Vortrag von Christa Katzdobler
Wissen, was wir essen
Am Mittwoch, den 22. Februar, fand im Vereinsheim Fischerdorf ein hoch interessanter Vortrag der Vorsitzenden der Frauen-Union Deggendorf und Dipl. Ökotrophologin Christa Katzdobler statt. „Ich will wissen, was ich esse – Was steckt wirklich in unserer Nahrung und wie wird unser Essen von der Industrie vermarktet?“ lautete der Titel des Vortrags, der von der Jungen Union im Kreisverband Deggendorf in Zusammenarbeit mit der Frauen-Union Deggendorf und dem CSU Stadtverband organisiert wurde.
JU Kreisvorsitzender Tobias Beer begrüßte alle anwesenden Gäste und dankte Christa Katzdobler für ihre Bereitschaft, über das Thema zu referieren. Außerdem konnte er zahlreiche Ehrengäste namentlich begrüßen, u.a. Oberbürgermeister Dr. Christian Moser, Franz Xaver Heigl in Vertretung für den Stadtverband, Fraktionsvorsitzenden der CSU Stadtratsfraktion Paul Linsmaier, stellvertretenden Landrat Josef Färber, stellvertretende Kreisvorsitzende der Mittelstandsunion im Landkreis Deggendorf Yvonne Pletl und CSA Kreisvorsitzenden Oliver Antretter.
Franz Heigl betonte, Essen sei ein heiß diskutiertes Thema. Die kleinstrukturierte Landwirtschaft werde durch den Verbraucher immer mehr gefordert. Man sei froh, dass es jetzt endlich wieder auch um Interessen der kleinen Landwirte gehe. „Bio ist nicht gleich Bio!“ so Heigl. Er dankte Christa Katzdobler im Voraus, dass Sie sich die Zeit nahm, diesen Vortrag zu halten.
„Die Kartoffel weich zu bekommen ist nicht so einfach wie es scheint und für manche ist dies gar unmöglich.“ so Katzdobler. Viele Informationen wurden den rund 50 Gästen mit auf den Weg gegeben. Eine war, dass beispielsweise geistige Arbeit keine gespeicherte Energie verbrennt, sie verbraucht lediglich den „Körperstrom“. Katzdobler verglich das Gehirn mit einem PC. Wenn man dem PC keinen Strom liefert, läuft nichts. So sei dies auch mit dem Gehirn. Es brauche Energie, aber keine aus der Batterie, sondern aus der Steckdose, die unmittelbar zugeführt wird. Deswegen sei das Frühstück besonders wichtig und fünf Mahlzeiten am Tag auch besser als drei, um die Energie auf den Tageshaushalt zu verteilen.
Christa Katzdobler kritisierte auch die Lebensmittelindustrie. Cornflakes mit einem Verfallsdatum von 1996 sind immer noch genießbar, da sie industriell so verarbeitet werden, dass sie nicht mehr verderben. „Von Lebensmittel ist da keine Spur mehr“, kritisierte die Referentin und gab zu bedenken, dass diese Lebensmittel vor allem für Kinder beworben werden. Abgepackte Wurst sei nach 3 Jahren nach Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums immer noch haltbar, da diese mit Zuckerzusätzen haltbar gemacht werde. Der Verbraucher werde nach Strich und Faden veräppelt, ohne es zu wissen. „Wir müssen wieder die natürlichen Produkte unserer Landwirte, Bäcker und Metzger einkaufen und diese erhalten, sonst sind sie weg“, forderte Katzdobler die Zuhörer auf. Auch kritisierte sie, dass in den Schulen keine Ernährungskunde unterrichtet würde. „Wir können nicht warten bis das Kultusministerium in zehn oder mehr Jahren den Lehrplan ändert und dann es schon zu spät ist. Wir müssen jetzt etwas unternehmen. Kochen ist ein Handwerk, das von Kind an gelernt werden sollte.“ Deswegen werden auch schon intensive Gespräche mit dem Kultusministerium gesucht und geführt. Nichts desto trotz sei es an der Zeit zu handeln und zwar jetzt. Der Antrag der Frauen-Union, Ernährungslehre wieder in den Schulen einzuführen, wird auch von der Jungen Union ausdrücklich unterstützt. „Unsere Generation soll wieder mehr darüber wissen, was sie ist!“ so Beer Tobias. Nach diesem interessanten Vortrag kam noch die Anmerkung vom Kreisvorsitzenden des Arbeitskreises Schule, Roland Kufner, dass es nun an der Zeit wäre, die Chance zur Realisierung zu nutzen.
Franz Heigl bedankte sich im Namen der JU, FU und der CSU für diesen Vortrag und übergab als Geschenk im Namen von Oberbürgermeister Dr. Christian Moser Wein aus Neusiedl am See. Auch der JU Kreisvorsitzende dankte Katzdobler für diesen interessanten und aufschlussreichen Vortrag, der vor allem für junge Eltern sehr Gewinn bringend war.