Ortsverband Freising

"Europa zwischen Krieg und Frieden"

Europastammtisch mit Bernd Posselt

Auf Initiative des CSU-Kreisverbandes Freising fand heute der Europa-Frühschoppen zum Thema „Europa zwischen Krieg und Frieden“ statt, bei dem Dr. h.c. Bernd Posselt als Hauptredner geladen war. Die Veranstaltung begann mit Grußworten des Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer.

EU-Listenkandidatin und FU-Kreisvorsitzende Silvia Bergmann hob in ihren Grußworten die Bedeutung Europas in der heutigen Zeit hervorhob und betonte die Dringlichkeit, sich für den Erhalt von Frieden und Freiheit einzusetzen.

Dr. Bernd Posselt, bekannt als glühender Verfechter der europäischen Idee, beeindruckte das Publikum mit seinem umfassenden Wissen und seiner leidenschaftlichen Rede. Er betonte: „Europa ist die Antwort auf Nationalsozialismus und Krieg“ und brachte damit zum Ausdruck, dass die europäische Einigung als Lehre aus den verheerenden Ereignissen des Zweiten Weltkriegs gezogen wurde. Posselt bedauerte jedoch, dass Europa trotz seiner historischen und aktuellen Bedeutung noch immer nicht fest im Bewusstsein der Menschen verankert sei.

„Europa ist eines der größten Friedensprojekt und muss noch stärker in den Mittelpunkt unseres Denkens gestellt werden“, erklärte Posselt und hob hervor, dass die derzeit zentrale Frage Krieg oder Frieden sei. Er erinnerte an Franz Josef Strauß, der schon früh die Notwendigkeit eines vereinten Europas erkannt hatte, um die Schrecken des Krieges, die er selbst an der Ostfront erlebt hatte, zu verhindern. Der damalige CSU-Ministerpräsident Strauß hatte gewarnt, dass die Verantwortung für den Erhalt des Friedens auf die nachfolgenden Generationen übergehen würde, sobald die Kriegsgeneration nicht mehr unter uns sei. Diese Mahnung sei heute aktueller denn je.

In seiner Rede warnte Posselt auch vor den aktuellen Bedrohungen durch Russland und Präsident Wladimir Putin. „Europa ist für Putin kein Kriegsteilnehmer, sondern Kriegsziel“, sagte er und unterstrich die Notwendigkeit, dass Europa sich geschlossen und stark zeigt.

Um die Zukunft Europas zu sichern, betonte Posselt mehrere dringliche Maßnahmen:

1. Europäische Ernährungssicherheit: „Niemand kann ohne Essen leben“, sagte Posselt und forderte eine starke Unterstützung der Landwirte und gut funktionierende landwirtschaftliche Familienbetriebe. Eine Europäische Ernährungsunion sei essentiell, um die Abhängigkeit von globalen Märkten zu reduzieren.

2. Europäische Energieunion: Die Versorgungssicherheit müsse gewährleistet werden, um Europa unabhängiger von Energieimporten zu machen. Dies sei ein weiterer wichtiger Schritt zur Stärkung der europäischen Souveränität.

3. Medikamentenversorgung: Die Produktion von Medikamenten müsse wieder nach Europa zurückgeholt werden. „Wir müssen weg von der Abhängigkeit!“, betonte Posselt und wies auf die Risiken hin, die mit einer ausgelagerten Produktion verbunden sind.

4. Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik: Eine gemeinsame Politik in diesen Bereichen sei dringend notwendig, um Europa gegen äußere Bedrohungen zu schützen und die Friedensmission des Kontinents zu sichern.

Abschließend rief Dr. Bernd Posselt dazu auf, die europäische Idee aktiv zu fördern und sich für ein starkes, vereintes und friedliches Europa einzusetzen.

Fotos: Sonja Aigner