Gesundheitsdialog: Wenn alltägliche Bakterien zur Gefahr werden

Der Gesundheits-und Pflegepolitische CSU-Arbeitskreis (GPA) Weilheim-Schongau informierte mit einer öffentlichen Dialogveranstaltung in Weilheim über „Multiresistente Keime: wenn alltägliche Bakterien zur Gefahr werden!“

In seinen Einführungsreferat erklärte Prof. Dr. med. Bernhard Liebl vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit den Unterschied zwischen Krankenhausinfektionen und multiresistenten Keimen, die Resistenzentwicklungen durch die sorglose Verwendung von Antibiotika sowie die Häufigkeit und die Gefahren dieser Erreger auch im Alltag. Leonhard Schellenberger, ehemaliger Mitarbeiter eines Pharmaunternehmens, ging „mit Phagen auf Bakterienjagd“ und berichtete über die erfolgreiche Bekämpfung multiresistenter Keime durch diese speziellen Viren in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion.

Da sich der Bayerische Landtag zuletzt intensiv mit multiresistenten Keimen beschäftigt hat, berichtete der CSU-Landtagsabgeordnete und Ausschuss-Vorsitzende für Gesundheit und Pflege Bernhard Seidenath über verschiedene Beschlüsse zur Eindämmung von Resistenzentwicklungen, Verhinderung von Lieferengpässen in der Antibiotikaproduktion , Strategien für weniger Antibiotikaeinsatz und geplante Studien über neue Behandlungsmethoden wie z.B. mit Phagen. In der anschließenden Diskussion mit den ca. 40 interessierten Besuchern stellten Gesundheitsamt-Leiter Dr. Stefan Günther und Prof. Liebl die Überwachungsstrategien im Landkreis vor und betonten nochmals ausdrücklich die Wirksamkeit des gezielten Desinfektionsmitteleinsatzes und der Händedesinfektion gegen multiresistente Keime.

Nach 120 Minuten dankte der GPA-Kreisvorsitzende Dr. Karl Breu den Referenten für die umfassenden Informationen, mit deren Hilfe jeder Teilnehmer sich nun selbst ein umfassendes Bild über seinen Umgang mit multiresistenten Keimen machen kann.