Artikel vom 23.09.2019
CSU-Kreistagsfraktion
Besuch der Berufsfachschule für Altenpflege/- hilfe in Lauf
Mehr Pflegekräfte gebraucht - Wie Pflegeberuf attraktiver machen?
Die CSU-Kreistagsfraktion hat die Berufsfachschule für Altenpflege/-hilfe in Lauf besucht und sich mit deren Schulleiterin, Frau Waltraud Wießner, intensiv über das Thema „Fachkräftemangel in der Pflege“ und die Frage, wie man den Pflegeberuf attraktiver machen kann, ausgetauscht. Dabei waren sich alle einig, dass der Pflegeberuf dringend einer gesellschaftlichen Aufwertung bedarf.
Nach einem Rundgang durch die Schule in Trägerschaft von Diakonie (einer Fusion von Diakonie Neuendettelsau und Diakonie Baden Württemberg) in der Händelstraße in Lauf, deren Neubau die Kreisräte sichtlich beeindruckte, stellte Schulleiterin Waltraud Wießner die dreijährige Altenpflege- und einjährige Altenpflegehelferausbildung vor und informierte die Gäste über die neue generalisierte Ausbildung zum Pflegefachmann / -frau, die ab dem Jahr 2020 angeboten wird. Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr wird eine generalistische Ausbildung stattfinden, während im dritten Jahr eine Spezialisierung in Richtung Altenpflege oder Kinderkrankenpflege möglich wäre, normalerweise findet auch das dritte Jahr generalistisch statt. Für diese neue Ausbildung sind neue Kooperationspartner gefragt, da die Pflegeschülerinnen und Schüler in verschiedenen Einrichtungen praktische Erfahrungen sammeln müssen.
Im Nürnberger Land werden ca. 70% der pflegebedürftigen Menschen zu Hause und ca. 30% in stationären Pflegeeinrichtungen gepflegt. Wie eine Studie bestätigt, werden durch die immer älter werdende Bevölkerung in den nächsten 20 Jahren immer mehr Pflegekräfte gebraucht, sodass jetzt schnell die Weichen gestellt werden müssen, um mehr junge Menschen in die Ausbildung zu bekommen, da der Fachkräftemangel bereits jetzt durch schlägt. Dabei stellt Waltraud Wießner fest: „An der Bezahlung liegt es nicht. Bereits in der Ausbildung erhalten die Azubis mit zwischen 1.100 und 1.300 Euro mehr als in den meisten Ausbildungsberufen. Das Image des Pflegeberufs ist oft das Problem.“
Fraktionsvorsitzende Cornelia Trinkl und die anwesenden Kreisräte zeigten sich beeindruckt vom Engagement vor Ort. Um die Quote der Ausbildungsabbrüche zu verringern, setzt die Schule auch auf das VERA-Projekt, welches in Form einer 1:1 Ausbildungsbegleitung durch Ehrenamtliche Jugendliche zum Durchhalten in der Ausbildung ermutigen soll. „Ähnlich dem Schülercoach im Landkreis werden Azubis hier von erfahrenen Menschen begleitet,“ so Trinkl. „Auch in der Bildungsregion Nürnberger Land können wir einen Fokus auf Pflegeberufe setzen, um mit mehr Öffentlichkeitsarbeit für diesen Beruf zu werben, in dem neben Handwerkszeug auch Menschlichkeit gefragt ist.“ Weiter will die CSU-Fraktion das Thema auch in die neu etablierte Gesundheitsregion Plus mit aufnehmen