Artikel vom 18.02.2020
Staatsministerin Kerstin Schreyer vor Ort
Politik für Familien in Bayern und in Feldkirchen
Foto oben: Staatsministerin Kerstin Schreyer fand klare Worte zur Familienpolitik. An ihrer Seite (von links) CSU-Ortsvorstand und Gemeinderat Herbert Vanvolsem sowie CSU-Bürgermeisterkandidat Stefan Seiffert.
Foto links: CSU-Bürgmeisterkandidat Stefan Seiffert dankte der Staaatsministerin herzlich für ihr Kommen nach Feldkirchen. Fotos: Basler
Der Staat unterstützt – die Kommunen entscheiden
Der CSU-Ortsverband hatte zum Themenabend „Politik für Familien in Bayern und Feldkirchen“ geladen und neben vielen Bürgern beteiligten sich auch Vertreter anderer Parteien intensiv an der Aussprache nach den Referaten.
Staatsministerin Kerstin Schreyer stellte heraus, dass der politische Einsatz für die Familie als wichtigstem Fundament der Gesellschaft vor allem auch vom Kind und seinen Bedürfnissen her gedacht werden müsse. Die früher vorherrschende Rollenverteilung gäbe es so nicht mehr, doch Eltern hätten nach wie vor die Erziehungsverantwortung. Die Betreuungseinrichtungen könnten nur unterstützend tätig sein.
Es seien dort jetzt doppelt so viele Fachkräfte tätig wie noch vor zehn Jahren, aber auch die Betreuungsangebote hätten sich vervielfacht. Man müsse in der zeitlichen Betreuung noch flexibler werden, auch deswegen habe man jetzt die Anstellung von Tagesmüttern in den KiTas ermöglicht.
Der Großraum München leide im Gegensatz zu anderen Regionen unter deutlichem Personalmangel. Der Dienst am Menschen müsse endlich angemessen wertgeschätzt und bezahlt werden, was allerdings Sache der Tarifpartner sei. Außerdem müsse die Work-Life-Balance durch geeignete Maßnahmen der Kommunen gewährleistet sein. Die lange Ausbildung zum Erzieher spiele da gar nicht unbedingt eine so große Rolle.
Bürgermeisterkandidat Stefan Seiffert betonte, dass intensive Kinderbetreuung in Feldkirchen seit 1853 Tradition habe und bis vor einigen Jahren auch stets zu 100 Prozent abgedeckt werden konnte. Aktuell, so Seiffert, können etwa 150 Krippen-, 300 Kindergarten-, 160 Hort- und 130 Mittagsbetreuungsplätze angeboten werden, wenn alle Stellen besetzt sind. Die CSU Feldkirchen sei nicht für eine komplette Übernahme der KiTa-Gebühren, sondern will mit den vorhandenen Mitteln die Betreuungsqualität erhöhen.
In der lebhaften Aussprache betonte die Ministerin, dass ausschließlich die Kommunen über die Kinderbetreuung entscheiden. Der Staat schaffe nur die Rahmenbedingungen und zahle vielfach mit, sei es bei FAG-Mitteln, Sonderinvestitionen oder dem Familiengeld. Außerdem gebe es viele regionale Gesprächsforen.
Die anwesenden Bürger wünschten sich von der Kommune auch die Schaffung weiterer Bolzplätze und Sportparcours sowie zusätzliche KiTa-Plätze in Neubaugebieten von Feldkirchen. Eberhard Basler