Kreisverband Straubing-Bogen

CSU Kreistagsfraktion

"CSU hat Landkreis 50 Jahre geprägt!"

Die aktiven und ehemaligen CSU-Kreisräte freuen sich über 50 erfolgreiche Jahre.

Festakt 50 Jahre CSU Kreistagsfraktion:
"CSU hat Landkreis 50 Jahre geprägt!"

Schuldenabbau der große Wurf – Rückblick von Seifert und Zellmeier


Straubing-Bogen. Kurz vor Weihnachten hat die CSU-Kreistagsfraktion im 50. Jubiläumsjahr des Landkreises Straubing-Bogen mit den aktiven und ehemaligen Fraktionsmitgliedern in Oberschneiding ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Fraktionsvorsitzender Ewald Seifert freute sich dabei sehr, mit Heinz Steindl einen der wenigen noch lebenden Gründungskreisräte von 1972 und zugleich seinen Vorgänger begrüßen zu können. Als dienstältesten Kreisrat und bienenfleißigen Fraktionsvize zeichnete er Erwin Kammermeier aus, der seit 38 Jahren dem Gremium angehört. Nach einem Gedenken an die verstorbenen CSU-Kreistagsmitglieder, insbesondere an den Ehrenkreisvorsitzenden Ernst Hinsken, blickten Seifert und MdL Josef Zellmeier auf die Geschichte der CSU-Fraktion im Landkreis zurück. Josef Laumer betonte in seinem Grußwort die große Bedeutung der Anregungen aus der CSU-Kreistagsfraktion für die Entwicklung des Landkreises und seine Arbeit als Landrat.

CSU-Kreisvorsitzender Josef Zellmeier hatte die erste Hälfte der 50 Jahre recherchiert. Da sein Vater Josef Zellmeier sen. von 1972 bis 1978 Gründungsfraktionsvorsitzender war konnte er den Rückblick auch mit vielen Fakten und Anekdoten bereichern. So waren beim Start des Landkreises mit Xaver Hafner als Landrat sowie Franz Buchner und Alfons Schäffer viele Grundsatzfragen zu regeln, beginnend vom Namen und Wappen des Landkreises bis zum Sitz der Kreisverwaltung, der zwischen Straubing und Bogen strittig war. Auch die von Anfang an enge Kooperation mit der kreisfreien Stadt wies den Weg in eine erfolgreiche Zukunft und war bayernweit vorbildlich - nicht zuletzt durch die Gründung der Flughafen GmbH sowie der Zweckverbände Abfallwirtschaft, Berufsschule und Industriegebiet. Bemerkenswert war auch die große Kandidatenvielfalt bei der Nominierung der Landratsbewerber und der enge Schulterschluss nach jeweils sehr knappen Ergebnissen bei den Aufstellungsversammlungen. Die CSU stellte von Anfang an eine klare Mehrheit im Kreistag und bildete zusätzlich in der ersten beiden Perioden eine Fraktionsgemeinschaft mit dem Christlichen Wählerblock, der landläufig als „Heindl-Liste“ bezeichnet wurde.

Starke Fraktionschefs

Zellmeier betonte, dass die Ära der starken CSU-Landräte auch immer die Zeit von starken CSU-Fraktionsvorsitzenden war. So bekam 1978 der Landkreis mit Ingo Weiß als Landrat sowie Franz Buchner und Max Löw als Stellvertretern eine neue Spitze und zeitgleich übernahm Anton Pongratz aus Steinach bis 1990 die Fraktionsführung. Mit Heinz Steindl folgte von 1990 bis 2008 die bislang längste Amtszeit, die auch in die Zeit von Alfred Reisinger als Landrat sowie Josef Laumer und Christa Heisinger als Stellvertreter hineinreichte. Zellmeier schlug abschließend den Bogen zur Gegenwart und betonte: „Genauso stark ging es 2008 mit Ewald Seifert weiter. Er bringt neue Ideen ein und hat gemeinsam mit Landrat Josef Laumer sowie seinen Stellvertretern Barbara Unger und Andi Aichinger auch bei einem bunteren Kreistag ohne absolute Mehrheit die richtigen CSU-Akzente zum Wohle der Bürger in unserem Landkreis setzen können.“

