Artikel vom 03.11.2021
Gemeinderatssitzung Wiedergeltingen
Gemeinderatssitzung Wiedergeltingen
Am Mittwoch, den 03.11.2021 fand ab 19.30 Uhr bis ca. 23.00 Uhr die Gemeinderatssitzung der Gemeinde Wiedergeltingen statt. Im öffentlichen Teil standen folgende sieben Tagesordnungspunkte zur Information und Beratung an:
TOP 1)
Bekanntgabe von Beschlüssen aus nichtöffentlicher Sitzung vom Mittwoch, 13.10.2021
- In nichtöffentlicher Sitzung wurden Angebote zur Freiflächenplanung des Kindergartens in Wiedergeltingen angesprochen, hierbei viel der Zuschlag auf das Angebot von Herrn Architekt Ulrich Förg aus Buchloe.
- Ebenfalls erhielt Herr Architekt Ulrich Förg den Auftrag zur Planung der Möblierung der Küchen für den Kindergartenbau. Mit Blick darauf verbleiben beide Maßnahmen in der Hand des Architekten der gesamten Baumaßnahme.
- Der Bauhof der Gemeinde Wiedergeltingen musste in der Vergangenheit mehrfach örtlich verlegt werden. Neben einer Unterkunft in der ehem. Stechmücke wurden die Gerätschaften der Gemeinde im sog. Aurbacherhaus gelagert. Um für den Bauhof eine geeignete Liegenschaft zur Verfügung zu stellen - es sollen schließlich alle Werkzeuge sowie Fahrzeuge ordnungsgemäß untergebracht werden können - hat sich der Gemeinderat einstimmig entschlossen, einen Bauhof neu zu errichten.
Dieser soll im Gewerbegebiet der Gemeinde Wiedergeltingen
entstehen.
TOP 2)
KiTA St. Nikolaus; weiterer Zeitplan für die Sanierung des Bestandsgebäudes; Bericht des Architekten
Nach Eröffnung des Erweiterungsbaus des Kindergartens St. Nikolaus kann die Sanierung des Altbaus erfolgen. Der ehemalige Pfarrhof, der dem Denkmalschutz unterliegt, soll energetisch als auch baulich auf einen modernen Stand gebracht werden. Hierzu können die notwendigen Maßnahmen erhoben und eine Ausschreibung der Gewerke im November 2021 vorgenommen werden. Unter anderem sollen Lärmschutzdecken und Deckenheizungen errichtet, die innenliegenden Fensterflügel erneuert werden. Das bietet den Vorteil, dass die Fassade des Gebäudes unbeschadet bleibt.
Fraglich ist ein behutsamer Umgang mit den denkmalsgeschützten Böden, alten Türen mit Türstöcken und anderen Gebäudeteilen, denn sobald hier ein Eingriff vorgenommen wird, ist das Denkmalschutzamt einzubinden.
- Die CSU Fraktion in Wiedergeltingen spricht sich für eine hochwertige Sanierungslösung aus, um den Altbestand entsprechend zu würdigen und als optisch wertvollen Kulturschatz zu erhalten.
Die weiteren Beratungen sollen bei einem Ortstermin vorgenommen werden.
TOP 3) Gestaltung der Außenanlage des Kindergartens
Herr Architekt Förg berichtet über die weiteren Maßnahmen, wie die Anpflanzung einer Buchenhecke entlang der Nachbargrundstücke. Diese soll als Sichtschutz und Schutz der Kinder vor dem bestehenden Maschendrahtzaun dienen. Ferner soll ein Rollrasen verlegt und ein überdachter Stellplatz für die Kinderwägen der Eltern errichtet werden. Damit würde der Großteil der Außenanlagen um den Neubau fertiggestellt sein.
Hinsichtlich der Erweiterung der Spielfläche des Kindergartens auf den Bereich des Kirchhofs und damit auf den alten Gemeindefriedhof besteht innerhalb der Bevölkerung eine kontroverse Diskussion.
Die Erweiterung der Spielwiese um den östlichen Bereich des Kirchhofs bietet den Kindern ein großes Mehr an Platz. Der Rat ist sich einig, dort sollen keine Spielgeräte mit entsprechenden Tiefbaumaßnahmen aufgestellt werden.
- Zwar befürworten alle Ratsmitglieder die Erweiterung, die CSU- und Freie Wählerfraktion möchten den Charakter des Kichhofs jedoch weitestgehend erhalten, um u. a. das jährliche Totengedenken am Kriegerdenkmal und am Ehrenmal der Vertriebenen des Weltkrieges nicht zu beeinträchtigen. Die angedachte Fläche grenzt an diesen Gedenkplatz an.
Der Rat ist einstimmig der Meinung, dass die Erweiterung erfolgen soll.
