Artikel vom 15.10.2017
Vortrag bei der Frauen-Union
Waltraud Maier bricht Tabuthema „Sterbebegleitung“
Bekannt ist die Allgäuer Mundartdichterin Waltraud Maier vor allem durch ihre humorvollen Geschichten und Verse mit denen sie ihre Zuhörer und Leser zum Lachen bringt. Bei der Buchloer Frauenunion sprach sie nun in ihrer Funktion als Hospizbegleiterin über das Tabuthema „Sterbebegleitung“.
Mit der Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden wurde Waltraud Maier in der eigenen Familie konfrontiert, indem sie vier Jahr ihre demente Mutter pflegte. Vor der Aufnahme der ehrenamtlichen Tätigkeit, machte sie die Ausbildung zur Hospizbegleiterin. Seitdem konnte sie viele Erfahrungen sammeln, denn „so unterschiedlich Menschen leben, so unterschiedlich sterben die Menschen“. Jeder habe seine eigene Situation. Jeder Fall sei einmalig. Deshalb müsse sie sich immer individuell an die Bedürfnisse der Patienten anpassen.
Das Augenmerk richte sich bei Maiers Arbeit ganz auf die Verbesserung der Lebensqualität des Erkrankten. Dabei verstehe sie unter Lebensqualität „nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben zu geben.“ Ambulante Palliativbetreuung sei mehr als Medizin und mehr als nur Schmerzbekämpfung. Hospizbegleiterinnen „helfen zum Leben im Sterben“. Sie begleiten in häuslicher Umgebung, sind rund um die Uhr erreichbar, haben Zeit für Gespräche und Zeit zum Zuhören, unterstützen und entlasten die Angehörigen bei der Betreuung der Patienten, bieten also eine „Rundumbetreuung“, wenn heilen nicht mehr möglich ist. Dabei drängen sie sich nie auf, sondern bieten sich nur an.
Abschließend betonte Waltraud Maier nochmals, dass Hospizbegleiterinnen unentgeltlich und überkonfessionell arbeiten. Für ihre Arbeit brauchen sie viel Herzenswärme und müssten dennoch Distanz zu den Betroffenen wahren.
Zur Unterstützung der ehrenamtlichen Tätigkeit bekam Waltraud Maier eine kleine Spende für den Hospizdienst der Sozialstadion Kaufbeuren von der FU-Vorsitzenden Regina Nanos.