Kreisverband Neu-Ulm

Pflegegespräch zum Thema „stationäre Pflege“

Online Vortrag mit den Experten Herr Jürgen Lehmann und Frau Monika Fauser

Als Dankeschön haben wir zwei Geschenkkörbe überreicht.

Die Corona-Pandemie hat uns in den letzten zwei Jahren intensiv begleitet und unser  Leben verändert. Sie hat ebenso dem Bereich Pflege vermeintlich viel  Aufmerksamkeit zukommen lassen, die aber bei weitem noch nicht ausreichend ist.  Deshalb hat die FU Bayern das Jahr 2022 zum Jahr der Pflege ausgerufen! 

Es ist unausweichlich, weiter eine konsequente Sensibilisierung und  Bewusstseinsschaffung in der gesamten Gesellschaft für das Thema Pflege zu  erreichen. Insbesondere die Beschäftigten im Gesundheitssektor sehen sich hier  großen Herausforderungen gegenüber. Die Auswirkungen der Pandemie, aber auch  ganz grundsätzlich die Situation in Krankenhäusern standen im Mittelpunkt der  Diskussionsveranstaltung, die am Mittwoch, 26.01.2022 um 19.00 Uhr per Zoom Konferenz stattfand. Als Experten sprachen Herr Jürgen Lehmann, Pflegedirektor der  Kreisspitalstiftung und Frau Monika Fauser, die Stationsleiterin der Intensivstation  der Donauklinik. 

Frau Fauser erzählte von den großen Herausforderungen, die in der Intensivpflege  tagtäglich zu bewältigen sind. Neben den empathischen und fachlichen Fähigkeiten  den Patienten gegenüber beschäftigt sie auch das Thema Angehörigenbetreuung  und administrative, immer umfangreichere Tätigkeiten. Eindringlich schilderte sie  auch die durch Corona aufgekommenen zusätzlichen Erschwernisse. Sie forderte mehr Zeit durch mehr Hilfspersonal, um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu  können. Zudem bedürfe es mehr Fachpersonal, mehr Investition in Aus- und  Weiterbildung, eine angemessene Bezahlung und zeitgemäße Leitungsstrukturen. 

Herr Lehmann stellte in seinem Referat die finanziellen Rahmenbedingungen und die  Schwierigkeiten im aktuellen System Fachpersonal zu finden und zu halten in den  Mittelpunkt. Als seine Forderungen an die Politik formulierte er u.a. eine wirkliche  Krankenhausplanung durch Bund und/oder Länder, die Ausgestaltung der  Strukturen, die nicht durch Marktkräfte erfolgen dürfe, den Wechsel des  Finanzierungssystems auf ein Outcomesystem, die Erfüllung der Rechtsansprüche  auf Finanzierung, die Stärkung der Pflege durch stimmberechtigten Sitz in Gremien,  die Erhöhung des Organisationsgrades der Pflegenden und eine eigene  berufsständische Vertretung (Pflegekammer).