Artikel vom 12.07.2024
Main-Spessarter CSU sieht Kommunen beim Biosphärenreservat am Zug
Main-Spessart. In der Diskussion um ein mögliches Biosphärenreservat im Spessart sieht der CSU-Kreisverband Main-Spessart die Kommunen am Zug. Nur wenn die Kommunen genügend Flächen für die benötigte Kernzone von 5.100 Hektar bereitstellen, ist ein Biosphärenreservat im Spessart möglich. Diese Haltung wurde in der Sitzung des CSU-Kreisvorstandes Main-Spessart einstimmig verabschiedet.
„Der Freistaat Bayern darf nach Landtagsbeschluss nicht mehr als 10 Prozent seiner Waldfläche in Bayern aus der Nutzung nehmen, diese 10 Prozent sind bereits erreicht. 2.000 Hektar an Klasse-1-Wäldern sind im Spessart bereits aus der Nutzung genommen worden, dies wäre die maximal mögliche Zugabe der Bayerischen Staatsforsten zu einer Kernzone eines Biosphärenreservats. Tatsächlich brauchbar sind von den 2.000 Hektar wahrscheinlich nur 1.000 Hektar. Privatwaldbesitzer werden sich kaum mit Flächen einbringen, somit müssten die zusätzlich benötigten Flächen von den Kommunen im Spessart bereitgestellt werden“, erklärt der CSU-Kreisvorsitzende Thorsten Schwab.
37 von 40 Kriterien, die die UNESCO für ein Biosphärenreservat vorschreibt, sind im Spessart erreicht, das macht die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie deutlich. Knackpunkt ist und bleibt die Fläche der Kernzone.
Aktuell sind die kommunalen Gremien in den Entscheidungsprozessen, teilweise haben Kommunen Flächen zugesagt, 14 Kommunen haben ihre Ablehnung gegen ein Biosphärenreservat auf ihrem Gemeindegebiet deutlich gemacht. „Diesen demokratischen Prozess gilt es abzuwarten und dann im Ergebnis auch zu akzeptieren. Der Besuch von Staatsminister Hubert Aiwanger war nicht zielführend, er hat Unruhe in die ganze Diskussion gebracht“, so Schwab.
Der CSU-Kreisverband Main-Spessart erinnert an den angedachten Fahrplan im Herbst Bilanz über die Entscheidungen der Kommunen zu ziehen. "Falls von kommunaler Seite genügend geeignete Flächen für eine mögliche Kernzone eingebracht werden ist ein Biosphärenreservat machbar, falls nicht ist es nicht machbar", hier ist die Sachlage eindeutig, so Thorsten Schwab, der auch Mitglied im Begleitgremium der Machbarkeitsstudie ist.
Diese Haltung teilen auch die Verantwortlichen der CSU-Kreisverbände aus Miltenberg und Aschaffenburg, betont Thorsten Schwab zum Abschluss.