Hier begann Ewald Seifert mit dem zweiten Teil des Rückblicks: „Die CSU hat den Landkreis geprägt. Die dauernde Aufwärtsentwicklung trägt die unverwechselbare Handschrift der CSU. Als ich in der JU angefangen habe, habe ich oft von Ernst Hinsken über die Arbeitslosenzahlen früherer Jahre, vor allem im Bayerischen Wald gehört. Die gingen im Winter über die 30 Prozent hinaus“, so Seifert. In der Zeit von Landrat Ingo Weiß habe es bereits sehr erfreuliche Betriebsansiedlungen gegeben. Untrennbar damit verbunden sei in der Regel auch der Name Ernst Hinsken gewesen. Seifert betonte, auch hiesige Unternehmer, wie z.B. Karl Laußer und der anwesende Jürgen Tanne, hätten durch die erfolgreiche Entwicklung ihrer Unternehmen viele Arbeitsplätze in der Heimat geschaffen. Die Aufbauzeit unter Landrat Ingo Weiß sei sehr erfolgreich gewesen. Auch dessen Nachfolger, Landrat Alfred Reisinger sei ein erfolgreicher Betriebsansiedler und Landkreisentwickler gewesen. Die CSU habe den Zweckverband Industriegebiet (ZVI) mit dem Hafen von Anfang an auch gegen Zweifler unterstützt. Heute biete Sand 3.000 Menschen Lohn und Brot und werde von niemandem mehr in Frage gestellt, so Seifert. Dem Weitblick von Alfred Reisinger habe die Region das Gründerzentrum am Hafen Sand zu verdanken.  Bioenergieregion und Region der nachwachsenden Rohstoffe seien heute etablierte Begriffe.

Landkreis Hochschulstandort

Um die Jahrtausendwende habe die Landkreis-CSU dann eine Entscheidung getroffen, die ähnlich viel Wert sei, wie die Aufbauleistungen, von denen der Landkreis seit Jahren profitiere und von der er auch noch in vielen Jahren profitieren werde: Den Beschluss zum Schuldenabbau. Der konsequente Abbau sämtlicher Landkreisschulden sei aus heutiger Sicht der große Wurf gewesen. Anfangs aber wurde er von vielen für unmöglich gehalten, belächelt, vorsichtig torpediert. „Heute ist jeder von Anfang an dabei gewesen“, so Seifert schmunzelnd. Damals wäre es ohne die absolute CSU-Mehrheit nicht gegangen. Der Impuls sei damals aus der – wie Theo Waigel die JU immer nannte – Entwicklungsabteilung der CSU, von der Jungen Union gekommen. Nicht ganz einfach durchzusetzen, aber schließlich von allen mitgetragen, habe die CSU den Landkreis schuldenfrei gemacht. Das alles passierte sehr sorgsam und ohne ein wichtiges Themenfeld des Landkreises zu vernachlässigen. Damals habe der Schuldendienst, (Tilgungen und Zinsaufwendungen zusammen), rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr betragen. Ohne diesen Schuldenabbau wäre vieles, „was wir uns heute selbstverständlich leisten und oft ohne Wartezeit sofort regeln können“ undenkbar.

Einer der die JU in den Kreistag brachte und sehr zukunftsbewusst formte ist Landrat Josef Laumer. Vor allem Laumers erste Jahre seien von vielen Problemen und Krisen überschattet gewesen wie z.B. dem Untergang der Fähre oder der Flüchtlingskrise. Nach der Auflösung des Kreistags 2014 musste Josef Laumer eine noch nicht da gewesene Herausforderung meistern: Den Landkreis ohne Kreistag leiten. „Du hast das sehr gut gemacht Sepp. Durch Deine Kunst, alle miteinzubeziehen, haben wir auch diese Zeit gut überstanden“.

