Artikel vom 30.01.2020
CSU Tourismusgespräch
Touristisches Potential von Eichstätt heben
Knapp 100 Gäste sind der Einladung der CSU zum Tourismusgespräch in das Foyer des alten Stadttheaters gefolgt. OB-Kandidat Josef Grienberger sowie Tourismusexperte und Landratskandidat Alexander Anetsberger stimmten neben den Bürgerinnen und Bürger auch zahlreiche hochkarätige Akteure aus der Tourismusbranche auf den Abend ein.
Mit dabei waren Vertreter des Hotel- und Gaststättenverbandes, des Jura Museums, des Diözesanmuseums, des Dinosaurierparks-Altmühltal aber auch Bootsverleiher, die Leiter der Touristinformation und des Naturparks Altmühltal sowie Mitglieder von Pro Eichstätt.
In seiner Begrüßung legte Grienberger zunächst den Finger in die offenen touristischen Wunden der Stadt: Ob fehlende Fahrradinfrastruktur und lückenhafte Zuganbindung, mangelhafte Ordnung und Sauberkeit am Bahnhof aber auch das ungepflegte Areal um die Haifischbar und den Herzogsteg. „Zu wenig wurde hier pragmatisch und entschlossen in den vergangenen Jahren umgesetzt“, so Grienberger.
In seinem Impulsvortrag zeigte Anetsberger, aktuell Bürgermeister in Beilngries und ehemals Tourismuschef an verschiedenen Orten in Bayern, Erfolgsfaktoren für eine gelungene Tourismusförderung auf. Es wurde deutlich wie touristisches Potenzial - welches in Eichstätt umfangreich vorhanden ist – entwickelt werden kann. Am Beispiel Beilngries erklärte er, wie durch ein Zusammenspiel zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eine gemeinsame Begeisterung für Tourismus entsteht. Dafür brauche es aber ein klares Ziel, welches über Jahre gemeinsam verfolgt werden muss sowie der Wille und die Fähigkeit dies auch im Sinne der Bürger umzusetzen.
Mit Blick auf Eichstätt stellte Anetsberger fest, dass seit seiner Studienzeit, diese liegt mittlerweile 20 Jahre zurück, hier wenig Veränderung im Hinblick auf die historische Altstadt stattgefunden hat – sei es auf der Burg, am Fluss oder bei der Gestaltung der Innenstadt. Das könne Vor- und Nachteile haben. Auf keinen Fall beflügle dies die Entwicklung vorhandenen touristischen Potentials.
Um die Potentiale in Eichstätt zu entwickeln, bedarf es eines konstruktiv und offen geführten Austauschs wie Dialogs. Dabei müssen die Interessen und Anliegen von Bürgern, Tourismusbranche und Denkmalschutz gemeinsam Berücksichtigung finden und damit wird deutlich, dass Tourismusförderung auch eine städtebauliche, kommunikative und Führungsaufgabe ist
Die von Anetsberger gegebenen Impulse wurden im Nachgang in einer regen Diskussion aufgegriffen. Abschließend betonte Grienberger, dass für ihn Wirtschaftsförderung auch Tourismusförderung bedeutet und dass die Entwicklung touristischen Potentials eine zielgerichtete Stadtentwicklung erfordert. Die Altmühl als fließender Ruhepol muss entlang des gesamten Stadtgebiets erschlossen werden. Leben am Fluss darf nicht heißen, dass dieses nur an einer Stelle stattfindet.
Die Willibaldsburg mit seinen Museen und der Gastronomie muss nach der Sanierung besser eingebunden werden. „Darüber müssen wir uns heute schon Gedanken machen“, so Grienberger. Und auch über Projekte wie eine Bewerbung für die Landesgartenschau in 2030 sollte diskutiert werden. „Dies könnte ein Projekt, eine Vision für unsere Bürger sein, und dann auch dem Tourismus und Einzelhandel zu Gute kommen. Dabei müssen wir gemeinsam die Ziele der Stadtentwicklung, basierend auf ISEK, überarbeiten und modernisieren.“