Starkbierfest 2020
Der Vogelmayer trat beim 39. Starkbierfest des CSU-Ortsverbands Lenting in der Alten Turnhalle auf
DK-Bericht (07.03.2020) von Verena Vogl
Lenting – Vier Stunden lang zünftige Unterhaltung und ein bisschen Wahlkampf: So lässt sich das 39. Starkbierfest des CSU-Ortsverbands und der JU Lenting zusammenfassen. Die Alte Turnhalle war fast voll, und überall herrschte gute Stimmung.
Zahlreiche Gäste und viel Politprominenz aus den umliegenden Gemeinden begrüßte CSU-Ortsvorsitzender Christian Conradt. Für den erkrankten Bürgermeister Christian Tauer (SPD) war sein Stellvertreter Anton Rieger (CSU) gekommen. Unter den Gästen waren auch Altbürgermeister Ludwig Wittmann und Pfarrvikar Jean-Marie Kazitonda. Gäste aus den Reihen der Lentinger SPD und der Freien Wähler waren ebenso erschienen, und alle feierten fröhlich zusammen.
Für die gelungene musikalische Untermalung sorgte wie seit dem ersten Starkbierfest vor 39 Jahren die Trachtenkapelle Lenting unter der Leitung von Dirigent Hans Schneeberger, was Conradt besonders freute. Zwischen den einzelnen Musikstücken verriet Schneeberger nebenbei, dass der originale Bierwagen aus dem Münchner Hofbräuhaus in Lenting steht – was nicht jeder Gast gewusst haben dürfte.
Mit Wortwitz, treffsicheren Sprüchen und bayerischem Humor hatte Der Vogelmayer (Kabarettist Thomas Mayer) dann das Publikum bei seinem sechsten Programm „Gaudi Tour 2020“ schnell auf seiner Seite. Mit Lederhose, „Dahoam“-Shirt und Gitarre betrat er die Bühne, nachdem Conradt ihn als „aufgehenden Stern am Kabaretthimmel“ angekündigt hatte. Der aus Straubing stammende Kabarettist zog mit Vollgas alle Register. Rätselhaft war ihm, warum die Junggesellen sich nicht vermehren, aber dennoch nicht aussterben. Oder ob Katholiken, wenn sie auf eine Demonstration gehen, dann auf einmal Protestanten sind? Und wenn die Stiftung Warentest Vibratoren testet: Ist befriedigend dann besser als gut? Vor allem die Gäste in den ersten Reihen wurden beim Mitmachen nicht verschont. Böse war ihm allerdings keiner; alle lachten mit.
Wortspiele waren auch in den lustigen Liedern des Kabarettisten reich vertreten – wie über die Katze, die aus dem „Mietzhaus“ nicht raus will, oder das Reh, das in die Reha-Klinik geht. Mit seinem Hit „Dahoam“ dürfte der Vogelmayer auch manchen Lentingern aus dem Herzen gesungen haben: Einige Reihen schunkelten gleich mit. Sein großartiges, absurdes Lied vom „schwarz-weißen Ritter auf dem schwarz-weißen Pferd“ strapazierte ebenfalls die Lachmuskeln des Publikums. Auch, wenn einige Lieder vielleicht etwas länger dauerten als geplant. Denn dem Vogelmayer fiel immer wieder etwas ein, das er noch schnell zwischendurch erzählen musste.
Die weiß-blaue Heimat spielt eine große Rolle beim Vogelmayer, aber er unternahm auch lustige Ausflüge in den Bereich partnerschaftlicher Missverständnisse und in die Politik. Das Publikum erfuhr, warum Nationalsozialisten Plattenspieler mögen: „Weil sie da einfach von 45 auf 33 zurückstellen können.“ Auch als er einen 30-jährigen Taliban als „Spätzünder“ bezeichnete, gab es viel Gelächter und sogar einen Zwischenapplaus.
Obwohl der Humor je nach Auftrittsort unterschiedlich ist, wie der Vogelmayer verriet: „Für Themen, für die man im Bayerischen Wald vor lauter Lachen unter den Tisch fällt, bekommt man in München eine Anzeige.“ Beim Lentinger Publikum kam der Vogelmayer bestens an: Erst nach zwei Zugaben ließ es ihn ziehen.
Ein bisschen Wahlkampf war beim Starkbierfest auch mit dabei: Statt des Gewichts eines Schinkens ließ die Junge Union Lenting heuer die Größe von allen CSU-Gemeinderatskandidaten schätzen. Sechs Gäste kamen äußerst nahe an die richtige Summe von 2852 Zentimeter mit teilweise gleichen Schätzungen, sodass am Ende das Los entscheiden musste.
Zur Siegerin gekürt wurde schließlich Marion Rochholz, auf dem zweiten Platz landete Renate Enzmann und auf dem dritten Platz Christian „Lucky“ Kessler. CSU-Landratskandidat Alexander Anetsberger moderierte die Preisverleihung und stellte sich und einige Schwerpunkte seiner Politik dem Publikum ebenfalls kurz vor.
DK