Kreisverband Straubing-Stadt

CSU-Lounge Wirtschaft & Mittelstand

Starke Wirtschaft braucht Verlässlichkeit

Das Foto zeigt von links nach rechts: Holger Frischhut (Vorsitzender CSU-Stadtratsfraktion), Dr. Georg Haber (Präsident der HWK NBay.-Opf.), Valerie Fischer (Moderatorin), Dr. Jutta Krogull (Geschäftsführerin der vbw Niederbayern), Katharina Dilger (Stadträtin), Markus Pannermayr (Oberbürgermeister & CSU-Kreisvorsitzender), MdL Josef Zellmeier und Ulrich Schultes. (Foto: Patrick Altmann)

CSU-Lounge: Wirtschaft und Mittelstand – unter diesem Motto konnten der CSU-Kreisverband Straubing-Stadt und die CSU-Stadtratsfraktion interessierte Gäste aus Handel, Industrie, Handwerk und Dienstleistung begrüßen. Mit diesem Format sollen auch zukünftig Dialogmöglichkeiten geschaffen werden, in denen Politik und Gesellschaft in entspannter Atmosphäre in den Dialog kommen. Im gut besuchten Mannschaftscasino begrüßte die stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende Katharina Dilger mit der Geschäftsführerin der vbw-Bezirksgruppe Niederbayern, Dr. Jutta Krogull, dem Präsidenten der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, Dr. Georg Haber, Landtagsabgeordnetem Josef Zellmeier und Oberbürgermeister Markus Pannermayr ein vielseitiges und kompetentes Podium. Kurzweilig und charmant führte Moderatorin Valerie Fischer durch den Abend, an dem in geselliger Runde die Möglichkeit des Meinungsaustauschs auch nach Ende der Podiumsdiskussion intensiv genutzt wurde.

Straubing als Wirtschaftsstadt zu bezeichnen, sei aufgrund des vielfältigen Branchenmixs und einer sehr gut ausgeprägten Infrastruktur durchaus berechtigt, so Dr. Jutta Krogull in ihren einleitenden Worten: „Wir müssen allerdings aufpassen, dass die Wettbewerbsfähigkeit v. a. der Industrie bundesweit erhalten bleibt“. Aktuell nehme die deutsche Industrie weltweit nur Platz 24 ein, eine Entwicklung, der man durch Senkung der Unternehmenssteuern, Bekämpfung von Abwanderung und realistische Adaptierung von Arbeitszeiten intensiv entgegenwirken müsse, so Krogull. Das Wachstumschancengesetz allein reiche bei weitem nicht aus. Die Situation in den Bereichen Ausbildung und Personal beginne, sich langsam wieder etwas zu entspannen, ein aktives Bewerben der vielseitigen Berufschancen v. a. im produzierenden Gewerbe sei aber unerlässlich.

Ebenfalls leichten Aufwärtstrend zeige der Zuwachs an Lehrverträgen im Handwerk. In Straubing können im Vergleich zu Bund und Land (hier sind es nur 10 %) stolze 28 % jedes verdienten Euros der Wirtschaftsgruppe Handwerk zugeordnet werden und zeigen deren Wirkungskraft, so Dr. Georg Haber. Knapp 50 % aller Handwerksbetriebe seien hierbei dem Baugewerbe zuzuordnen, ebenso sei man regional im Bereich der Industriezulieferer stark vertreten. Bundes- und Landesfördermittel sowie der Wunsch nach politischer Sicherheit und Verlässlichkeit seien neben noch weiter reichender Entbürokratisierung, steuerlichen Erleichterungen bei Betriebsübergaben und aktiver Bekämpfung des Fachkräftemangels die fünf Schlüsselaspekte, die das Handwerk und den damit verbundenen Einstieg in die Selbstständigkeit zukunftsfähig machen, so Haber. 

In seinem Statement äußerte sich MdL Josef Zellmeier zur Wirtschaftsagenda des Freistaats. So konnte beispielsweise der Haushalt im Wirtschaftsministerium überdurchschnittlich auf 100 Millionen Euro erhöht werden. Die Förderung von Nachwuchskräften, der Digitalbonus v. a. für den Mittelstand und die Stärkung des weltweit einmaligen dualen Systems und des Gründerwesens seien nur ein kleiner Auszug von dem, was das Land Bayern neben der zielgerichteten Ausbauförderung der Infrastruktur für die regionalen Unternehmen leiste, so Zellmeier. Gerade diese Förderungen sind für die aktuell von starker Defizitentwicklung und mangelndem Investitionspotential geprägten bayerischen Städte und Gemeinden von großer Wichtigkeit. „Wir brauchen Lösungen für die Handlungsfähigkeit unserer Kommunen – ohne starke Kommunen gibt es keine starke Wirtschaft“, so Oberbürgermeister Markus Pannermayr. Im Moment befinde man sich zudem in einem durch Digitalisierung, demographischem Wandel, Dekarbonisierung und veränderte politischen Rahmenbedingungen nicht nur in Straubing in einem Transformationsprozess, der einen noch engeren Kontakt zu den Unternehmen einfordert. Hier sei die Stadt mit der Wirtschaftsförderung und auch der Ausweisung neuer Gewerbegebiete aktuell gut aufgestellt. Zukünftig möchte man in Straubing mit einem großen Maß an Technologieoffenheit bei der Ansiedlung von Unternehmen wie beispielsweise auf dem Sektor der Bioökonomie punkten. Ebenso werde man beispielsweise mit der deutschlandweit einzigartigen Biocampus Multipilot-Anlage die Wirtschaftsregion Straubing für viele neue Branchen attraktiv machen, so Pannermayr. Anschließend an ein kurzes Resümée mit Diskussion folgte der Dank des stellvertretenden CSU-Kreisvorsitzenden Uli Schultes an das Podium und der Ausblick auf weitere Themenveranstaltungen dieser Art.