70 Jahre CSU
70 Jahre CSU-Ortsverband Bischofsheim i.d. Rhön
Mitreden und mitgestalten
"Ansporn weitertragen, was vorgelebt wurde"
Die CSU Bischofsheim feiert ihr 70. Jubiläum – Johann Böhm hält die Festrede
Sein 70-jähriges Bestehen feierte der CSU-Ortsverband Bischofsheim mit einem festlichen Abendessen, einem Blick in die Vergangenheit und Ehrungen für langjährige Mitglieder.
Vorsitzender Manfred Markert freute sich, zum Jubiläum Landtagspräsident a.D. Johann Böhm als Festredner begrüßen zu dürfen. Drei ehemalige und einen amtierenden CSU-Bürgermeister konnte Markert außerdem willkommen heißen. Dies waren Franz Reder (Haselbach), Armin Lommel, Udo Baumann und der aktuelle Bürgermeister von Bischofsheim, Georg Seiffert.
In seinem Vortrag erinnerte Markert an die Geschichte des CSU-Ortsverbandes. Der Zweite Weltkrieg war zu Ende, Bayern unterstand als Teil der amerikanischen Besatzungszone deren Militärregierung. Bereits am 20. September 1945 wurde die Bildung von politischen Parteien auf Orts- und Kreisebene erlaubt. Die Ziele waren damals klar umrissen und in einem Zehn-Punkte-Plan niedergelegt. Unter anderem ging es um: Wiederaufbau, Brot für Hungernde, Heimat für Obdachlose und „großzügige Hilfe für die Entwurzelten und die unschuldigen Opfer des Krieges und Terrors“.
Im Januar 1946 fand die Gründungsversammlung des CSU-Ortsverbandes im Gasthof Adler statt. Vorsitzender wurde Oberst a.D. Corte, er war der letzte amerikanische Kommandant in Wildflecken. Stellvertretender Vorsitzender wurde Josef Mai, er war von 1946 bis 1948 Bürgermeister von Bischofsheim. Außerdem waren dabei Dekan Kaiser (Unterweißenbrunn), Ernst Stecher, Georg Seiffert, der Großvater des heutigen Bürgermeisters, Karl Breuder, Franz Kleinhenz (damaliger Wirt des Gasthof Adler), Karl Räder (er war 1945/46 von den Amerikanern der eingesetzte Bürgermeister), August Bolz und Anton Back.
Nach der ersten Gemeindewahl gehörten ebenfalls zum Ortsverband: Ludwig Markert, der Großvater des heutigen Vorsitzenden, Otto Hillebrand, Hans Voll, Karl Dickas, Anton Deget und Karl Hergenröther.
Manfred Markert berichtete über die Gemeinderatswahlen der ersten Jahre und Jahrzehnte. 1948 schloss sich die CSU bei der Wahl mit anderen Kandidaten zur „Wählergruppe Bürgervereinigung“ zusammen. Verbindungen mit anderen Gruppierungen gab es auch 1952 und 1956. Bis 1952 stellte die CSU den Bürgermeister, wurde dann bis 1972 von der SPD abgelöst. Hans Repp, der 1966 als SPD-Mitglied das Bürgermeisteramt von Hermann Fromme übernommen hatte, wechselte 1972 zur CSU.
Seither sei das Amt in CSU-Hand, worauf der Ortsverband sehr stolz sei, so Markert.
Den Ortsverband führten nach Oberst Corte (im Gründungsjahr), von 1946 bis 1965 Josef Mai, 1965 bis 1977 Heinrich Engels, 1977 bis 1978 kommissarisch Hermann Ziegler, 1978 bis 1989 Hort Heim, 1989 bis 1995 Rolf Schwab, 1995 bis 2005 Udo Baumann, 2005 bis 2011 Thomas Wagner, 2011 bis 2015 Georg Seiffert und seither Manfred Markert.
70 Jahre CSU, das bedeute nicht nur 70 Jahre Verantwortung für Bischofsheim und seine Stadtteile, sondern sei auch ein Ansporn, weiter zu tragen, was die Vorgänger vorlebten, betonte Markert. Nämlich „für eine freiheitliche, soziale und christliche Einstellung einzustehen“.
Sein Dank ging an alle derzeitigen und ehemaligen Mandatsträger. Ehrungen wurden ausgesprochen für langjährige Mitgliedschaft:, Ronald Ziegler (35), Armin Neumann (30), Udo Baumann, Arnold Braungart, Margot Kaufmann, Georg Reitz, Margarete Roth, Ruthard Schmiedel (alle 25), Marc Trum und Klaus Weber (beide 15 Jahre).
Glückwünsche zum Jubiläum gab es von Paul Dinkel, dem Vorsitzenden des CSU-Ortsverbandes Unterweißenbrunn.
Georg Seiffert nutzte die Feier, um sich nicht nur beim Organisator Manfred Markert sondern bei allen CSU-Mitgliedern für die Unterstützung bei der Bürgermeisterwahl zu bedanken. Schon 1966 hatte sein Großvater für das Amt des Bürgermeisters kandidiert, musste sich aber Hans Repp geschlagen geben. 50 Jahre später sei es nun ihm gelungen, das Bürgermeisteramt zu holen. „Ich konnte mich durchsetzen. Einen großen Dank an alle Unterstützer.“
Johann Böhm ging in seinem Vortrag auf Wertevorstellungen und Ziele der CSU ein. Er sprach von Grundwerten und einem christlichen Menschenbild und von Solidarität. Bischofsheim dürfe stolz sein, dass es einen der ersten Ortsverbände nach dem Kriegsende gegründet habe. Es sei damals keine Selbstverständlichkeit gewesen, dass sich Menschen wieder in einer Partei engagieren. Vielmehr galt der Leitsatz: „Einmal Partei, nie wieder Partei.“ Doch die Männer des CSU-Ortsverbandes Bischofsheim hätten erkannt, wie wichtig es sei, vor Ort mitzureden und mitzugestalten. In diesem Sinne möge der CSU-Ortsverband auch in Zukunft aktiv sei, wünschte Böhm.
Und was die aktuelle politische Situation angeht, sagte er: „Wir haben eine Krise, aber keine Katastrophe. Wir haben Zukunft.“