Artikel vom 27.04.2019
Mit Claudia Grund
Was heißt es, Stadträtin zu sein?
„Was heißt es, Stadträtin und Bürgermeisterin zu sein?“
Unter dem Titel „Was heißt es, Stadträtin und Bürgermeisterin zu sein?“ hatte der CSU-Ortsverband Eichstätt am 27.04. zu einer Informationsveranstaltung mit der 1. Bürgermeisterin der Stadt Eichstätt Dr. Claudia Grund eingeladen.
Ziel der Veranstaltung war es, interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen Einblick in die Arbeit als Stadtrat/Stadträtin zu geben und überparteilich auch die Lust und das Interesse an kommunalpolitischen Engagement zu wecken. Damit setzte die CSU seine Veranstaltungsreihe vor, in deren Rahmen immer wieder die Möglichkeit zu einem Austausch von Bürgerinnen und Bürgern und Mandatsträgerinnen und –trägern besteht und Politik vor Ort aus erster Hand vermittelt wird.
Mit einer kurzen Einführung in die Kommunalpolitik gab Frau Dr. Grund unter anderem einen Überblick über die Aufgaben und Strukturen des Stadtrats. Sie berichtete außerdem über ihre Erfahrungen als langjährige Stadträtin und 1. Bürgermeisterin der Stadt Eichstätt. Auf die Herausforderungen ging sie dabei ebenso ein, wie auf die vielen Chancen, die mit einem kommunalpolitischen Engagement verbunden sind. So stellte sie dar, dass die ehrenamtliche Stadtratsarbeit durchaus zeitintensiv ist und sowohl durch Arbeitgeber als auch das familiäre Umfeld mitgetragen werden muss. Warum? Im Schnitt findet je Monat mindestens eine Stadtratssitzung statt. Diese wird durch die Mitglieder des Haupt- und Werksauschuss vorberaten. Ergänzend hierzu finden ca. alle 2 Monate Sitzungen des Bau- und Kulturausschuss statt. Daneben wird jedes Jahr der Haushalt im Finanzausschuss durch die Fraktionen der Haushalt vorberaten, bevor anschließend – oftmals mit zu viel Diskussion und teilweise Meinungsänderungen der Mitglieder – im Stadtrat verabschiedet wird. Daneben gibt es noch die verschiedenen Aufsichtsgremien bei Stiftungen als auch den städtischen Unternehmen, die durch den Stadtrat zu besetzen sind und jährlich ca. 1 Sitzung mit sich bringen. Ebenso ist es Pflicht des Stadtrats im Rechnungsprüfungsausschuss der Verwaltung „auf die Finger zu schauen“. In Ihrer Funktion als Bürgermeisterin kommt neben der Übernahme von repräsentativen Aufgaben wie Geburtstagsbesuchen die Vertretung des Oberbürgermeisters als Chef der Verwaltung während Urlaubszeit oder Krankenstand hinzu.
Trotz des hohen zeitlichen Aufwands betonte Dr. Grund, dass man sehr viele erfüllende Erfahrungen sammelt und vor allem die Möglichkeit hat, sein Lebensumfeld aktiv mitzugestalten.
An den kurzen Vortrag von Claudia Grund schloss sich ein angeregtes Gespräch mit den Gästen an, bei dem auch darüber diskutiert wurde, wie kommunalpolitisches Engagement attraktiver gestaltet werden kann und wie mögliche Bedenken, sich in diesem Bereich zu engagieren ausgeräumt werden können. Dabei ging es vor allem auch darum, wie wichtig für erfolgreiche und zeitgemäße kommunalpolitische Arbeit, die Vorstrukturierung der Arbeit durch die Verwaltung aber auch die Sitzungsleitung selbst sei.
Zum Abschluss ermunterte und ermutigte die erste Bürgermeisterin Interessierte, - unabhängig von einer Parteimitgliedschaft über eine Stadtratskandidatur nachzudenken: „Die Arbeit im Stadtrat ist nicht nur eine Belastung, sondern auch eine Bereicherung – nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Gesellschaft“.
Der CSU-Ortsvorsitzende Josef Grienberger kündigte an, die Veranstaltungsreihe fortzusetzen, um weiterhin eine Plattform zur Information und zum Austausch zu Themen zu geben, die Eichstätter Bürgerinnen und Bürgern unter den Nägeln brennen. Ebenso betonte er, dass es der CSU ein starkes Anliegen sei die Rahmenbedingungen für die Arbeit zu modernisieren. Ein späterer Sitzungsbeginn als auch eine weitere Kappung der Sitzungszeiten sowie die Modernisierung der Arbeit mit Hilfe von Tablets und anderer technischer Ausstattung seien unabdingbar um Menschen überhaupt eine Chance geben zu können, aktiv teilzunehmen. Hierzu werde die CSU Fraktion in den kommenden Wochen durch mehrere Anträge erneut Impulse in den Stadtrat geben.