TOP 4)
Beratung und Beschlussfassung zur Errichtung stationärer Raum-Luft-Anlagen (RLT) in der Grundschule
Das Ingenieurbüro Lutzenberger aus Mindelheim wurde von BGM Norbert Führer beauftragt, eine erste Studie für Raumluftanlagen in der Grundschule vorzunehmen und dem Gemeinderat zu präsentieren. Hierbei stellte Herr Stefan Lutzenberger dem Rat unterschiedliche technische Lösungen vor. Dabei würden sich in der Grundschule Wiedergeltingen dezentrale Raumlüftungsgeräte, mit Ausnahme des Obergeschosses, eigenen. Diese wären technisch ohne Eingriffe in die Fassade einzubauen. Für das Obergeschoss könnte eine zentrale Raumluftanlage installiert werden, da hier der Zugang über den Dachboden der Schule erfolgen kann. Beide Lösungen berücksichtigen sowohl den Brand- als auch den Schallschutz. Die Maßnahmen wurden mit 225.000 Euro veranschlagt, wobei eine Förderung durch den Freistaat Bayern in Höhe von 80 Prozent in Aussicht gestellt wurde.
- Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, Lüftungsanlagen unter Ausschöpfung des Fördertitels zu errichten. Mit der Zustimmung des Gremiums muss allerdings ein Gesamtbeschluss des Schulzweckverbands Amberg und Wiedergeltingen herbeigeführt werden.
Die Lüftungsanlage für die Mehrzweckhalle soll in diesem Zusammenhang überprüft und ggf. auf den neuesten technischen und energetischen Stand gebracht werden. Allerdings bestehen hierfür kaum Möglichkeiten auf Fördermittel. Eine Amortisierung der Kosten könnte im laufenden Betrieb durch Energieeinsparung erzielt werden, da die Lüftungsanlage der Mehrzweckhalle auch als Wärmeerzeuger dient.
TOP 5) Erneuerung der Heizungsanlage der Grundschule
Die Grundschule Wiedergeltingen wird derzeit mit einer Öl-Heizung beheizt. Die Anlage ist nun über 30 Jahre alt und bedarf einer baldigen Erneuerung. Das Ingenieurbüro Lutzenberger schlägt vor, eine Biomasseanlage (Pellet) zu verbauen, um alle Fördermittel des Bundes (Bundesförderung für effiziente Gebäude BEG) i. H. v. 50 Prozent auszuschöpfen. Diesem Vorschlag steht der Gemeinderat grundsätzlich positiv gegenüber.
- Auf Vorschlag der CSU- und Freie Wählerfraktion soll in einem ersten Schritt mit Hilfe von Wärmemengenzähler der exakte Energiebedarf ermittelt werden. Hierfür eignet sich die anstehende Heizperiode gut. Danach soll eine Entscheidung auf Basis der vorliegenden Daten erfolgen, wobei damit auch die Dimensionierung der Heizanlage besser möglich wäre. Gegebenenfalls könnte der Einbau eines Blockheizkraftwerks geeignet sein, denn damit könnte auch der für die Schule benötigte Strom erzeugt werden.
Der Gemeinderat stimmt einstimmig dem Vorschlag zur Feststellung des tatsächlichen Energiebedarfs zu.
TOP 6)
Errichtung einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Kindergartenneubaus.
Auf Antrag der CSU- und Freien Wählerfraktion wurde die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kindergartenneubaus diskutiert. Die Anlage soll den Strombedarf für den Kindergarten ausgelegt sein, daher wäre eine Anlage mit max. 20 kwp (Kilowatt Peak) sinnvoll. Über die kommenden Monate soll zunächst der Strombedarf des Kindergartens erhoben werden, um dann eine PV-Anlage mit entsprechender Leistung umzusetzen. Das Einspeisen von überschüssigem PV-Strom soll weitestgehend vermieden werden, da sich dies mit der geringen Einspeisevergütung nicht mehr wirtschaftlich rechnet.
Der Gemeinderat stimmt mehrheitlich dieser Vorgehensweise und der weiteren Untersuchung zur Errichtung einer PV Anlage zu. Damit ist ein wichtiger Grundstein für einen ökologischen Betrieb des Kindergartens mit erneuerbarer Energie gesetzt worden, denn auch die Wärmeerzeugung findet elektrisch über eine Grundwasserwärmepumpe statt.
TOP 7)
Ertüchtigung der Wasserversorgungsanlage der Gemeinde Wiedergeltingen
Der Wasserwart Herr Hubert Schneider berichtet über die Wasserversorgungsanlage Wiedergeltingen, die die Gemeinden Amberg und Wiedergeltingen mit Trinkwasser versorgt. Seit der Inbetriebnahme der Anlage wurden bereits 4 ½ Mio Kubikmeter Wasser gefördert. Das Trinkwasser ist ein wichtiges Lebensmittel und unterliegt strengen Kontrollen. Die beiden Brunnen im Süden von Wiedergeltingen wurden 1999 errichtet, die technische Pumpenanlage ist veraltet. Um die Vorgaben der jährlichen TÜV- und anderen technischen Überprüfungen Stand zu halten, sind Investitionen notwendig. Außerdem könnte beispielsweise durch einen Pumpentausch eine Strom-Einsparung von ca. 20 Prozent erreicht werden. Derzeit werden 0,3kwh Strom für die Förderung von einem Kubikmeter Wasser benötigt.
Der Gemeinderat Wiedergeltingen stimmt den vorgeschlagenen Maßnahmen einstimmig zu.