Artikel vom 06.09.2023
Freischießen in Obergünzburg
Politischer Abend mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder
Der CSU Kreisverband Ostallgäu lud zum politischen Abend mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder. Das Blasorchester Obergünzburg umrahmte mit zünftiger Blasmusik den Abend im voll besetzten Festzelt.
Bevor Dr. Markus Söder das Festzelt betrat, begrüßte er die CSU-Prominenz aus der Region: die Landtagsabgeordnete Angelika Schorer und Landrätin Rita Maria Zinnecker, die Bezirkstags-Vizepräsidentin Ursula Lax, den Ersten Bürgermeister Lars Leveringhaus, sowie den Landtagsabgeordneten Stephan Stracke.
Auch für die Sicherheitskräfte der örtlichen Polizei und die eingeteilten Sanitätshelfer des Bayerischen Roten Kreuzes nahm sich der Ministerpräsident Zeit, bedankte sich mit einem Händedruck und lächelte geduldig für ein Gruppenfoto. Dann marschierte er unter den Klängen des Bayerischen Defiliermarsches und dem rhythmischen Klatschen der Besucher des randvoll besetzten Zeltes ein.
Gastgeberin Angelika Schorer begrüßte den Ministerpräsidenten als „Verfechter des ländlichen Raumes“ und Bürgermeister Leveringhaus erinnerte an drei Besuche von Söder in Obergünzburg: „Einmal als Generalsekretär, einmal als ,Lebensminister‘ und heute als Ministerpräsident.“
Gut gelaunt und immer wieder mit lustigen Anmerkungen spannte Söder in seiner Rede unter anderem einen Bogen vom „schönsten Land der Welt“, über das Engagement im ländlichen Raum bis zum besonderen Schutz der Bevölkerung. „Wer unser Land verstehen will, darf nicht nur in die Städte gehen, sondern muss auch ein Herz für den ländlichen Raum haben.“ Lebensmittel aus der Landwirtschaft seien nach dem Automobil das zweitwichtigste Exportgut aus Bayern. Söder wolle auch gegen den Vertrauensverlust der Bürger in die Politik angehen und erntete dafür Beifall. „Wir müssen uns wieder mehr um die Mitte kümmern, die die eigentlichen Leistungsträger unseres Landes sind.“ So habe er auch als erster Ministerpräsident eine Bürgersprechstunde eingerichtet.
Zum Thema „Pflege und Pflegeversicherung“ bestätigte er, dass es ab September 2018 das Landespflegegeld in Höhe von 1.000 Euro jährlich für alle Pflegebedürftigen geben werde. „Das gibt es nur in Bayern“, betonte Söder.
Beim Wohnungsbau merkte der Ministerpräsident an, dass man das Missverhältnis beim Wohneigentum verbessern wolle, weshalb die Bayerische Staatsregierung im Mai dieses Jahres die Einführung des Bayerischen Baukindergelds Plus sowie einer Bayerischen Eigenheimzulage beschlossen habe, welches es noch zusätzlich zum Bundes-Baukindergeld gebe.
Zur Diskussion über die Zuwanderung nach Deutschland und auch nach Bayern stellte Söder klar: „Ich bin für ein freies Europa, aber der Schutz der eigenen Bevölkerung steht an oberster Stelle“. Allein nächstes Jahr sollen deshalb in Bayern insgesamt 3.500 neue Polizisten eingestellt werden und Bayern bekomme eine Bayerische Grenzpolizei.
Eine wichtige Rolle bei der Integration von Flüchtlingen spiele das Erlernen der Sprache, betonte Söder. Deshalb habe man in Bayern ganztägige Deutschklassen geplant. Für seine landsmannschaftliche Anmerkung „da lernen die Kinder Deutsch, Bayerisch und vielleicht auch Fränkisch“, erntete Söder viele Lacher und korrigierte, dass Fränkisch aber kein Pflichtfach sei.
Abschließend wünschte sich Ministerpräsident Söder für die Zukunft, Bayern stark zu halten und keine Berliner Verhältnisse. „Dafür biete ich 200 Prozent Einsatz“, versprach Söder und erhielt stehende Ovationen. Traditionell endete der Abend der CSU mit dem Absingen der Bayern Hymne und der deutschen Nationalhymne. Alle Besucher im Zelt standen dazu auf und sangen mit. (Kreisbote/Wolfgang Krusche)