Artikel vom 29.06.2024
Frühschoppen im Biergarten
Weißbier-Probe und Geschichte des Bierbrauens in Deggendorf
Im schattigen Biergarten beim Schober Otto traf sich am Samstagvormittag die CSU-Familie zu einem Frühschoppen. Zum einen um das neue Weißbier des Deggendorfer Brauhauses zu testen und zum anderen für einen Vortrag von Kreisheimatpfleger Florian Jung zur Geschichte des Bierbrauens in der Stadt Deggendorf. Zum Frühschoppen gab es neben dem Deggendorfer Weißbier auch Weißwürste und Brezen einer Deggendorfer Metzgerei und eines Deggendorfer Bäckers.
Knapp 50 Interessierte konnte der stellv. Vorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion und Ortsvorsitzende von Deggendorf, Paul Linsmaier, begrüßen. Besonderes begrüßte er Oberbürgermeister Dr. Christian Moser, Bezirksrätin Renate Wasmeier, zweiten Bürgermeister Günther Pammer, und seine Stadtratskollegen Margret Tuchen, Dr. Ila Schnabel, Hela Schandelmaier, Prof. Dr. Peter Schandelmaier und Karl Stern. Auch die Vorsitzenden der Frauen-Union in Deggendorf, Petra Schwankl, und die beiden CSU-Ortsvorsitzenden aus Niederalteich und Winzer, Julien Pursch und Harald Troiber.
Zu Beginn stellte Robert Vitti, Inhaber des Deggendorfer Brauhauses, sein neuestes Produkt das Weißbier vor. Nach dem Deggendorfer Hellen und dem Doppelbock ist das Weißbier nun die dritte Biersorte aus seinem Haus. Ansporn für ihn war die Tradition des Weißbiers in der Region, wo auch das moderne Weißbier seinen Ursprung hat, und besonders in der Stadt Deggendorf, wo man mit dem Weißbräu ein alteingesessenes Wirtshaus und ehemalige Weißbier-Brauerei hat. Er betonte, dass er seine Zutaten nur regional bezieht, wie den Hopfen aus der Hallertau, das Wasser aus dem Bayerischen Wald und das Malz aus einer Mälzerei, die direkt mit den Landwirten zusammenarbeitet. Er ging aber auch kurz drauf ein, dass es sich um das Brauwesen nicht so gutstehe und auch Brauereien im Umkreis schließen mussten.
Im Anschluss referierte Kreisheimatpfleger Florian Jung zur Geschichte des Bierbrauens in Deggendorf. Er dankte dabei auch dem Deggendorfer Stadtarchivar Dr. Florian Schneider, der ihm viele Unterlagen für den Vortrag zur Verfügung gestellt hat. Im Mittelalter war der Wein noch das meistgetrunkene Getränk aber durch Verwüstungen von Weinbergen im 30jährigen Krieg hat sich dann immer mehr das Bier durchgesetzt. So gab es im Jahr 1739 allein in der Stadt Deggendorf 14 Bierbrauer. Im frühen 19. Jahrhundert waren es immer noch 13 und waren damit die drittgrößte Zunft nach den Schuhmachern und Bäckern. Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts gewann das Weißbier und das helle Bier immer mehr an Bedeutung. So wurde im Jahr 1890 das Weißbräu eröffnet und im Jahr 1920 gab es rund um den Deggendorfer Stadtplatz noch 9 Brauereien. Die Namen Schneider, Sesselsberger, Aschenbrenner, Bayer, Haller, Mäusl, Kroiss, Oswald und von Kiesling sind vielen älteren Deggendorfern noch ein Begriff. Aber im Jahr 1992 stellte mit der Brauerei Bayer, die im Weißbräu tätig war, den Braubetrieb ein. Bis 2022 dauerte es dann bis Deggendorf mit dem Deggendorfer Brauhaus von Robert Vitti wieder eine eigene Brauerei bekommen hat. Florian Jung untermalte seinen Vortrag mit einigen Bildern aus von den Häusern der Brauereien aus der Geschichte.
Im Anschluss sprach Oberbürgermeister Dr. Christian Moser zu aktuellen Stadtpolitik und ging auch auf ein Thema ein, was mit Bier zu tun hat. Er wies darauf hin, dass die Stadt das Weißbräu in der Bräugasse gerne erhalten will, aber er weiß auch, dass die Bausubstanz nicht die beste ist. So habe man im Stadtrat einen Bebauungsplan für die Bräugasse aufgestellt, so dass man ein Ersatzbau für das Weißbräu wieder so aussehen soll wie das alte Haus. Dieser Bebauungsplan ist auch Teil des Deggendorfer Klimaweges, der im Endausbau vom neuen Rathaus bis zum Stadtmuseum verlaufen soll. Vor kurzem wurde das Stück zwischen Metzgergasse und Pfleggasse eröffnet. Dies soll Hitzehotspots wie dem oberen Stadtplatz entgegenwirken. So will man nach der anstehenden Sanierung der Tiefgarage in Zusammenarbeit mit der Firma Zierer Sonnensegel über den Stadtplatz spannen, um Schatten für die Bürgerinnen und Bürger am Stadtplatz zu spenden. Auch der Stadtstrand soll vergrößert werden. Ein weiterer Hitzehotspot, der Parkplatz beim alten Real-Gebäude, soll durch das Pflanzen von 100 Bäumen bzw. durch Überdachung mit Photovoltaik entlastet werden. Außerdem werde auch wieder eine Öffnung durch den Neubau der Gebäude geschaffen und damit die Durchlüftung der Stadt verbessert werden.
Am Pandurenweg plant man ein großes Projekt. So soll die Grundschule Theodor Eckert saniert und erweitert werden. Auch die Mittelschule Theodor Heuss soll saniert und erweitert werden. Damit kann man diese Mittelschule mit der Mittelschule St. Martin zusammenlegen. Der momentan bestehende Pausenhof wird einer Dreifach-Turnhalle weichen und auf dem Dach der Turnhalle wird der neue Pausenhof entstehen. So ist für das 70 Millionen € Projekt keine Neuversiegelung von Boden notwendig. Ein wichtiges Projekt in den Augen von Dr. Christian Moser ist die neue Donau-Brücke. Durch diesen Bau kann man eine Umgehung für Fischerdorf schaffen und somit 10000 Pkw und 1000 Lkw aus Fischerdorf rausbringen und somit auch eine Entlastung für die Friedenseiche und die Hans-Krämer-Straße schaffen.
Beitrag: Florian Roßmeisl
Fotos: Maria Maier & Florian Roßmeisl