Artikel vom 26.04.2022
JU, FU und CSU OV Anzing
Forstwirtschaft im Klimawald
Sehr anschaulich und informativ führten Dr. Heinz Utschig und Förster Michael Schmidt die vielen Besucher durch einen Teil des Ebersberger Forstes. Auf Einladung von CSU, JU und FU Anzing trafen sich am Dienstag zahlreiche Interessierte zu einer mehr als zweistündigen Exkursion. Für alle Beteiligten verging die Zeit wie im Flug, denn neben zahlreichen Fakten und Hintergründen lieferten die Vertreter der bayrischen Staatsforsten immer passende praktische Anschauungsbeispiele. „Der Klimawandel kommt nicht, er hat schon längst begonnen“; so Heinz Utschig. Die Gruppe wanderte auf einem Teil der insgesamt ca. 200 km langen Wege, die den Ebersberger Forst durchziehen und ständig gepflegt werden müssen, damit die Waldarbeiter mit ihren Werkzeugen und Maschinen zu ihren Arbeitsplätzen gelangen und das Holz transportieren können. „Der Klimawald ist ein strukturreicher und pflegeintensiver Wald“, erläuterte Utschig, es sei wichtig, mindestens vier Wirtschaftsbaumarten in jedem Waldbestand zu haben. Dies wurde an zahlreichen Stellen deutlich, auf denen nicht mehr überwiegend Fichten wachsen, sondern Eichen, Buchen, Birken und weitere Laubbäume in bereits stattlicher Größe stehen. Die Bestände wurden bereits vor Jahrzehnten gepflanzt. Utschig und Schmidt betonten, dass die Herausforderung im Ebersberger Forst darin liege, von dem nadelholzdominiertem Altersklassenwald in strukturierte Mischbestände zu kommen. Eine langfristige Sichtweise ist für den Waldbau essentiell und fordert die Fachleute heraus, das Klima, welches Jahrzehnte in der Zukunft herrschen wird, heute schon abzuschätzen und die richtigen Baumarten auszuwählen, die diesem Klima dann auch gewachsen sind.
Es finden sich im Ebersberger Forst seltene Baumarten, wie z.B.die Elsbeere und der Speierling, die im Klimawald regional eine größere Rolle spielen sollen.
Damit alle diese Ziele erreicht werden können, ist die Politik gefragt und der Bayerische Landtag hat angeregt, zusätzlich 1 Million Bäume im Staatswald zu pflanzen. Damit werden innerhalb von 5 Jahren insgesamt statt 4 Mio nun 5 Mio Pflanzen in den Staatswäldern ausgebracht.