Starkbierfest 2018
Starkbierfest 2018
Bericht im DONAUKURIER vom 27.02.2018 von Ludwig Berger
Lenting (DK) Einen unterhaltsamen Abend haben die Besucher des 37. Lentinger Starkbierfests am Samstagabend erlebt. Höhepunkte waren die letzte Fastenpredigt von Heidi Conradt als Schwester Argula sowie die Auftritte der Trachtenkapelle Lenting und der Göltnschmierer aus Hepberg.
Ein besonderer Abend war es sicherlich für die Fastenpredigerin Argula. Heidi Conradt war in den vergangenen 13 Jahren in diese Rolle geschlüpft. „Mir hat es immer Spaß gemacht, obwohl die letzten Tage vor jeder Predigt schon immer sehr anstrengend waren“, erinnerte sich die 54-Jährige. Nach ihrer letzten leidenschaftlichen Rede bedankte sich CSU-Ortsvorsitzender Christian Conradt bei seiner Mutter für die lange Zeit als Schwester Argula mit einem Blumenstrauß. Ab 18 Uhr hatte sich die Alte Turnhalle rasch mit zahlreichen Besuchern gefüllt. Von manchen Gästen war schon da immer wieder die Frage „Was wird die Argulawohl dieses Jahr predigen?“ zu hören. So war ihr Auftritt dann auch der erste Höhepunkt, nachdem Pfarrer Josef Heigl die Vorabendmesse beendet und CSU-Vorsitzender Conradt die ausverkaufte Starkbierveranstaltung eröffnet hatten. Von der Entstehungsgeschichte des Kulturdenkmals, der Schlossherrin Argula von Grumbach, seien einige wahre Anekdoten überliefert. Der beste Lentinger Maurer, der sogenannte Hennamo Rul, habe mit einfachsten Mitteln dazu ein Betonfundament vom Feinsten erschaffen. Vor der Einweihungsfeier habe der Hennamo Rul aber mitbekommen, dass es dort nur Kaffee, Kuchen und Wasser geben soll. Und so habe er kurzerhand von daheim sein eigenes Bier zur Einweihungsfeier mitgebracht, munkelte die Argula. Auch den Ortspfarrer Josef Heigl nahm die Fastenpredigerin auf die Schippe. Dieser sei eine Zeit lang durch die Beifahrertür in sein Auto gestiegen, da die Fahrertür defekt gewesen sei. Beim Auto eines örtlichen Herstellers wäre dies sicherlich nicht passiert, vermutete Schwester Argula. Sie lobte dagegen Landrat Anton Knapp, weil die Dienststelle des Landratsamts in Lenting im ICE-Tempo gebaut werde. „Gute Freunde kann niemand trennen“ lautete die Aussage zum Verhältnis zwischen Lenting und Hepberg. Daran könne auch der Artikel im DONAUKURIER mit dem Titel „Wir haben Lenting nicht gebraucht“ vom Dezember 2017 nichts ändern. Mit dem Hin und Her um das Köschinger Freibad im Sommer hätten die Mantelflicker ihrem Namen alle Ehre gemacht. Darum meinte Schwester Argula, dass der Schwimmmeister-Job im Köschinger Freibad gar nicht so schlecht sei. „Wo sind denn die Gegenkandidaten geblieben?“: Mit dieser Frage leitete Schwester Argula auf die am Sonntag in Lenting stattfindenden Bürgermeisterwahlen über. Die einen möglichen Bewerber hätten vielleicht Angst gehabt, dass sie in den nächsten sechs Jahren all das aufholen müssten, was in der auslaufenden Periode verschlafen worden sei. Die anderen möglichen Kandidaten hätten gesagt, so Schwester Argula, dass Bürgermeister Christian Tauer selbst auslöffeln solle, was er sich eingebrockt hat. Die Göltnschmierer waren nach 2015 und 2016 zum dritten Mal zu Gast beim Lentinger Starkbierfest. Die Gruppe aus Hepberg ist mit ihrem neuen Programm unterwegs. Die Besucher amüsierten sich bei den Darbietungen auf gutem musikalischen Niveau prächtig – auch, wenn manche Sprüche doch etwas derb waren. Das von der Gruppe komponierte Lied „Lebakas“ ist ein wesentlicher Bestandteil des Programms, der nicht wegzudenken ist. Das neue Lied „Jodl- Variationen“ ist eine gelungene Neuerschaffung. Mit viel Applaus bedankten sich die Besucher für das Lied „Lenting, Lenting, Lenting, i mog di …“ – eine Hommage an die Gemeinde. Rene Karmann aus Hepberg brachte beim traditionellen Schinkenschätzen das Kunststück fertig, nur vier Gramm unter dem tatsächlichen Gewicht von 2284 Gramm zu liegen. Er durfte den Schinken am Ende mit nach Hause nehmen.