Als jüngsten großen Gemeinschaftserfolg nannte Seifert das Bayerische Innovations-Transformationszentrum (BITZ) in Oberschneiding. Als Campus der TH Deggendorf mit bereits fünf Professoren sei auch der Landkreis Straubing-Bogen zum Hochschulstandort geworden. Das BITZ sei sehr erfolgreich bei seiner Hauptaufgabe, wissenschaftliche Neuerungen in der Heimat umzusetzen und auch wirtschaftlich zum Erfolg zu führen.

Erwin Kammermeier geehrt

Zu seinem Vorgänger Heinz Steindl sagte Seifert „was Du in den 18 Jahren Deiner Arbeit als Fraktionsvorsitzender geleistet hast, das lässt sich in einer einzigen Rede nicht beschreiben. Aber es lässt sich in der Erfolgsbilanz des Landkreises ablesen. Denn in der CSU ist ein Landrat nie allein“. Der Teamgeist in der CSU-Fraktion, der Herzkammer der Landkreis-CSU, sei bereits unter Steindl hervorragend gewesen und die CSU mit klaren eigenen Mehrheiten immer in der Lage, Entscheidungen zügig herbeizuführen. Unvergessen seien auch Steindls messerscharfe Formulierungen. Bei ihm habe immer jeder sofort kapiert, was er sagen wollte. Seifert zeigte sich „dankbar und auch ein wenig stolz“, 2008 zu Steindls Nachfolger gewählt worden zu sein. Seifert bedankte sich bei den bisherigen Stellvertretern Erwin Kammermeier, Wolfgang Zirngibl, Wolfgang Frank, Karl Huber und Alois Rainer für die gute Zusammenarbeit in seiner bereits 14 Jahre währenden Amtszeit. Besonders zeichnete er Erwin Kammermeier aus, der den Landkreis über seine sonstigen Aktivitäten hinaus bereits seit 32 Jahren als Sportbeauftragter vertritt. Als Zeichen des Dankes für sein großes Engagement erhielt Erwin Kammermeier einen Porzellanlöwen.

Besonders stolz dürfe die CSU-Fraktion auch auf herausragende Persönlichkeiten in ihren Reihen sein. So hätten zahlreiche Anwesende hohe Auszeichnungen für ihre politische Arbeit erhalten: Die frühere stellv. Landrätin Christa Heisinger, Aiterhofens Altbürgermeister Manfred Krä, Altlandrat Alfred Reisinger, die frühere Kreisbäuerin Margarethe Stadler sowie der ehem. Kreishandwerksmeister Jürgen Tanne das Bundesverdienstkreuz am Bande, der langjährige Fraktionsvorsitzende Heinz Steindl die Bundesverdienstmedaille und Altlandrat Ingo Weiß das Bundesverdienstkreuz am Bande (1982) sowie das Verdienstkreuz 1. Klasse (1989). Der jüngste in diesem erlauchten Bunde ist MdL Josef Zellmeier: Er erhielt im Juni dieses Jahres von Landtagspräsidentin Ilse Aigner den Bayerischen Verfassungsorden. In einer kurzen Laudatio würdigte Ewald Seifert MdL Josef Zellmeier als verdienten Preisträger, der sich in unnachahmlicher Weise fleißig und hochkompetent nicht nur um die Bayerische Verfassung, sondern auch um die Menschen in seinem Wahlkreis und deren Anliegen kümmere und verdient gemacht habe.

„Wir haben den Landkreis dank guter Leute nach vorne gebracht, aber auch, weil wir auf die Fragen der jeweiligen Zeit die richtigen Antworten haben." Im Telegrammstil nannte Seifert eine Reihe von Beispielen: Betriebsansiedlungen, Straßenbau, Flugplatz Wallmühle, Kliniken, Hafen mit Gründerzentrum, Schulen, Schuldenabbau, frühzeitige energetische Sanierungen, Bau eigener PV-Anlagen, Einführung Ehrenamtskarte, Digitales Gründerzentrum, Vereinsschule, Jugendtaxi, Sanierung Hauswirtschaftsschule am Landwirtschaftsamt und Parkhaus am Landratsamt.