Kreisverband Main-Spessart

Neubau sichert den Bestand des Klinikums Main-Spessart

Main-Spessart. Der geplante Neubau des Zentralklinikums in Lohr am Main ist für die CSU Main-Spessart die einzige Chance die Wettbewerbsfähigkeit und damit das dauerhafte Bestehen des Klinikums Main-Spessart zu sichern. Das teilen die Kreistagsfraktion und der Kreisvorstand der CSU in einer Pressemitteilung mit.

In der aktuell aufkommenden Diskussion um die Kosten des Klinikneubaus erinnert die CSU-Main-Spessart an die Entwicklung hin zu den aktuellen Plänen in Lohr. Ursprünglich war eine Generalsanierung des bestehenden Klinikums in Lohr geplant, die Kosten wurden bereits im Jahr 2012 auf rund 80 Millionen Euro geschätzt. Dazu der CSU-Kreisvorsitzende Thorsten Schwab: „Diese umfangreichen Sanierungsmaßnahmen sollten bei laufendem Betrieb durchgeführt werden. Für die Belegung des Hauses wäre das vermutlich desaströs geworden. Wer geht als kranker Mensch schon in eine Baustelle?“ Eine 2014 gestartete Initiative von CSU- und SPD-Kreistagsfraktion mündete schließlich im Dezember 2015 in die Hinwendung des Kreistages zur Neubaulösung mit 49:8 Stimmen.

Mit dem zum 1. Januar 2016 in Kraft getretenen Gesetz zur Reform der Strukturen der Krankenhausversorgung werden höhere Anforderungen an die Qualität der Krankenhausversorgung gestellt, die Zahl der Pflegekräfte am Krankenbett erhöht und höhere Hygieneanforderungen zum Schutz der Patienten vor gefährlichen Krankenhausinfektionen gestellt. Diese Neuregelung des Bundes wurde vom Kreistag mit seiner Entscheidung umgesetzt.

Die erwarteten Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund 150 Millionen Euro. „Beim Neubau bekommt der Landkreis vom Freistaat Bayern aber eine wesentliche höhere Förderquote eingeräumt. Für den Neubau des Klinikums stellt der Freistaat fast 100 Millionen Euro bereit. Das Jahreskrankenhausbauprogramm 2020 enthält dieses Vorhaben bereits und die Planung wird derzeit mit der Regierung von Unterfranken final abgestimmt, sodass noch heuer mit dem Bau der Erschließungsstraße begonnen werden kann. Bei der Generalsanierung des bestehenden Lohrer Krankenhauses hätte der Landkreis deutlich mehr Geld in die Hand nehmen müssen und die Kostenschätzung würde mittlerweile auch deutlich höher ausfallen“, erklärt Schwab.

In der heutigen Zeit werden vor allem von den Patienten deutlich höhere Anforderungen an ein Krankenhaus gestellt. Im Klinikneubau wird mit Einzel- und Doppelzimmern mit eigener Nasszelle für die Patienten geplant. Das bestehende Klinikum in Lohr hat teilweise Dreibettzimmer ohne eigene Nasszelle. Um die Bettenzahl zu halten, wäre ein Anbau nötig. Auf Grund der Platzverhältnisse wären weitere Vergrößerungen dann aber ausgeschlossen. „Die Bevölkerung hat bereits mit den Füßen abgestimmt und sich teilweise in Richtung modernerer Kliniken in den Nachbarlandkreisen orientiert. Wenn wir hier keine moderne Alternative im Landkreis bieten, werden wir auf lange Sicht gar kein Klinikum mehr im Landkreis haben. AFD und UGM gaukeln der Bevölkerung mit längst widerlegten Argumenten vor, man könnte die Zeit 20 Jahre zurückdrehen. Aber so einfach ist das leider nicht“, so Schwab weiter.

„Eine Reaktivierung des Standorts Marktheidenfeld ist utopisch. InvasiveOperationen ohne Intensivstation im Hintergrund sind rechtlich längst nicht mehr zulässig. Außerdem würden die Ärzte permanent zwischen den Standorten pendeln. In dieser Zeit können sie an einem Standort ohne Unterbrechung ihrer Arbeit nachgehen. Nur ein attraktives Zentralklinikum wird uns im Wettbewerb um medizinisches Fachpersonal weiterhelfen. Ein Klinikum mit mehreren Standorten ist für Ärzte und Personal nicht attraktiv und da es genug Alternativen gibt, werden sich qualifizierte Fachkräfte anderen Kliniken zuwenden“, betont Fraktionsvorsitzender Walter Höfling.

Selbstverständlich gehört aber eine zukunftsweisende medizinische Nachnutzung des Standortes Marktheidenfeld zum Gesamtpaket. Es wird weiter mit Nachdruck am Konzept gearbeitet, erste Schritte hin zu einem Gesundheits- und Pflegekompetenzzentrum mit ambulanten und stationären Angeboten wurden für den Standort Marktheidenfeld schon in die Wege geleitet, so der Fraktionsvorsitzende weiter. Der Neubau wie auch die Nachnutzung Marktheidenfeld hätten wir beides lieber heute als morgen, die einzelnen Schritte der Neuausrichtung des Klinikums Main-Spessart müssen aber korrekt durchlaufen werden, schließt die Pressemitteilung der CSU.