Artikel vom 08.08.2020
100 Tage im Amt
Liebe Emmeringerinnen und Emmeringer,
heute auf den Tag genau bin ich 100 Tage im Amt des Bürgermeisters unserer Gemeinde Emmering. Es war ein Start in schwierigen Zeiten: Vor allem die Corona-Krise hat die ersten drei Monate geprägt. Die ersten Wochen galt es, die laufend aktualisierten Infektionsschutzmaßnahmen umzusetzen. Mir war es wichtig, Lockerungen zeitig umzusetzen, wobei die Vernunft und der Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger dabei oberste Priorität hatte und nach wie vor hat. Derzeit entwickeln sich die Fallzahlen alles andere als positiv. In der Gemeindeverwaltung sind wir auf eine mögliche zweite Welle vorbereitet und können hier unmittelbar reagieren. Insgesamt ist die Pandemie noch nicht überwunden und ich möchte nochmals an Sie alle appellieren, weiterhin mit Vorsicht und Umsicht zu agieren.
Neben Corona gibt es viele weitere Aufgaben und Angelegenheiten, die wir in der Gemeindeverwaltung zu bewältigen haben. Für mich persönlich stand zunächst an, in den neuen Arbeitsalltag zu finden und mich in die verschiedensten Themenfelder einzuarbeiten. Hier gilt mein besonderer Dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung, die mich von Beginn an hervorragend aufgenommen haben und mich bei allen neuen Aufgaben professionell unterstützen.
Eine große Herausforderung war die Übernahme des Neubaus der Feuerwehr und des Bürgerhausvorplatzes als Bauherr. Es ist mir besonders wichtig, hier von Anfang an im Detail informiert zu sein und an allen Besprechungen und vor Ort Begehungen dabei zu sein. Gerade bei großen Bauvorhaben, muss man zeitig auf aktuelle Vorkommnisse oder auch Probleme reagieren. Hier müssen, in Absprache mit dem Bauamt sowie den Architekten, oft spontan Entscheidungen getroffen werden. Den Baufortschritt kann man mittlerweile bei beiden Projekten deutlich sehen und ich bin überzeugt, dass wir weiterhin zügig vorankommen.
Überdies konnte ich bereits einige Ziele angreifen, die mir für die kommenden Jahre besonders wichtig sind. Die Modernisierung und Digitalisierung unseres Rathauses bzw. der Verwaltung sind mir wichtige Anliegen. Ich möchte in den kommenden zwei Jahren, im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten, alle Verwaltungsleistungen online anbieten. Derzeit planen wir ein Bürgerportal sowie ein Vereinsportal auf unserer Internetseite, die selbst auch komplett aktualisiert wird.
Die Verkehrsbelastung in Emmering nimmt immer weiter zu und mittlerweile sind wir leider ein Durchfahrtsort geworden. Hier sind uns zwar in vielerlei Hinsicht die Hände gebunden, da wir nicht allein darüber entscheiden, wie der Verkehr in Emmering fließt. Dennoch kann man durch kleine Maßnahmen auch etwas erreichen. Derzeit stellen wir ein Straßenverzeichnis mit allen Geschwindigkeitsregelungen zusammen. Mein Ziel ist es, weitestgehend alle Gemeindestraßen auf 30 km/h zu reduzieren, um die Sicherheit einerseits zu erhöhen und das Durchfahren andererseits unattraktiv zu gestalten.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Maßnahmen und Projekte, die bereits in der letzten Gemeinderatslegislatur beschlossen wurden, die es gilt fortzusetzen. Beispiele hierfür sind die Beseitigung des schienengleichen Bahnübergangs, Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, Planungen im Rahmen der Städtebauförderung (Umbau der Hauptstraße. Verkehrsführung Altes Dorf), Konversion des Fliegerhorsts uvm.
Ganz entscheidend sind, bei allen Angelegenheiten der Gemeinde, die Finanzen. Auf Grund der Corona Pandemie gestaltet sich die finanzielle Situation der Gemeinde Emmering derzeit schwierig. Besonders bei Gewerbesteuer und Einkommenssteuer sind massive Rückgänge zu verzeichnen. Deshalb müssen alle Projekte und vor allem noch nicht angegangene Ziele immer auf aktuelle Notwendigkeit überprüft werden. Alles was momentan nicht dringlich notwendig ist, muss aufgeschoben werden. Dennoch ist die Leistungsfähigkeit unserer Gemeinde nicht gefährdet. Darüber hinaus sehe ich die Gemeinde auch in der Pflicht, weiterhin zu investieren und bestehende Bauvorhaben und Projekte umzusetzen. Stillstand bedeutet Rückschritt. Deshalb werde ich mich weiterhin dafür einsetzen, dass auch in den kommenden Jahren, Ziele angegangen und in Form von konkreten Projekten umgesetzt werden.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich habe viel Freude in diesem Amt und bin dankbar, Ihr Bürgermeister sein zu dürfen. Ich gehe mit voller Motivation in die kommenden Jahre. Ich werde mich weiterhin mit all meiner Kraft für unsere Gemeinde Emmering einsetzen.
Abschließend wünsche ich Ihnen allen sowie Ihren Angehörigen eine schöne und vor allem erholsame Sommerzeit. Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund.
Herzliche Grüße
Ihr Stefan Floerecke