Ortsverband Abenberg

CSU vor Ort

Besichtigung der Biogasanlage des Monats

Der Abenberger Landwirt Thomas Arnold betreibt seit 2014 eine Biogas-Anlage. Die Hauptarbeit dort leisten Bakterien. Aus Getreidepflanzen, Gras, Mist und Mais machen sie methanhaltiges Biogas, das Motoren antreibt, die Strom erzeugen. Mit der dabei entstehenden Wärme heizt ein benachbarter Gemüsebaubetrieb seine Gewächshäuser. 

Ein perfekter regionaler Wirtschaftskreislauf also, der Wertschöpfung in der Region hält. Bei einem Besuch der beiden Abgeordneten Ralph Edelhäußer und Volker Bauer erklärte Arnold einer CSU-Delegation, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Energieerzeugung aus Biomasse in den vergangenen Jahren stetig verschlechtert hätten. 

Thomas Arnold kann diese Entwicklung in einem Satz zusammenfassen. „Die Vergütung für Neuanlagen ist gesunken und die Anforderungen an die Sicherheit sind gewachsen“, sagte Arnold. Der „Fachverband Biogas“ in Freising bestätigt diese Einschätzung. „Bei den Auflagen ist der Gesetzgeber deutlich übers Ziel hinausgeschossen“, sagt Pressesprecherin Andrea Horbelt. „Mit Sonne und Wind allein aber“, stellt sie fest, „wird die Energiewende nicht zu schaffen sein.“ Wenn Biogasanlagen weitermachen oder neu gebaut werden sollen, „dann muss es für die Betreiber attraktiver werden“, so Horbelt.

 

Für seinen Betrieb bemängelt Thomas Arnold vor allem, dass für die auf 20 Jahre festgelegte Vergütung für seinen Strom kein Inflationsausgleich vorgesehen ist. Ebenso kritisch sieht er den Weiterbetrieb nach diesen 20 Jahren. Er verlangt hier bessere Perspektiven in Sachen Einspeisevergütung. „Sonst kann ich doch nicht investieren“, beklagt er.

Theoretisch könnte Arnold seine Anlage sogar erweitern. Schließlich könnte Biogas einen entscheidenden Anteil des russischen Erdgases ersetzen und damit die Abhängigkeit von Putin verringern. Gegenwärtig produzieren 9000 Biogasanlagen in Deutschland neun Prozent des hiesigen Gasverbrauchs. Das ließe sich nach Meinung von Fachleuten auf 21 Prozent steigern. Arnold müsste hier allerdings erheblich investieren. Ferner würde er natürlich mehr Material brauchen, das unter Umständen von weither angeliefert werden müsste. „Ich würde die Kapazität mindestes verdoppeln müssen“, sagt er. 

Auch eine Aufbereitungsanlage wäre erforderlich, die das Biogas so bearbeitet, dass es dem Erdgas in Sachen Energiekapazität und reibungsloser Nutzung entspricht. Darüberhinaus ist Arnolds Biogasanlage durch die ganzjährige Wärmelieferung an den benachbarten Gemüsebetrieb ohnehin bereits perfekt eingestellt. Er plädiert für mehr dieser dezentralen Lösungen. „Denn Gas im Netz wird ja auch für die Stromerzeugung eingesetzt“, gibt er zu bedenken. Die dabei entstehende Wärme könnte bei großen Kraftwerken häufig nicht so genützt werden, wie das Arnold durch die Zusammenarbeit mit seinem Nachbarn gelingt. Außerdem ist im ländlichen Raum noch mehr möglich. Schon heute existieren zahlreiche örtliche Nahwärmenetze, die von Biogasanlagen gespeist werden. „Ohne Anschlussregelung in Sachen Vergütung für diese Bestandsanlagen müssten sie auf fossile Energieträger umgestellt werden“, befürchtet Arnold.