewinnen konnte.
Die Versammlung bot auch Gelegenheit, auf ein erfolgreiches Jahr zurückzublicken. Besonders hervorzuheben war die Europawahl 2024, bei der die CSU im Landkreis um 0,9 % zulegen konnte – ein Erfolg, zu dem die Frauen-Union aktiv beigetragen habe.
Ein herausragendes Ereignis war zudem die 40-Jahr-Feier des FU-Kreisverbandes in Großeisenbach, bei der prominente Gäste, wie Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Staatsminister Dr. Florian Herrmann und FU-Bezirksvorsitzende Daniela Ludwig anwesend waren.
Daneben organisierte die FU zahlreiche weitere Veranstaltungen, darunter Besuche von Ausstellungen, Informationsveranstaltungen sowie Infostände, um die Bürgerinnen und Bürger über aktuelle politische Themen zu informieren und mit ihnen ins Gespräch und in Austausch zu kommen. Gerne angenommen werden auch die Dienstagsstammtische, jeden 3. Dienstag im Monat.
Nach den Rechenschaftsberichten stand die Vorstandswahl unter der Leitung von BWK-Leiter Thomas Huber auf der Tagesordnung. Die Ergebnisse zeigten ein starkes Vertrauen in die bisherige Führungsmannschaft. Silvia Bergmann wurde einstimmig im Amt bestätigt. Ebenso ihre Stellvertreterin Dr. Katharina Helmke. Schatzmeisterin Lisa Schelzel sowie Schriftführerin Isabel Christen wurden ebenfalls einstimmig im Amt bestätigt. Beisitzerinnen wurden Dr. Carolin Adldinger, Susanne Nerb, Dr. Katja Senftinger, Birgit Sixt und Sabine Winterling. Die Kasse wird weiterhin von Inge Ottowa und Renate Thalhammer-Herrmann geprüft.
Silvia Bergmann stellt die Pläne für 2025 vor: Die verschobene Veranstaltung mit der AOK zum Thema Pflege ist in Planung. Gemeinsam mit dem Phönix Verein und Dr. Carolin Adldinger wird eine Veranstaltung zum Thema „Schlaganfall bei Frauen“ geplant. Eine Veranstaltung zum Thema „Hochbegabung“ sowie ein Besuch im Naturgarten Schönegge und ein Besuch in Freisinger Senioreneinrichtungen zum Nikolaus Tag ist in Arbeit.
MdB Christian Moser bedankte sich herzlich bei Silvia Bergmann und der Frauen-Union für ihre wertvolle Unterstützung im Wahlkampf. Darüber hinaus gab er Einblicke in die aktuelle politische Lage, insbesondere zu Fragen der Schuldenbremse und der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands.
Er informierte über seinen Start in Berlin: Die Landesgruppe hat sich konstituiert. Aktuell stehen organisatorische Aufgaben im Vordergrund, darunter die Einstellung von Mitarbeitern und die Suche nach einer geeigneten Wohnung in Berlin. In seinem Wahlkreis wird es Büros in Moosburg (BWK) und Schrobenhausen geben, um eine enge Anbindung an die Bürger sicherzustellen.
Ein wichtiges politisches Thema sind derzeit die geplanten Änderungen im Grundgesetz durch die noch im Amt stehende Regierung. Im Fokus steht die Aussetzung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben durch die Schaffung eines schuldenfinanzierten Sondervermögens von 500 Milliarden Euro über zehn Jahre.
Moser betonte, dass es gerade in sicherheitspolitischen Fragen entscheidend sei, handlungsfähig zu bleiben. „Wenn wir unsere Verteidigung stärken, darf dies nicht an Bürokratie oder fehlenden Mitteln scheitern.“ Besonders wichtig seien daher funktionsfähige Schienenverbindungen, Straßen, digitale Infrastruktur, das Technische Hilfswerk (THW) sowie ein umfassender Zivilschutz.
Auch wirtschaftspolitisch sieht Moser Handlungsbedarf: „Deutschland fährt wirtschaftlich gesehen auf der letzten Rille.“ Die Union setzt sich daher für Wachstumsimpulse ein, um den Bürgern mehr Netto vom Brutto zu ermöglichen. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören: Steuerfreie Überstunden, Unternehmens- und Einkommensteuerreformen, Senkung der Mehrwertsteuer auf 7 % für die Gastronomie, Wiedereinführung der Agrarsteuerrückvergütung, Erhöhung der Pendlerpauschale.
„Wir müssen unser Land wieder nach vorne bringen – und wir haben bereits reagiert“, so Moser abschließend.
Zum feierlichen Abschluss des Abends ehrte Silvia Bergmann langjährige Mitglieder für ihre Treue und ihr Engagement:
- 50 Jahre Mitgliedschaft: Theresa Müller
- 20 Jahre Mitgliedschaft: Annemarie Wimmer, Maria Grandl
- 15 Jahre Mitgliedschaft: Claudia Irlstorfer
- 10 Jahre Mitgliedschaft: Barbara Weinrautner, Helga Küchler, Sonja Fleischmann, Dr. Lea Bosch
Die Geehrten erhielten als Anerkennung eine Urkunde sowie einen Geschenkgutschein vom Gartencenter Dehner.
Die Jahreshauptversammlung zeigte eindrucksvoll, dass die Frauen-Union Freising weiterhin ein engagierter und aktiver Verband ist, der sich für gesellschaftliche und politische Themen starkmacht. Mit einem klaren Fahrplan für die Zukunft und motivierten Mitgliedern blickt die FU optimistisch auf das kommende Jahr.
Sonja Aigner
Fotos: Sonja Aigner