Artikel vom 18.03.2023
Auf den Spuren des Restmülls
CSU besucht Abfallheizkraftwerk Geiselbullach
Was passiert mit unserem Restmüll in Eichenau? Um das herauszufinden, lud die CSU Eichenau unter der Führung vom neuen Ortsvorsitzenden, Dr. Gregor Banik zu einer Besichtigung im Abfallheizkraftwerk Geiselbullach ein.
Daten und Fakten
Die Landkreise Dachau und Fürstenfeldbruck sind zusammengeschlossen in einem Gemeinsamen Kommunalunternehmen für Abfallwirtschaft (GfA) und entsorgen ihren Müll in ihrem Abfallheizkraftwerk in Geiselbullach (seit 1983). Im Jahr 2022 wurden etwa 123.000 Tonnen Abfall entsorgt. Knapp 1/3 davon ist Hausmüll, ca. 8000 t Sperrmüll. Der Rest stammt aus Gewerbebetrieben, teilweise auch aus dem Landkreis München oder aus aussortiertem Abfall vom Recyclinghof.
Im Schnitt erzeugt jeder Mensch im Landkreis im Jahr ca. 150 kg Müll.
Was passiert damit in Geiselbullach?
Der Müll wird geschreddert und zerkleinert (selbst Sofas aus dem Sperrmüll), im Brennstoffbunker gelagert und immer wieder durchmischt, hier im Fokus v.a. Stellen mit ansteigender Temperatur, die sich selbst entzünden könnten. Dies wird ständig durch Wärmebildkameras kontrolliert. Der Müll kommt anschließend in einen großen Kessel und wird verbrannt. Die angeschlossene Dampfturbine erzeugt Fernwärme und Strom, ca. 50 000 Einwohner können mit der Strommenge versorgt werden. Nach der Verbrennung bleibt Rohschlacke übrig, die noch weiter aufbereitet wird, z.B. werden Metalle entfernt und wieder verwertet. Der Rest muss aufgrund der enthaltenen Schadstoffe in ein Kali-Bergwerk zur dauerhaften Einlagerung verbracht werden.
Der bei der Müllverbrennung entstehende Rauch wird über eine 3-stufige Rauchgasreinigung geführt. Schadstoffe werden zerstört oder aufkonzentriert und anschließend ausgeschleust. Die zurückbleibenden Filter werden ebenfalls dauerhaft eingelagert.
Die Müllverbrennung trägt sich durch die entstehende Energie nahezu selbst, allerdings müssen die Brennkessel ca. 1-2x im Jahr runter- und hochgefahren werden, was jedes Mal ca.10 000 Liter Öl zum Anheizen erfordert.
Insgesamt wird das Abfallvolumen um ca. 90% reduziert und liefert Fernwärme und Strom.
Heißt das nun, Restmüll ist kein Problem und Müllvermeidung und Recycling nicht notwendig?
Zum einen ist die Müllverbrennungsanlage maximal ausgelastet, die Einwohnerzahl in den Landkreisen und damit das Müllaufkommen steigt jedoch stetig. Zum anderen bleiben doch Restmengen, die dauerhaft eingelagert werden müssen.
Fazit: Müll möglichst vermeiden und so viel wie möglich dem Recycling zuführen. Der Weg zum örtlichen Recycling-Hof in Eichenau lohnt sich!
Vielen Dank an Johannes Brühl für die spannende und informative Führung!