Artikel vom 07.02.2020
Windkraft-Forum
Guter Mix auf dem Weg zur Energiewende
Die großen Emotionen bleiben aus beim Windkraft-Forum der CSU Ebersberg. Ebersbergs Bürgermeisterkandidat Alexander Gressierer, Landrat Robert Niedergesäß und Zornedings Bürgermeister Piet Mayr nutzen den Abend auf der Ebersberger Alm, um nicht nur über die für den Ebersberger Forst diskutierten Windräder zu sprechen sondern auch um den Blick auf ein ganzheitliches Konzept zur Energiewende zu lenken. Auch hier war das Interesse in der anschließenden sehr sachlichen Diskussion groß.
„Ich möchte mich nicht nur auf eine Technologie und ein Projekt versteifen“, betont Alexander Gressierer mit Blick auf die Energiewende in Ebersberg. „Damit wir die Energiewende wirklich schaffen müssen wir einen ausgewogenen Energiemix erreichen. Das heißt Photovoltaik und Windkraft, aber auch Konzepte wie Nahwärme oder Geothermie nutzen. Und wir müssen über den eigenen Tellerrand hinausdenken. Deshalb brauchen wir die Zusammenarbeit mit dem Landkreis und den Nachbargemeinden, genauso wie mit privaten und gewerblichen Akteuren“, so Gressierer weiter.
In Ebersberg denke er da beispielsweise an die Maßnahmen des runden Tischs zur Energiewende mit denen private Haushalte und Gewerbebetriebe bei der Energiewende unterstützt werden. Aber auch Planungen zur Windkraft sind im Maßnahmenpaket enthalten.
„Der Standort Schafweide wäre für Ebersberg ideal. Insbesondere weil weite Teile der Infrastruktur schon vor Ort sind. Einzig das Wetterradar in Schnauping macht uns hier einen Strich durch die Rechnung“, erläutert Gressierer. Ein technisches Problem, das aber wohl zu lösen sei, wie Piet Mayr später berichtete. Ähnlich sei das Problem im Gemeindegebiet Zorneding noch vor einigen Jahren mit dem Flugradar in Ottersberg gewesen. Eine technische Überholung der Anlage räumte das Problem mit dem Windrad dann aber aus.
Der Fokus der Windrad Debatte lag deshalb weiterhin auf dem Projekt im Ebersberger Forst, zu dem der Kreistag einen Bürgerentscheid durchführen möchte. Landrat Robert Niedergesäß erläuterte hier zunächst welche zentralen Aspekte bei der Flächensuche berücksichtigt wurden. Neben einem ausreichenden Abstand zu den Gemeinden und dem Ausschluss der Wasserschutzgebiete wurde z.B. auch darauf geachtet, dass die Wildruhezonen bei den Planungen außen vor bleiben.
„Auch in der bisherigen Planung haben wir uns größte Mühe gegeben die Interessen des Landschaftsschutzes zu berücksichtigen. Fällt der Bürgerentscheid positiv aus werden sich damit weitere Untersuchungen noch genauer auseinandersetzen. Die Debatte zeigt aber letztlich, wie komplex die Situation ist“, betont Niedergesäß.
Das vom Kreistag gewählte Instrument des Bürgerentscheids sieht der Landrat deshalb als gute Möglichkeit eine Debatte auch gemeinsam mit den Bürgern zu führen. „Manchmal gibt es eben nicht nur schwarz und weiß sondern wir müssen die unterschiedlichsten Güter gegeneinander abwägen. Eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit ist die beste Voraussetzung auch gesellschaftlich den Frieden zu wahren“, ist sich Niedergesäß sicher.
Egal wie die Diskussion im Ebersberger Forst ausgehen wird. Das Thema Windkraft wird den Landkreis auch weiterhin beschäftigen, ist sich Zornedings Bürgermeister Piet Mayr sicher. Mit den von ihm vorgestellten Konzentrationsflächenplanungen im Landkreis gibt es bereits eine grobe Orientierung, wo was möglich wäre.