Artikel vom 10.09.2018
Landtagswahl in Bayern
Seehofer als Wahlkämpfer in Erding
„Den Staat schützen und die Menschen mit ihren Sorgen und Ängsten in den Mittelpunkt stellen“ – Bundesinnenminister Horst Seehofer auf Wahlkampftour in Erding
Erding – Kurz vor der Landtagswahl in Bayern am 14. Oktober war die Rede von Bundesinnenminister Horst Seehofer bei der Veranstaltung im Festzelt des Erdinger Weißbräu leidenschaftlich, deutlich und kämpferisch. Ohne den politischen Gegner beim Namen zu nennen, zeigte er deutlich auf, wie dieser nach und nach den mäßigenden Forderungen aus Bayern Recht zollen musste und trotz vorausgehender Häme nach und nach auf die Linie des Bundesinnenministers einschwenkte (Flüchtlingsobergrenze, Sichere Herkunftsstaaten etc.).
Der CSU-Ortsverband Fraunberg war mit 35 Mitgliedern und Freunden in dem gut gefüllten Zelt stark vertreten und genoss die zum Teil ironischen Ausführungen des Spitzenpolitikers.
Bei der Begrüßung durch Erdings Oberbürgermeister Max Gotz, wurden die Kandidaten für den Landtag, MDL Ulrike Scharf und Thomas Schreder sowie für den Bezirkstag, Franz Hofstetter und Gerlinde Sigl besonders hervorgehoben. Ein besonderer Gruß ging auch an Landrat Martin Bayerstorfer, MDB Dr. Andreas Lenz, den CSU-Kreisehrenvorsitzenden und Staatsminister a.D. Hans Zehetmair, Weißbier-Zar Werner Brombach sowie den Kreisvorsitzenden des Bayerischen Gemeindetages im Landkreis Erding, Fraunbergs Bürgermeister und CSU-Ortsverbandsvorsitzender Hans Wiesmaier.
Vor Einstieg in die Rede dankte Seehofer seiner ehemaligen Staatsministerin MDL Ulrike Scharf für ihre großartige Arbeit und ihr ausdauerndes Engagement. Mit den Worten: „Ulrike Scharf – Ich habe sie ernannt und sie war eine starke Umweltministerin“, zollte der Bundesinnenminister der Landtagskandidatin seinen aufrichtigen Respekt.
Natürlich nahm die Flüchtlingskrise in seinen Ausführungen einen entscheidenden Platz ein. Er zeigte auf, welche „hervorragende Visitenkarte“ Bayern seit 2015 diesbezüglich abgibt und betonte: „Für uns in Bayern steht die Humanität an erster Stelle“. Oberste Priorität habe für Seehofer aber auch unsere gemeinsame Wertegrundlage, die Leitfaden bei allen politischen Entscheidungen sein sollte. Leider, so Seehofer, werde diese in den meisten Medien nicht respektiert und sogar ins lächerliche gezogen. „Bei uns kann jeder mitmachen, ob er Christ ist oder nicht – wenn er diese Werte respektiert!“, so der Bundesinnenminister.
Er forderte die Integration von Menschen die schutzbedürftig sind und mit uns leben wollen. Seehofer sprach sich aber gleichzeitig für eine Begrenzung bei der Zuwanderung aus und begründete diese mit einem Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck der in diesem Zusammenhang einmal sagte: „Unser Herz ist groß, aber die Möglichkeiten sind begrenzt“.
Anlässlich der Tötungsdelikte in Chemnitz und Köthen sprach Seehofer den Opfern und ihren Angehörigen seine aufrichtige Anteilnahme aus. Gleichzeitig aber betonte er: „Auch das schlimmste Verbrechen erlaubt es nicht zur Hetze aufzurufen und dem trete ich als Vorsitzender der CSU aufs schärfste entgegen“.
Diese jüngsten Vorfälle zeigen, so der Politiker, dass ein starker Rechtstaat eine starke Polizei braucht. Er war sich sicher, dass diese Vorgänge in Bayern nicht so ausgeartet wären und erinnerte an den G7 Gipfel in Bayern, der im Gegensatz zu dem in Hamburg in geordneten Bahnen verlief. Leben und leben lassen, sei bei uns in Bayern Grundlage, so Seehofer, aber dabei muss der Staat zwei Aufgaben erfüllen: Schützen und die Menschen mit ihren Befindlichkeiten, Sorgen und Ängsten in den Mittelpunkt stellen.
„Wenn ein Verbrechen geschieht, ist es die Pflicht des Innenministers für Recht und Ordnung zu sorgen“, bekräftigte der Redner. Für Gefährder gibt es nach seiner Überzeugung daher nur einen Weg –zurück in ihr Herkunftsland. In diesem Zusammenhang beklagte er gerichtliche Verfahren, die Abschiebungen oft unnötig in die Länge ziehen und sogar verhindern.
Wegen der bei uns zahlreich eintreffenden Wirtschaftsmigranten warnte Seehofer: „Das hält keine Gesellschaft auf Dauer aus“ und meinte weiterhin: „Man hilft den Menschen in Afrika, wenn wir ihnen dort helfen, wo sie leben und nicht wenn wir sie in die BRD locken, wir können nicht das Sozialamt für die ganze Welt sein!“.
„Ich hoffe ihr wisst, dass ihr in dem schönsten Land der Erde lebt!“, wandte er sich direkt an die Zuhörer, die mit lautem Beifall seine Einschätzung teilten.
Er nahm damit Bezug auf die Stellung Bayerns innerhalb Deutschlands und innerhalb Europas, welches einmal als eines der ärmsten Länder galt und sich unter Strauß und der Führung der CSU zum Top-Land entwickelt habe. Der Bundeminister versicherte, dass wir deshalb überall in der Welt respektiert werden und hohes Ansehen genießen. Er führte diesen Erfolg zum größten Teil auf die Leistung und die Mentalität der Bevölkerung zurück, die sich in diesem „großartigen Bayern“ bestens entwickelt haben und nun in der „Pool-Position“ stehen.
Seehofer warnte aber auch: „Die größte Gefahr für den Erfolg ist der Erfolg“ und forderte die Anwesenden auf für dieses großartige Bayern weiterzuarbeiten – auch im Ehrenamt – und forderte dazu auf, der CSU am 14. Oktober das Vertrauen zu schenken.
Zum Abschluss wurden von den Gästen die Bayernhymne und die Nationalhymne gesungen, welches einen feierlichen Abschluss unter die Veranstaltung setzte. Text: CSU-Ortsverband Fraunberg